„OpenMac“ – Apple-Klon für 400 US-Dollar

Update Volker Rißka
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Der Name des Computers dürfte fast allein für Post von Apple sorgen. Das bisher relativ unbekannte Unternehmen Psystar will mit dem „OpenMac“ einen Apple-Klon auf den Markt bringen, der im Grunde nichts anderes als ein herkömmlicher Standard-PC mit installierten Mac OS X 10.5 ist.

In der Standardausführung kommt ein 2,2 GHz schneller Intel Core 2 Duo, 2 GB Arbeitsspeicher, eine 250 GB Festplatte, der aus dem MacBook bekannte integrierte Grafikchip Intel GMA 950 und vier USB-Ports zum Einsatz. Das optisches Laufwerk liest DVD+/-R Medien mit 20-fachem Tempo und ist LightScribe-kompatibel. Der Preis für das Grundpaket liegt bei 400 US-Dollar. Wird Mac OS X 10.5 gleich für einen Aufpreis von 155 US-Dollar mitbestellt, dann konfiguriert der Hersteller das System vor. 155 US-Dollar Aufpreis kostet auch der Wechsel von der integrierten Grafiklösung auf eine GeForce 8600 GT mit 512 MB. Das System kommt letztendlich in einem weißen oder schwarzen Midi-Tower-Gehäuse zum Kunden und soll gegenüber einem echten Mac vor allem in der Aufrüstbarkeit und dem deutlich geringeren Preis punkten.

Psystar „OpenMac“
Psystar „OpenMac“

Dass sich Apple das kaum gefallen lassen dürfte, liegt an einigen Gründen. Der Name allein dürfte bereits für Post sorgen, aber vor allem der Vertrieb der Software unterliegt strengen Bestimmungen. Die Installation von Leopard auf Nicht-Apple-Systemen ist laut Lizenzbestimmungen schlichtweg nicht erlaubt. Während man sich über die Namensvergabe also durchaus streiten kann, unterläuft der Anbieter des Systems in dem Punkt vorsätzlich die Nutzungsbedingungen für das Apple-Betriebssystem. Die günstige Alternative zu einem Apple, von der Psystar spricht, dürfte von dem Gesichtspunkt her nicht lange Bestand haben.

Vergleich „OpenMac“ vs. „Mac mini“
Vergleich „OpenMac“ vs. „Mac mini“
Update

Seit dem späten Abend ist auf der zur Zeit schwer erreichbaren Seite plötzlich keine Rede mehr von einem „OpenMac“, sondern nur noch von einem „Open Computer“. Der Name war wohl, wie wir bereits am Tage vermutet haben, ein Grund für einen „kleineren Protest“ seitens Apple. Dass es jedoch so schnell ging, damit hat wohl kaum jemand gerechnet. Das ungewöhnlich hohe Medieninteressse dürfte jedoch ein gewichtiger Stein des Anstoßes gewesen sein.