Knappheit bei 40-nm-GPUs bis Mai?

Parwez Farsan
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Über die Probleme mit der Ausbeute von TSMCs 40-nm-Prozess war in der Vergangenheit schon öfter etwas zu hören, wurde er doch für die teilweise nicht ausreichende Verfügbarkeit von Grafikkarten als Grund genannt. Sprach der Auftragsfertiger anfangs noch von einer reibungslosen Produktion, wurden sehr schnell Probleme offensichtlich.

Bereits im Mai letzten Jahres war von einer schlechten Ausbeute die Rede, was damals AMDs RV740-GPUs zu spüren bekamen. Im Juni versprach das Unternehmen dann eine baldige Besserung, was beim RV870 im Juli dann auch der Fall war – ob dies nun an den Anpassungen AMDs an die Eigenheiten des neues Prozesses lag oder auch wirkliche Fortschritte seitens TSMC beinhaltete, sei dahingestellt. Anfang August war im Zusammenhang mit dem 40-nm-Prozess dann von einer Ausbeute von 60 Prozent funktionsfähiger Chips zu hören. Nicht wirklich gut, aber immerhin eine Steigerung um 200 Prozent. Bis Ende Oktober soll die Ausbeute dann wieder auf rund 40 Prozent gefallen sein. Ende Januar dieses Jahres hieß es schließlich seitens TSMCs Vizepräsident Mark Liu, dass die Probleme behoben seien und die Ausbeute wieder das Niveau des alten 65-nm-Prozesses erreicht habe. Anscheinend ist die Ausbeute jedoch noch immer zu gering, um die Nachfrage am Markt vollends zu decken. Zwar sei die Defektdichte TSMC zufolge bereits von 0,3 bis 0,4 auf 0,1 bis 0,3 pro Quadratzoll gesunken, die Nachfrage könne aktuell aber dennoch nicht gedeckt werden, ist aus Kreisen der Grafikkartenhersteller zu hören. Demnach wird die Produktion wohl erst im Mai den Nachfragestau aufholen können. Um die durch die GPU-Knappheit und die höheren DRAM-Preise gestiegenen Kosten abzufedern, sollen Hersteller wie Asus, MSI und Gigabyte eine Preiserhöhung um fünf bis zehn Prozent planen.

Laut TSMCs erstem Vizepräsidenten und Leiter der Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung Shang-Yi Chiang hat TSMC auf dem Markt für 40-nm-Produkte in Auftragsfertigung einen Marktanteil von 80 Prozent, weshalb die Probleme der Grafikkartenhersteller auch nicht weiter verwundern. Die 40-nm-Produktionskapazität der Fab 12 soll derzeit bei einer 80.000 300-mm-Wafern entsprechenden Menge pro Quartal liegen, bis Ende des Jahres jedoch unter anderem auch durch die Umstellung der Fab 14 verdoppelt werden. Dies wird auch dringend nötig sein wenn Nvidia in den kommenden Monaten mit diversen Fermi-Ablegern auf den Markt drängt, die ebenfalls in 40 nm bei TSMC gefertigt werden. Ob die Menge jedoch ausreicht, um AMD und Nvidia mit ausreichenden Stückzahlen zu versorgen, wird sich zeigen müssen. Für potentielle Kunden beiden Unternehmen bedeutet die Knappheit direkt an der Quelle, dass sich am aktuellen Preisgefüge erst einmal wenig bis gar nichts tun dürfte.

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