Steuerung aus Minority Report wird Wirklichkeit

Thomas Hübner
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Mit dem aus Star Trek bekannten Beamen hat die Wissenschaft zwar noch zu kämpfen, eine Steuerung nach dem Vorbild von Minority Report ist dagegen schon Wirklichkeit. Bereits im Januar 2006 im Rahmen der Consumer Electronics Show (CES) zeigte Bill Gates einige Konzepte zukünftiger Computersteuerungen.

Wie das Video der Keynote von Bill Gates ab Minute 11:30 demonstriert, kann dabei auf die klassischen Eingabegeräte Tastatur und Maus verzichtet werden – stattdessen wird mit den Händen direkt mit dem Monitor/Display interagiert. Was in Steven Spielbergs Kinofilm Minority Report noch Science Fiction war, ist heute schon Realität.

Vor allem auf Messen und vereinzelt auch in Läden begegnen einem gelegentlich schon erste Vorboten dieser Technologie: auf den Boden wird mittels Video-Beamer ein Aquarium projeziert, in dem die eigenen Schritte Wellen schlagen und die Fische flüchten. Passend zur WM in diesem Jahr durften vereinzelt auch virtuelle Fußbälle durch die Gegend gekickt werden und auch die PlayStation 2 Eyetoy sorgt für viel Spaß im Wohnzimmer, indem es auf die Bewegungen der Spieler reagiert.

Die von Microsoft Research entwickelte Steuerung TouchLight wurde speziell für die Interaktion mit 3D-Objekten konzipiert und soll nun vom kalifornischen Unternehmen „EON Reality“ lizenziert und eingesetzt werden. Ein entsprechendes Demo-Video ist seit Mitte Juli bei Google verfügbar. Die Technik setzt auf Rückprojektion auf ein halbdurchsichtiges Display und registriert die Handbewegungen des Nutzers mit Hilfe von drei Kameras.

Im Rahmen der TED (Technology, Entertainment Design) wurde eine Steuerung gezeigt, die dem Konzept von Minority Report noch ein ganzes Stück näher kommt. Ein entsprechendes Video ist bei YouTube.com verfügbar. Das Ganze wurde unter der Leitung von Jefferson Y. Han entwickelt und schwirrt seit Anfang 2006 als Multi-Touch Interaction Research (Video) durch das Internet. Die Position der Finger wird mittels „Frustrated Total Internal Reflection“ ermittelt und ähnelt damit dem Arbeitsprinzip von Fingerabdruckscannern.

Jetzt, wo die Steuerung aus Minority Report so gut klappt, können sich die Wissenschaftler nun wieder aufs Beamen oder die Quantencomputer konzentrieren.

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