AMD erklärt „Backdoor“ in Catalyst OpenCL Bibliothek

Update Ferdinand Thommes
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Hacker der Passwort-Recovery-Software oclHashcat sind zufällig über eine merkwürdige Zeile im Code der Opencl-Bibliothek in AMDs Catalyst-Treiber für Linux gestoßen, die auf eine eventuelle Hintertür oder Vorbereitungen zum Einbau einer solchen hinweisen könnte.

Besagte Zeichenkette befindet sich in der Bibliothek „amdocl64.so“, die unter Windows in einer gleichnamigen „dll“ vorkommt. Der unter Linux abgesetzte Befehl nm /usr/lib/libamdocl64.so | grep -i backdoor ergibt einen sogenannten Symbolstring namens „osTestBackdoorATI“. Das veröffentlichte zuerst der Twitter-Account von Hashcat.

Es wäre vermutlich ziemlich unklug, eine Hintertür in einen Treiber einzubauen und in der Zeichenkette das Wort Backdoor zu verwenden. Die Tatsache, dass das Blog Phoronix auf diese Entdeckung aufmerksam macht, sollte garantieren, das AMD dieses Fundstück erklären muss. Vermutlich ist die Funktion harmlos und hat eher mit Hacks in Computerspielen zu tun als mit der NSA, jedoch scheint der Name in jedem Fall nicht klug gewählt.

Update

Soeben hat Graham Sellers, AMD-Mitarbeiter im Bereich OpenGL, auf Twitter Stellung bezogen und erklärt, es handele sich um einen Hook, der bei automatisierten Tests zur Bestimmung des Speicherverbrauchs des Treibers Verwendung finde.

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