13 GPUs in einem Desktop-Supercomputer

Benjamin Marks
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Bereits im vergangenen Jahr ging die Universität Antwerpen einen sehr individuellen Schritt, um genügend Rechenleistung für ihre Forschungsprojekte zu erhalten. Damals stellten sie ihren ersten Desktop-Supercomputer mit ganzen vier potenten Nvidia-Grafikkarten vor, was dem damals möglichen Maximum entsprach.

Das Forschungsteam aus Antwerpen ist damit beschäftigt, dreidimensionale Aufnahmen an einem Computertomographen herzustellen und setzte bereits bei ihrem Fastra I mit vier Nvidia 9800GX2 auf die Leistung von acht Grafikprozessoren. Dabei übernehmen die Grafikprozessoren die Rechenarbeit und stellen die Bilder des Tomographen in einer Auflösung von 1024 x 1024 x 1024 Pixeln dar.

Da inzwischen die achtfache Auflösung von Nöten ist und diese Berechnungen mit dem Fastra I zu lange dauern würden, entwickelte das Team nun einen Nachfolger, der die Arbeit fortan übernehmen wird. Dabei bedienten sich die Forscher aus Antwerpen des Asus-Mainboards ASUS P6T7 WS Supercomputer mit sieben PCI-Express-Steckplätzen, vier Nvidia GTX 295 (2PCB), zwei Nvidia GTX 295 (1PCB) und einer Nvidia GTX 275. Die Verwaltung in diesem Rechensystem übernimmt ein Intel Core i7 920. Diesem stehen dabei insgesamt zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Für ausreichende Stromversorgung stehen das Thermaltake Toughpower 1500W und drei zusätzliche Netzteile für einen 5,25"-Laufwerkschacht, die Thermaltake PowerExpress 450W, zur Verfügung. Untergebracht wird die gesamte Hardware in einem Lian-Li PC-P80 Armorsuit.

Desktop-Supercomputer

Neben diversen Problemen mit dem Bios des Mainboards und einiger zu leistender Programmierung kämpfte man außerdem mit einem gewaltigen Platzproblem. Aufgrund ihrer Dicke passten nicht alle Grafikkarten nebeneinander auf das Mainboard. Dieses Problem löste man mit flexiblen Kabeln, die zunächst in den PCI-Express-Steckplatz eingesteckt werden und schließlich als Verlängerung zur Grafikkarte dienen.

Befestigt in einer speziell dafür angefertigten Halterung kann so die Rechenleistung von dreizehn Grafikprozessoren genutzt werden, wobei einzig die GTX 275 Bilder an den Monitor liefert und alle restlichen Karten die reine Rechenleistung bereitstellen, die sich nach eigenen Angaben auf ganze zwölf Tera-Flops beläuft. Eine ausführliche Beschreibung sowie einige optische Eindrücke liefert das folgende Video.

Bei solch einer Rechenleistung und dabei entstehenden Leistungsaufnahme von ganzen 1.200 Watt ist besonders das in einem Desktop-Gehäuse vorprogrammierte Wärmeproblem interessant. Auch dazu wurde ein Video veröffentlicht, welches mit einer Wärmebildkamera gefilmt den „Aufheizprozess“ zeigt.