ATi: Gerüchte über Gerüchte

Christoph Becker
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Der Grafikkartenmarkt scheint nie still zu stehen. Und so entwickeln nVidia, XGI, ATi und wie sie alle heißen fleißig weiter neue Pixelbeschleuniger, um dem jeweiligen Konkurrenten wieder ein paar Marktanteile abzunehmen. Auch ATi plant schon für die Zukunft - und dies gleich mit mehreren Karten.

Doch gehen wir chronologisch vor. Diversen Gerüchten zufolge wird man in Kanada schon in Kürze eine neue Grafikkarte vorstellen, die auf Basis des RV351-Chips gefertigt wird. Hierbei handelt es sich offensichtlich um ein Derivat des RV350, der seiner Zeit in der Radeon 9600-Serie verbaut worden ist. Erscheinen wird diese Grafikkarte für den AGP-Bus und soll weniger als 100 US-Dollar kosten. Sie ist wohl das passende Gegenstück zur X300, die ATi nur für PCI Express anbietet. Über Taktraten und die Speicheranbindung ist leider noch nichts bekannt. Denkbar wäre allerdings, dass ATi sich hier ganz nach den Taktraten der Radeon X300 richtet. Diese besitzt einen Chiptakt von 325 MHz bei vier Rendering-Pipelines sowie ein 128 oder 64 Bit breites Speicherinterface.

Weiter geht es mit dem R480, ATis nächstem High-End-Chip. Dieser soll trotz der allgemeinen Lieferschwierigkeiten der Vorgänger-Chips (R420) bereits vor Weihnachten in den Regalen der Händler stehen. Dass sich mit diesem Chip keinerlei architektonische Neuerungen oder Erweiterung einstellen werden, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Der Geschwindigkeitsschub wird also nur durch die Steigerung der Taktfrequenzen erreicht werden. Hier könnten 600 MHz Chip- und 600+ MHZ Speichertakt möglich sein. Mit dem R480 könnten wir auch das erste Mal Grafikkarten mit 512 MB Texturspeicher sehen.

Als nächstes ist der kommende Next-Generation-Chip von ATi an der Reihe. Dieser trägt bekanntlich die Bezeichnung R520 und läuft intern unter dem Codenamen „Fudo“. Erstmals vorgestellt werden soll dieser Chip schon auf der nächsten CeBIT, die im März 2005 stattfinden wird. Es ist anzunehmen, dass ATi mit diesem Chip nicht nur die Taktfrequenzen erneut steigern wird. So soll dieser Chip das Shader-Model 3.0 und mehr unterstützen. Fachspezifisch wird dieser Chip also als SM 3.0+-kompatibel bezeichnet. Des Weiteren werden wir mit dem R520 wohl erneut mehr Rendering-Pipelines in einem Grafikchip sehen können. Dass man gleich den Schritt auf deren 32 geht, ist eher unwahrscheinlich, da die Komplexität eines solchen Stückes Siliziums auch im 0,11-µm-Prozess den Rahmen sprengen würde. Eine Zwischenlösung mit 24 Pipelines wäre also denkbar. Mit einer breiten Verfügbarkeit des R520 ist allerdings wohl nicht vor Mai 2005 zu rechnen.