Technische Details zu AMDs „Southern Islands“-GPU

Wolfgang Andermahr
82 Kommentare

Aktuell überschlagen sich die Ereignisse auf AMDs „Fusion Development Summit“ ein wenig. So haben wir erst am Morgen darüber berichtet, dass AMDs Southern-Island-GPU noch dieses Jahr im Handel aufschlagen soll. Und nun gibt es dank den Kollegen von Hardware.fr bereits die ersten technischen Details.

Wie bereits zu erwarten war, stellt Southern Island eine stark modifizierte Architektur dar, die sich deutlich von dem Vorgänger unterscheiden wird. Selbst mit der kürzlich erst modifizierten Cayman-GPU wird die neuste Entwicklung nicht mehr viel gemein haben. Denn Southern Island, deren Entwicklungsphase seit beinahe fünf Jahren andauert, wird von dem VLIW-Design (Very Large Instruction Word) Abschied nehmen, das seit der Einführung der Radeon-HD-2000-Serie zum Einsatz gekommen ist.

Soviel vorweg: Details zur Spieleleistung lassen sich aus den Informationen nicht ableiten, da AMD diese natürlich ausgelassen hat, um sich unter anderem nicht vollends in die Karten sehen zu lassen. Der Fokus der Chipentwickler rückt zudem stark auf das GPU-Computing. Generell zielt die Architektur darauf ab, es den Entwicklern leichter bei der Programmierung zu machen – sei es nun fürs 3D-Rendering oder das GPU-Computing selbst – und die Effizienz zu steigern.

AMDs „Southern Island“-Architektur

Wie bereits erwähnt, wird sich AMD vom VLIW-Design verabschieden und geht stattdessen einen ähnlichen Weg wie Nvidia. Man wird primär auf skalare Einheiten setzen, die völlig unabhängig voneinander Daten berechnen können. Neben der Shaderarchitektur wurden darüber hinaus das Front End und die Cache-Struktur völlig neu gestaltet, um die Effizienz zu verbessern.

Zusätzlich gibt es bei der Southern-Island-Architektur so genannte „Asynchronous Compute Engines“ (ACE), die sich separat um GPU-Computing-Berechnungen kümmern, ohne in irgend einer Form für das 3D-Rendering zuständig zu sein. Bei älteren Designs waren dieselben Einheiten für beide Einsatzgebiete zuständig.

Die Geometrieberechnungen laufen auf Southern Island zukünftig parallel ab, was der Tessellation-Leistung zu Gute kommen wird. Die traditionellen SIMD-Einheiten gibt es nicht mehr. Deren Aufgabe wird nun von „Compute Units“ (CU) übernommen. Jede CU besteht aus einer skalaren Einheit sowie vier unabhängigen SIMD-Einheiten. Die CUs sollen theoretisch ähnlich leistungsstark wie eine Cayman-SIMD sein, dabei jedoch deutlich effizienter arbeiten können, um die Rohleistung besser in Geschwindigkeit umzuwandeln. Ähnlich wie bei Nvidias Fermi-Generation wird Southern Island in sämtlichen Speichern eine ECC-Fehlerkorrektur unterstützen.

Weitere Details werden in den kommenden Monaten bekannt gegeben. Zu guter Letzt versprach AMD noch, dass auch wenn es sich bei Southern Island um eine neue Architektur handelt, die Entwicklungskosten nicht viel höher als bei den aktuellen Designs liegen sollen.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.