DTX-Standard: AMD findet erste Partner

Thomas Hübner
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Der im Januar 2007 von AMD vorgestellte Mainboard- und Gehäusestandard DTX nimmt allmählich Fahrt auf. Auch wenn es zum Feiern noch zu früh ist, konnten zur CeBIT erste Partner gewonnen werden. Außerdem wurden Gehäuse und Mainboards ausgestellt.

Doch wer braucht DTX, wenn selbst Intels Versuch mit BTX einen neuen Standard zu etablieren, nicht fruchten wollte? BTX wurde designt um die Hitzezonen „Prozessor“ und „Arbeitsspeicher“ günstiger auf dem Mainboard zu platzieren. Hierfür mussten nicht nur neue Mainboards entworfen werden, auch neue Prozessorkühler, Gehäuse und Netzteile wurden von der Spezifikation erzwungen und trugen dazu bei, dass das Projekt BTX für Endkunden vorerst beendet wurde – Prozessorkits mit BTX-Kühllösung werden schon gar nicht mehr angeboten. BTX wird bei kompakten Komplett-PCs von OEMs aber weiterhin eingesetzt werden.

Der Ansatz von DTX ist ein komplett anderer und definiert genau genommen nur einen neuen ATX-Standard, der kleiner als micro-ATX (µATX) ist und auf einen Prozessorstromverbrauch von 65 Watt abzielt. Ziel ist es, kompakte PCs zukünftig mit Standardkomponenten günstiger zu machen – sowohl für OEMs, als auch für den Schrauber daheim. Um DTX nicht unnötig zu verklausolieren, werden bei dem Standard nur die Befestigungspunkte (Mounting-Holes) des Mainboards vorgeschrieben; Gehäuse, Netzteile oder Kühler dürfen entweder frei gewählt werden, oder entsprechen anderen, bereits etablierten Standards.

CeBIT: DTX-Format im Überblick

Diese Flexibilität könnte dem Standard zum Erfolg verhelfen. Als weiterer Vorteil dürfte sich erweisen, dass sämtliche DTX-Boards ohne Einschränkungen in ATX-Gehäusen eingesetzt werden können, da sie die selben Mounting-Holes an den selben Stellen vorsehen. Da auch die verbreiteten ITX-Mainboards von VIA unterstützt werden, scheint die Grundlage für zukünftig günstige Mini-PCs geschaffen zu sein.

Noch lässt sich die Zukunft von DTX nur schwer vorhersagen. Dass man zur CeBIT jedoch insgesamt 19 Unterstützer – darunter auch Asus, Gigabyte und MSI – präsentieren konnte, stimmt uns zumindest hoffnungsvoll. Auch ein erstes Mainboard (Codename: Diamond Mech Board 2) mit ATi-Chipsatz und Sockel AM2 konnte auf der CeBIT in Augenschein genommen werden (siehe Bildgalerie). Außerdem präsentiert Silverstone unter der Bezeichnung ML02 ein erstes HTPC-Gehäuse, das mit DTX umworben wird (wenngleich sämtliche ATX-Gehäuse DTX-Mainboards aufnehmen können).

Randnotiz: DTX trägt den Namen, weil ATX, BTX und CTX bereits vergeben waren. Hinter dem Kürzel versteckt sich kein tieferer Sinn.

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