Internet-Nutzer wollen nicht für Inhalte zahlen

Andreas Frischholz
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Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts Gfk ist eine deutliche Mehrheit der Internetnutzer nicht dazu bereit, für Inhalte im Netz zu bezahlen. Für die Umfrage wurden in 16 europäischen Ländern sowie den USA insgesamt 16.800 Menschen befragt.

Demnach wollen 80 Prozent der Befragten wie gewohnt umsonst auf Inhalte im Internet zugreifen können, während lediglich 13 Prozent sich vorstellen können, für Informationsangebote zu bezahlen – sieben Prozent der Befragten gaben an, keine Meinung zum Thema zu haben. Von den 80 Prozent, die nicht für Inhalte zahlen wollen, sind zudem ein Drittel noch der Ansicht, dass die Angebote auch werbefrei sein sollten, während die Mehrheit von 46 Prozent Werbung im Gegenzug für ein kostenfreies Angebot in Kauf nimmt. Bei den 13 Prozent, die zum Zahlen bereit sind, will deutlich mehr als die Hälfte zukünftig auf Werbung verzichten.

Bei der Zahlungsbereitschaft treten regionale Unterschiede auf, insbesondere Schweden, Niederländer, Briten und Amerikaner erklären sich bereit, für Inhalte zu bezahlen, während in Rumänien, Polen und Spaniern die Bereitschaft am geringsten ausfällt. Weitere Unterschiede ergeben sich bei den Nutzungsgewohnheiten: So sind in Europa in erster Linie Nutzer für Bezahlmodelle bei E-Finance- und Sexangeboten sowie für Online-Buchungen von Reise- und Konzerttickets zu gewinnen.

Für die Verlage – die derzeit verstärkt versuchen Bezahlinhalte im Internet zu etablieren – steht also noch viel Überzeugungsarbeit ins Haus. Immerhin scheint sich beim Verzicht von Werbung eine Lücke aufzutun, da diese zwar von der Mehrheit der Nutzer akzeptiert wird, doch gerade bei den Befürwortern von Bezahlmodellen fällt die Ablehnung von Werbeeinblendungen deutlich höher aus.

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