Nintendo dominiert im „Konsolenkrieg“

Sasan Abdi
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Aktuellen Zahlen des renommierten Marktforschschungsinstitutes „NPD Group“ zufolge rennt Nintendos Wii der Konkurrenz im „Krieg der Konsolen“ immer deutlicher davon. Gerade in den USA, wo alle Welt eigentlich Microsofts Xbox 360 als Favoriten auf die Next-Generation-Krone gesehen hatte, überrascht Nintendos Comeback besonders.

Allein im Januar wurden in den USA laut „NPD Group“ gut 436.000 Wii-Konsolen verkauft. Die Xbox 360 ging hingegen nur 294.000 über die Ladentheke. Noch im Dezember hatte Microsofts neuste Konsole den Markt noch vor der Wii dominiert. Dabei muss jedoch erwähnt werden, dass die Xbox 360 bereits seit gut einem Jahr auf dem Markt ist – ein Umstand, der die enorme Performance der Wii-Verkaufszahlen sicherlich bedingt.

Und auch in Europa und Japan erfreut sich Nintendos neues Flaggschiff größter Beliebtheit. Trotz der relativ großen Lieferzahlen, bedingt aber durch eine Rückrufaktion wegen teilweise fehlerhafter Controller-Schlaufen, ist die Wii teils bis heute in zahlreichen Shops sofort vergriffen, sodass auf diversen Online-Auktionshäusern Nintendo-Konsolen zu Preisen bis zu 35 Prozent über Marktpreis versteigert werden. Besonders in Japan, einem Kernmarkt Nintendos, kommt es zu wahren Kaufexzessen: 68 Prozent der 600.000 seit Januar verkauften Spielekonsolen waren Wiis. Der direkte Konkurrent auf dem Markt, Sonys PlayStation 3, bekam nur magere 25 Prozent vom Kuchen, die Xbox 360 kam auf nur sieben Prozent.

Auch wenn der „Krieg der Konsolen“ noch lange nicht entschieden ist weisen zahlreiche Analysten und teile der Fachpresse Nintendo bereits jetzt als Gewinner aus. Dabei fußt die Argumentation darauf, dass von der Xbox 360 keine größeren Verkaufssprünge mehr zu erwarten seien und dass auch der weitere Verkaufsverlauf der PlayStation 3 keine allzu großen Überraschungen mehr bereithalten dürfte.

Ob die Sache tatsächlich schon so klar ist, sei einmal dahingestellt. Feststeht, dass Nintendo mit der Wii in vielerlei Hinsicht für positive Überraschungen gesorgt hat. Wohl aus diesem Grund scheinen anfänglich Bedenken nunmehr ausgeräumt. „Es gab immer starke Bedenken, dass die Wii zu verspielt ist“, kommentiert ein Analyst von Credit Suisse die Entwicklung. „Mit jedem neuen Monat schwindet diese Sorge.“