Größtes Umweltproblem: Computer

Frank Hüber
29 Kommentare

Eine vorgestern publizierte UN-Studie geht davon aus, dass das größte Umweltproblem schon bald der Computer sein wird. So sind Computer in der Herstellung schädlicher als Automobile und geht mit den Ressourcen bei seiner Herstellung verschwenderischer um, als die meisten anderen Erzeugnisse.

Dazu veröffentlichten die UN auch gleich ein passendes Beispiel: Ein handeslüblicher PC mit Monitor, der 24 kg wiegt, benötigt in der Herstellung mindestens das Zehnfache seines eigenen Gewichtes, also 240 kg, an fossilen Brennstoffen und rund 22 Kilogramm Chemikalien, zu denen sich 1.500 Liter Wasser gesellen. Somit kommt man insgesamt auf etwa 1,8 Tonnen, mehr als so manches Automobil auf die Waage bringt. Und verbraucht ein Computer noch das Zehnfache an fossilen Ressourcen, benötigt ein Auto lediglich das Doppelte seines Eigengewichtes in der Herstellung.

Die Autoren der Studie wollen mit der immer größeren Verbreitung des Computers auch auf die Gefahren und Nachteile dieser komfortablen Technik hinweisen. Auch die negativen Auswirkungen des PC-Booms dürften nicht verdeckt werden, so Eric Williams, einer der Autoren der Studie. Die Autoren fordern größere Bemühungen seitens der Regierungen, damit Computer nicht nach kurzen Lebenszeiten bereits wieder auf den Müll wandern, da ein neues Modell erschienen ist. Bei einem Absatz von jährlich 130 Millionen Computern auf der Welt, sind Gesetze zum Recycling unausweichlich und in vielen europäischen Ländern auch bereits eingeführt. Die USA haben eine derartige Verordnung bisher jedoch nicht verabschiedet, obwohl sie der größte Hersteller, Abnehmer und Müllproduzent der Computertechnik sind.

Mit der Veröffentlichung eines „Arbeitspapiers“ hat das Bundesumweltministerium (BMU) den ersten konkreten Schritt zur nationalen Umsetzung der EU-Richtlinie zur Entsorgung gebrauchter Elektro- und Elektronikgeräte gemacht. Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) befürworten die darin vorgesehene eigenständige Rolle der Kommunen bei der Sammlung der Altgeräte.

Klapptext