SandForce stellt neue Controller mit 500 MB/s vor

Update Parwez Farsan
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Mit den beiden Controller-Modellen SF-1200 und SF-1500 konnte SandForce in den letzten Monaten einen Einstand auf dem Markt für Solid State Drives feiern, wie er besser kaum hätte verlaufen können. Doch die Kalifornier waren in der Zwischenzeit nicht untätig und können bereits die nächste Controller-Generation präsentieren.

Auf die vor 18 Monaten vorgestellte SF-1000-Produktfamilie folgt nun die SF-2000-Familie, die mit allerlei Verbesserungen aufwarten kann und weiterhin auf einen externen DRAM-Cache verzichtet. Durch die Unterstützung von SATA 6 Gbit/s sind deutlich höhere sequentielle Transferraten möglich, was die neuen Controller sich auch zu Nutze machen sollen. SandForce gibt die anhaltenden sequentiellen Schreib- und Leseraten mit 500 MB/s an. Nicht weniger beeindruckend sind die 60.000 IOPS für anhaltende zufällige Lese- und Schreibzugriffe.

Neben den gängigen MLC- und SLC-Speicherchips der 30- und 20-nm-Klasse mit asynchronen, ONFI-2- und Toggle-Interfaces und Datenraten von bis zu 166 MT/s von Hynix, Intel, Micron, Samsung und Toshiba unterstützen die SF-2000-Controller ebenfalls die neuen eMLC-Speicherchips (enterprise MLC), die auch Intel für die nächste Generation seiner Enterprise-SSDs (Lyndonville) nutzt. eMLC-Speicherchips haben eine vielfach höhere Lebensdauer als normale MLC-Speicherchips und stoßen dabei kombiniert mit höheren Laufwerkskapazitäten sogar in Bereiche vor, wie man sie von der Lebensdauer Intels aktueller Enterprise-Modelle mit SLC-Speicherchips kennt, bieten dabei jedoch deutlich mehr Speicherplatz. Erkauft wird dies durch eine Verkürzung des Datenerhalts am Ende der Lebensdauer.

SandForce SF-2000
SandForce SF-2000

Mit Ausnahme neuer Funktionen zum Drosseln von Leistungsaufnahme und Leistung sind die weiteren Neuerungen vor allem für den Unternehmensmarkt interessant. Beispielsweise wurde die Unterstützung von Dual-Port-SAS-Brücken verbessert, so dass nun auch andere Sektorgrößen als 512 Byte unterstützt werden, und die Verschlüsselung auf bis zu 256-Bit AES erhöht. Die von der letzten Generation bekannten Technologien wie DuraWrite und RAISE sind auch Teil der SF-2000-Produktfamilie.

SandForce hat auf der Homepage weitere Informationen zu den neuen Controllern veröffentlicht. Eine Version für den Client-Bereich wird es zunächst nicht geben, dafür zwei Versionen für den Unternehmens- und eine für den Industriebereich.

Als Zielmarkt für die neuen Controller mit optimierter Firmware für jedes Marktsegment nennt SandForce zwar Speicherprodukte für Unternehmen und Industrie, der Endverbraucher dürfte aber in Anbetracht der Leistung ebenso entsprechende Produkte zu Gesicht bekommen, sofern der Preis nicht zu hoch ausfällt. Erste Produkte mit SF-2000-Controllern – zu einzelnen Controller-Modellen gibt es noch keine Informationen – wird SandForce bereits vom 11. bis 14. Oktober auf der Storage Networking World Exhibition in Dallas präsentieren. Neben Referenzdesigns im 2,5-Zoll-Formfaktor mit Flashchips der 30-nm-Klasse mit ONFI-2- oder Toggle-Interfaces sollen auch Produkte verschiedener Hersteller mit SATA-, SAS- und PCI-Express-Interface ausgestellt werden.

Features der SF-2000-Controllers
Update

Auf der SandForce-Seite gibt es nun weitere Details zu den neuen Controllern. Der Client-Bereich wird zumindest derzeit nicht bedient. Stattdessen gibt es zwei fast identische – das Modell SF-2600 unterstützt abweichende Sektorgrößen – Varianten für den Enterprise-Markt sowie erstmals eine spezielle Variante für industrielle Anwendungen. Die typische Leistungsaufnahme der Controller schätzt SandForce mit 1,5 Watt ein. Einen Überblick der verschiedenen SandForce-Controller der ersten und zweiten Generation gibt die nachfolgende Tabelle.

SSD-Controller von SandForce im Überblick
Controller SF-1200 SF-1500 SF-2500/2600 SF-2300
Marktsegment Client Enterprise Industrial
Host-Interface SATA 3 Gbit/s SATA 6 Gbit/s
max. Seq. Read/Write 260/260 MB/s 500/500 MB/s
max. Random Read/Write 30.000/30.000 IOPS (Burst)
30.000/10.000 IOPS (Sustained)
30.000/30.000 IOPS 60.000/60.000 IOPS 60.000/60.000 IOPS (Burst)
60.000/20.000 IOPS (Sustained)
Unterstützte Speicherchips SLC (bis 64 GB)/MLC SLC/MLC/eMLC
50-, 40-, 30-nm-Klasse
SLC (bis 64 GB)/MLC/eMLC
30-, 20-nm-Klasse
Flash-Interface Asynch, ONFI 1 (bis zu 50 MT/s) Asynch, Toggle, ONFI 2 (bis zu 166 MT/s)
Max. Kapazität 512 GB
MTTF 2 Mio. Std. 10 Mio. Std. 5 Mio. Std.
Sicherheit 128-Bit AES
opt. Passwort
128-Bit AES 128/256-Bit AES
TCG Enterprise
128/256-Bit AES
TCG Opal (optional)
ECC Recovery RS-basiert, 24 9-Bit-Symbole pro 512-Byte-Sektor, entspricht meist 24 Bit BCH-basiert, bis zu 55 Bits pro 512-Byte-Sektor
Sektorgrößen 512 Byte SF-2500: 512 Byte
SF-2600: 512, 520, 524, 528, 4K+DIF
512 Byte
Umgebungstemperatur 0-70 °C Kommerziell: 0 - 70 °C
Industriell: -40 - 85 °C
-40 - 85 °C
Leistungsaufnahme Typisch: 900 mW
Sleep/Slumber: 90 mW
Typisch: ~1,5 W
Power/Performance Throttling Nein Ja
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.