IDF: Skulltrail unterstützt SLI

Update 2 Volker Rißka
70 Kommentare

Intels kommender Enthusiasten-Chipsatz Skulltrail für zwei Prozessoren und bis zu vier Grafikkarten, die jeweils mit PCI Express x16 angebunden sind, wird offenbar ganz offiziell SLI unterstützten. Damit ist es dem Prozessorhersteller endlich gelungen, Nvidia zur Freigabe ihrer Treiber zu bewegen.

Trotz dieser überraschenden Wendung wird außer Skulltrail kein Intel-Chipsatz in den Genuss von SLI kommen. Für X38 (Bearlake-X) oder P35 (Bearlake-P) ist dagegen auch weiterhin ATis CrossFire-Lösung die einzige verfügbare Option.

Skulltrail basiert vermutlich auf dem noch in diesem Jahr erwarteten Seaburg-Chipsatz, der Teil der Stoakley-Plattform ist. Stoakley ist der Nachfolger der vor einem Jahr vorgestellten Bensley-Plattform (5000er-Chipsatzserie), die zwei Xeon-Prozessoren mit Sockel 771 aufnehmen kann. Stoakley setzt weiterhin auf FB-DIMM-Speicher und bringt Support für die auf FSB1600 beschleunigten „Harpertown“ Xeon 5400 und 5200 Prozessoren mit. Der neue Chipsatz wird weiterhin mit der ESB2-Southbridge (Intel 6321ESB I/O Controller Hub) kombiniert und bietet im Vergleich zu den aktuellem im Desktop eingesetzten ICH9 nur 6 gegenüber 12 USB2.0-Controller. Darüber hinaus werden 6x SerialATA300 und 1x Parallel-ATA – seit dem P965 (Broadwater) aus den Desktop-Chipsätzen verschwunden – geboten.

Pat Gelsinger zeigt ein mit Skulltrail bestücktes System für Gamer
Pat Gelsinger zeigt ein mit Skulltrail bestücktes System für Gamer

Außerdem bietet Seaburg, wie der X38, insgesamt 32 PCI Express Lanes der zweiten Generation (2x 16) für Grafikkarten. Bei PCI Express Gen 2 wird der Takt der seriellen Verbindung auf 5 GHz verdoppelt, womit pro Lane nun 500 MB/s pro Richtung (also insgesamt 1 GB/s) übertragen werden können. Intel hat im Rahmen des Spring IDF 2007 angekündigt, dass Skulltrail insgesamt vier PCI Express-Steckplätze für Grafikkarten besitzt. Wie diese mit Seaburg realisiert werden, ist derzeit noch unklar. Dieses noch fehlende Puzzleteil, könnte aber erklären, wie SLI und Skulltrail überraschenderweise doch Freunde wurden.

Update

Die Kollegen von Hardwareluxx zeigen ein erstes Foto des Skulltrail-Mainboard zusammen einigen Fotos der gesamten Systems. Man beachte die beiden passiv gekühlten Chips links von den PCI Express x16-Steckplätzen.

Skulltrail-Mainboard für zwei Sockel 771 Prozessoren und FB-DIMM-Speicher.Man beachte die gekühlten Chips neben den PCI Express-Steckplätzen.
Skulltrail-Mainboard für zwei Sockel 771 Prozessoren und FB-DIMM-Speicher.Man beachte die gekühlten Chips neben den PCI Express-Steckplätzen. (Bild: hardwareluxx.de)
Bensley- und Stoakley-Plattform im Vergleich. Skulltrail basiert auf Stoakley.
Bensley- und Stoakley-Plattform im Vergleich. Skulltrail basiert auf Stoakley.
Update

Nvidia hat sich in Sachen SLI-Support durch Skulltrail zu Wort gemeldet. Demnach gibt Nvidia seine Treiber nicht für Intels Chipsätze frei. Auf dem Skulltrail ist jedoch ein nForce 100 SLI Chip verbaut, der SLI ermöglicht (was immer auch ein nForce 100 SLI Chip ist). Da Nvidia im Bereich der 2-Sockel-Plattformen nicht tätig ist, sieht man darin die gute Zusammenarbeit mit Intel bestätigt. Hiermit ist es also offiziell – Skulltrail unterstützt SLI, dank der zwei auf dem Bild durch passive Kühler verdeckten nForce-Chips.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.