GeForce 6800 ohne Hardware-Video-Support?

Christoph Becker
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Wenn schon in der Leistung der aktuellen High-End-Grafikkarten ein absolutes Patt herrscht, müssen eben andere Features der jeweiligen Grafikkarte relevant für den Kauf werden. Eines dieser ist sicherlich die hardwareseitige Unterstützung von Video-Beschleunigung, die die GeForce 6800-Serie wohl leider nie beherrschen wird.

Update 29.10.2004: Wir bitten darum, unsere Richtigstellung bezüglich dieser Meldung zu beachten.

Denn wie sich jetzt wohl endgültig herausstellte, ist nVidia diesbezüglich leider ein mehr oder weniger schweres Malheur passiert. So hat man laut einer netten Telefondame nVidias aus England sowie diverser Ingenieure einen Fehler im NV40-Chip fabriziert, der die Aktivierung dieser Funktion leider verhindert. Prinzipiell geht es um folgende Features des internen Video-Prozessors, die Besitzern einer GeForce 6800 - egal ob GT, Ultra oder Standard-Modell - wohl für immer verwehrt bleiben werden:

  • Inverse Telecine (3:2 Pulldown)
  • Motion Adaptive De-Interlacing
  • Color Space Conversion
  • Gamma correction
  • Processor Amplifier
  • WMV9/H.264 Motion Compensation
  • WMV9/H.264 In-Loop Deblocking
  • Noise Reduction
  • Frame Rate Conversion
  • MPEG 2 En- und Decoding
  • MPEG 4 En- und Decoding
  • WMV9 En- und Decoding (inkl. HDTV)
  • DivX En- und Decoding
  • High Quality Scaling
nVidias Video-Prozessor
nVidias Video-Prozessor

Dazu sollte der NV40 in der Lage sein, bis zu 95 Prozent der Arbeit(sschritte) beim Abspielen von MPEG2-Videos und bis zu 60 Prozent bei deren Komprimierung auszuführen, was angesichts der kommenden HDTV-Welle besonders in den Vereinigten Staaten sicherlich ein breitenwirksames Feature dargestellt hätte. Wie in diversen Foren berichtet wird, haben ob dieser ernüchternden Tatsache wohl schon einige Kunden ihre Grafikkarten wieder zurückgegeben und diese durch ein anderes Modell ersetzt.

Von diesem Problem nicht betroffen sind übrigens die Karten des Typs GeForce 6200 und 6600 sowie natürlich alle Grafikkarten aus dem Hause ATi mit ähnlichen Features. Ob eine neue Revision des NV40-Chips den internen Fehler korrigieren könnte und ob der NV45 - nVidias PCI Express-Chip - auch davon betroffen ist, kann zurzeit nur gemutmaßt werden. An dieser Stelle bleibt dann wohl nur noch zu sagen, dass auch neue Treiber dem NV40 nicht aus dieser Misere helfen können, da das eigentliche Problem hardwareseitiger Natur ist.

Update 29.10.2004: Wir bitten darum, unsere Richtigstellung bezüglich dieser Meldung zu beachten.