Synapse One: Zu schön, um wahr zu sein

Sven Hesse
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Das deutsche Unternehmen Synapse-Phones mit Sitz in Braunschweig wirbt aktuell mit dem Smartphone „Synapse One“. Die Ausstattung des Android-Geräts soll sich vor dem Kauf anpassen lassen. Angesichts des angestrebten Preises könnte sich dies jedoch durchaus als Ente herausstellen.

Ausgehend von einem Basismodell sollen sich verschiedene Speichergrößen, Kameraauflösungen und zusätzliche Hardwareausstattungen wählen lassen. Im Inneren des Basisgeräts soll ein 1-GHz-Prozessor werkeln, eine andere Wahl steht auch nicht zur Verfügung. Das Display misst vier Zoll und löst 480 × 800 Pixel auf, der Super-AMOLED-Screen ist Multi-Touch-fähig. Bereits zur Standardausstattung des Synapse One zählt ein Umgebungslichtsensor, ein Annäherungssensor, ein Beschleunigungssensor und ein Kompass. AGPS, Bluetooth und zwei Mikrofone sind ebenso an Bord, das zweite Mikrofon dient der Reduzierung von Umgebungsgeräuschen. Das Basismodell soll mit 299 Euro zu Buche schlagen, dabei kann der Nutzer noch zwischen Sensor- und Druckknöpfen unterhalb des Displays wählen.

Angesichts des guten Displays und starken Prozessors scheint bereits der Preis des Basismodells im Vergleich zu den aktuellen Marktpreisen zu gering. Demnach könnte sich schnell herausstellen, dass sich der Hersteller hier einen Frühschuss erlaubt hat. Aufgrund der Tatsache, dass jedes Modell aufgrund der Anpassungsmöglichkeiten einzeln gefertigt werden müsste, scheint der Preis umso mehr fragwürdig.

Synapse One
Synapse One

Konfiguriert werden können verschiedene Kommunikationsstandards, darunter neben GSM und HSDPA sogar LTE und WiMAX. Der neue schnelle LTE-Standard ist mit lediglich 30 Euro Aufpreis somit geradezu billig. Die Bluetooth-Funktechnik soll für 30 Euro Aufpreis auf den 3.0-Standard aufgerüstet werden können, für 20 oder 35 Euro zusätzlich (je nach Standard) möchte das Synapse One auch per WLAN funken.

Der interne Speicher mit vier GByte kann auf maximal 32 GByte aufgerüstet werden, dafür sind 40 Euro nötig. Der Arbeitsspeicher kann für 30 Euro von 256 auf 1.024 MByte aufgerüstet werden. Die Standardkamera mit fünf Megapixeln kann auf ein acht oder 12 Megapixel auflösendes Modell aufgewertet werden, ein LED- oder Xenon-Blitz lässt sich ebenso hinzubuchen wie eine Frontkamera. Optional buchbar sind auch ein 3,5-Millimeter-Klinkenausgang und ein stärkerer Akku mit 1.500 statt 1.200 mAh – sogar die Möglichkeit DVB-T im Handy nachzurüsten möchte der Hersteller anbieten.

In der Maximalausstattung mit zusätzlicher 32 GByte Speicherkarte kostet das Synapse One zwar 684 Euro, dennoch erscheinen die einzelnen Aufpreise unrealistisch. Im Preis stets enthalten ist laut Hersteller eine dreijährige Garantie.

Angepasst und bestellt werden kann das Smartphone bereits jetzt auf der Herstellerseite, die Auslieferung soll im Februar 2011 beginnen. Ob und wann es tatsächlich zu einer Auslieferung kommen wird, werden die Meldungen der nächsten Zeit zeigen. Aktuell sollte man zumindest noch misstrauisch sein und vor einer verbindlichen Vorbestellung mit dem Hersteller in Kontakt treten. Zwar liegt dem Synapse One eine gute Idee zugrunde, diese ist aber zu solchen Preisen nur schwer umsetzbar.