Deutsche Passwörter sind für die Ewigkeit

Volker Rißka
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Eine aktuelle und repräsentative Umfrage der Forsa im Auftrag der BITKOM bei 1.003 Personen hat erstaunliche Ergebnisse ans Tageslicht gebracht: Demnach ändern mehr als 40 Prozent der Bundesbürger – 45 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer – ihre Passwörter niemals aus eigener Initiative heraus.

Jeder zwölfte (8 Prozent) ändert seine Zugangscodes nur alle paar Jahre, jeder neunte (11 Prozent) immerhin jährlich. 6 Prozent wechseln im Schnitt halbjährlich ihre Kennwörter, 9 Prozent quartalsweise, 7 Prozent monatlich, jeder hundertste gar wöchentlich. „Private Nutzer und Unternehmen sind gleichermaßen gefordert. Die Firmen sollten die PCs ihrer Mitarbeiter so einstellen, dass Kennwörter regelmäßig geändert werden müssen. Zudem sollte es Vorgaben zur Mindestlänge und dem Schwierigkeitsgrad des Passwortes geben“, so Prof. Dieter Kempf vom Präsidium des Hightech-Verbands BITKOM.

Frauen ändern nach eigenen Angaben ihre wichtigsten Kennwörter noch seltener als Männer: 45 Prozent tun dies nie (Männer: 38 Prozent), nur 12 Prozent mindestens einmal im Quartal (Männer: 24 Prozent). Sensibilisiert sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 29 Jahre: Gut jeder Vierte (27 Prozent) aus dieser Altersgruppe ändert seine wichtigsten Kennwörter mindestens quartalsweise. Bei den Senioren über 60 Jahren sind es nur rund 4 Prozent.

Kempf nutzt diese neuesten Zahlen, um noch einmal auf die Dringlichkeit einer Passwortänderung in einem gewissen Zeitrahmen, wenn möglich quartalsweise, hinzuweisen. Denn dies erschwert Online-Kriminellen ihre Arbeit, die verstärkt versuchen, die digitalen Identitäten der Nutzer anzugreifen, etwa Benutzerkonten in Firmen, private E-Mail-Accounts, Konten bei Internet-Shops und -Auktionshäusern sowie Banken. Auch persönliche Steckbriefe in Communities wie Facebook, MySpace oder Xing sowie private Homepages sind Ziele von Internet-Kriminellen.