Konzeptionelle Akkus laden in Sekunden

Wolfgang Andermahr
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Gewöhnliche Akkus brauchen so ihre Zeit, bis sie wieder aufgeladen sind. Wie Spiegel Online berichtet, hat ein Forscherteam vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) nun eine neue Technologie entwickelt, mit der man die Akkus bereits in Sekunden oder Minuten vollständig aufladen kann.

Erzielt werden soll dieser Effekt durch einen so genannten „Lithiumphosphat-Überzug“, wodurch sich die Ladezeit verkürzt, während die Leistungsdichte bei gleicher Speicherkapazität steigt. Als Leistungsdichte beschreibt man bei einem Akku die Zeit, in der die Energie abgegeben oder aufgenommen werden kann. Der neu entwickelte „Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulator“ verfügt über eine glasartige Schicht, die den großen Unterschied machen soll.

Um nicht nur in der Theorie glänzen zu können, zeigten die Entwickler des MIT einen Versuchsaufbau mit einem Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulator inklusive der glasähnlichen Oberfläche, der innerhalb von zehn bis 20 Sekunden komplett ent- oder geladen werden konnte. Ohne die spezielle Oberfläche waren dagegen sechs Minuten für denselben Vorgang von Nöten. Ein Handy soll dadurch in nur zehn Sekunden aufgeladen werden können, während größere Akkus, wie in einem Hybrid-Elektroautos, fünf Minuten anstatt sechs bis acht Stunden benötigen. Dafür sei aber zusätzlich ein deutlich stärkerer Stromanschluss von Nöten.

Darüber hinaus soll das Material des Akkus bei Ladungs- und Entladungsvorgängen weniger belastet werden. Teurer werden soll der Akku nichtsdestotrotz nicht, zumindest nicht die Materialkosten, da die Beschichtung nicht wirklich aufwendig wäre. An der Laufzeit soll sich mit den neuen Akkus aber nichts ändern. Nach eigenen Angaben soll die neue Akku-Technologie innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahren in den ersten Geräten zum Einsatz kommen.