Neun Solid State Disks im RAID 0 getestet

Volker Rißka
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Einen Test der außergewöhnlichen Art hat die Seite Next Level Hardware verzapft. Sie hat sich neun Solid State Disks mit je 16 Gigabyte geschnappt und diese in einem RAID-0-Verbund zusammen geschnürt. Die Performance des 7000-US-Dollar-Gespanns ist dabei – ohne Übertreibung – atemberaubend gut ausgefallen.

Nachdem der Autor eine ganze Weile mit der Suche nach dem geeigneten Controller verbracht hatte, der nicht die Performance der einzelnen Platten limitierte, setzte er einen Testparcours unter Windows Vista Ultimate (32 Bit) auf. Dabei kamen neben beeindruckenden theoretischen Werten in HD-Tach, das im Burst-Speed bei der Lesegeschwindigkeit einen Wert von 1.174,4 MB/s (durchschnittlich immerhin noch knapp 830 MB/s) ausgab, auch praktische Tests zum Einsatz. Neben deutlich geringeren Wartezeiten beim Starten oder Beenden von Windows verkürzte sich beispielsweise auch die Startzeit des Spieles „Fear“ gegenüber einer „Western Digital Raptor“ mit 150 GB auf dem RAID-Verbund aus den neun Solid State Disks von 18,5 auf 3,2 Sekunden. Auch das Verschieben eines Ordners mit einer Größe von einem Gigabyte benötigte anstelle von knapp 28 Sekunden auf der Raptor nicht einmal vier Sekunden mit dem 7.000-Dollar-Gespann.

HD-Tach
HD-Tach

Viele der Tests sind jedoch theoretischer Natur. Nichtsdestotrotz offenbaren sie auch, wie leicht sich Ergebnisse großer Benchmark-Suiten auch von Festplatten beeinflussen lassen. So schwankt das Ergebnis von „PCMark Vantage“ bei der Verwendung von lediglich zwei oder allen neun dieser SSDs im RAID um fast 2.000 Punkte.

Beim Stromverbrauch können die Solid State Disks zwar generell Punkte sammeln, unter Volllast benötigen neun dieser Aggregate aber auch ihre Leistung. Während die Boliden „idle“ rund die Hälfte einer einzelnen Raptor benötigen, steigt die Leistungsaufnahme unter Volllast deutlich an und liegt am Ende runde 150 Prozent über der Raptor.

7.000 US-Dollar – neun SSDs im RAID
7.000 US-Dollar – neun SSDs im RAID

Als Fazit stellt sich heraus, dass bereits zwei der neuen Solid State Disks im RAID-Verbund alle bisherigen Festplatten schon in Grund und Boden stampfen. Geringe Leistungsaufnahme sowohl im Idle als auch unter Volllast, dazu quasi keine Zugriffszeiten und sehr hohe Datenübertragungsraten stehen auf der Habenseite. Die Nachteile sind aktuell natürlich nicht von der Hand zu weisen. Der Preis ist weiterhin zu hoch und die Kapazitäten kommen erst langsam in Regionen, mit denen Kunden arbeiten können. Werden diese beiden Punkte angepackt, steht der Solid State Disk eine große und wohl sehr ruhmreiche Karriere bevor.

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