Neues zu Nintendos Revolution

Sasan Abdi
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Nach dem die Konkurrenz von Microsoft und Sony in der näheren Vergangenheit Neuigkeiten zu ihren Beiträgen der "neuen Konsolengeneration" verlauten ließen, zog man bei Nintendo etwas ungeschickt nach und veröffentlichte ein paar Fotos zur Next-Gen-Konsole Revolution. Passend zur jetzt gestarteten E3 gibt es neue, spärliche Informationen zum neuen Flaggschiff des Ex-Konsolen-Primus.

Auf der Electronic Entertainment Expo (E3) präsentierte Nintendo zunächst wenig spektakulär das Exterieur der Revolution. Die endgültige Konsole, betonte man, würde aber noch ein Stück kleiner ausfallen. Außerdem könne man die Farbe frei zwischen Schwarz, Silber, Weiß, Gelb und Rot variieren können. Zu den wirklich interessanten Merkmalen, nämlich zum IBM-Hauptprozessor und dem ATI-Grafikchip, verriet die Präsentation leider nichts. Grund hierfür ist die - im Vergleich zur Konkurrenz – etwas andere Balance zwischen den Spielen und der eigentlichen Konsole.

Nintendo Revolution

Während man bei der Xbox 360 und der Playstation 3 dieser Tage vornehmlich die nahezu unglaublichen Leistungsmerkmale in den Vordergrund stellt, pocht man bei Nintendo eher auf die Genialität der Spiele. Mit gutem Grund: Technisch hat die Revolution, die circa die dreifache Rechenleistung des Gamecube haben soll, der Konkurrenz nichts entgegenzusetzen. Keine HDTV-Revolution in Sicht - sondern ein kleiner Sturm auf PAL- und NTSC-Fernsehern?

Diese Frage müssen sich die Japaner wohl gefallen lassen, können sich argumentativ aber aufgrund ihres bisherigen Erfolgs doch recht solide verteidigen. Denn das Innovation auf ungewöhnlichen Gebieten zu Nintendos Spezialität gehört, weiß man spätestens seitdem der Konzern aus Puzzle-Adventures und anderen, für Otto-Normal-Spieler seltsam anmutende Genre-Spiele, nicht-geahnte finanzielle Mittel rekrutieren konnte.

Entsprechend fährt man bei Nintendo dann auch eine etwas bedeckte Strategie – was die technischen Eckdaten betrifft. Die Spiele und nicht die Technik wird in Sachen Revolution über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Immerhin wendete man sich bei der E3-Präsentation dann hinsichtlich der Speichermedien doch dem technischen Bereich zu. So werden Revolution-Spiele auf optischen 12 cm Discs über die Ladentheke gereicht werden. Das Laufwerk wird aber bekanntermaßen auch die älteren Discs des Gamecube abspielen können. Mysteriös wird es hinsichtlich der Frage nach dem Abspielen von DVDs. So verweist Nintendo darauf, dass die Revolution-Besitzer hierzu ein kleines internes „Attachment“ benötigen werden, was auf das Fehlen des dazu nötigen MPEG-2-Decoders schließen lässt.

Hierin dürfte aber Nintendos zweite Stärke in der Neuauflage des Kriegs der Konsolen liegen. Die Ausgliederung des Decoders dürfte sich auch günstig auf den Preis der Konsole - der im übrigen höchstwahrscheinlich deutlich unter dem der Konkurrenzmodelle liegen wird – auswirken. Anderweitig wird aber scheinbar nicht gespart werden. So soll die Revolution über eine WLAN-Schnittstelle zum Internet-Gaming befähigt werden. Besonders hierbei ist, dass der Service via Wifi kostenlos Spielerpaarungen vermitteln soll. Auch die Kompatibilität zur Nintendo DS soll im Bereich des Online-Gamings gewährleistet sein.

Ferner wird Nintendo über den eigenen Online-Service alle bisherigen Konsolen-Titel kostenpflichtig zum Download anbieten. In Sachen Kompatibilität darf man der Revolution also nichts absprechen. Denn neben den GameCube-Spielen wird die Konsole außerdem Spiele vom Nintendo 64, dem SNES, NES und den Gameboy-Varianten abspielen können. Diese müssen jedoch zuvor, abgesehen von den Gamecube-Titeln, online heruntergeladen werden. Gespeichert wird das Ganze dann entweder auf einem 512 MByte großen Flash-Speicher oder auf SD-Karten, die wie die PS-Memory-Cards via Slot verbunden werden.