Fusion-io: Festplatte für PCIe mit 800 MB/s

Thomas Hübner
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Das im Juni 2006 in Salt Lake City gegründete Unternehmen Fusion-io hat mit dem ioDrive vor kurzem einen neuartigen High-End Massenspeicher vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine PCIe-Karte, die Flash Speicher (NAND) und einen Controller beherbergt, um als Festplatte zu dienen.

Die Kapazität soll dabei mit 40, 80 160, 320 und 640 GB bemessen sein, wobei bereits ein weiteres Modell mit 1,2 TB für Ende 2008 geplant ist. Die Zugriffszeit liegt offiziellen Angaben zufolge bei 10 µs, was verglichen mit Zugriffszeiten konventioneller Desktop-Festplatten von etwa 10 ms einen 1.000 mal schnelleren Zugriff auf die gespeicherten Daten verspricht. Übertragen werden die Daten direkt über die PCIe-x4-Schnittstelle mit bis zu 800 MB/s (lesen von 8 KByte Blöcken) bzw. 600 MB/s (schreiben von 4 KByte Blöcken). Neben dieser beindruckenden Leistung erlaubt das Laufwerk 100.000 Input/Output-Operationen pro Sekunde, bei 8 KB großen Paketen. Diese enorme Leistung wird durch ein 160-Channel-Speicherinterface erreicht, das die NAND-Speicherchips parallel anspricht. Das PCIe-Interface dient als alleiniger Energielieferant für das ioDrive, welches laut Datenblatt im Normalbetrieb nur 6 Watt verbraucht. Verglichen mit handelsüblichen Serverfestplatten fällt der Verbrauch bei einer wesentlich höheren Performance nicht höher aus (Seagate 2,5“ Savvio 15k Festplatten benötigt 5,8 Watt).

Fusion-io ioDrive
Fusion-io ioDrive

Das ioDrive ist RAID-fähig, so dass sich wahlweise die Datensicherheit (RAID1) oder die Performance (RAID0) steigern lässt. Wer verrückt genug sei, so beantwortete David Flynn, technischer Leiter (CTO) von Fusion-io, eine dahin gehende Frage, könne auch ein ioDrive in einen Gaming-PC stecken. Das Laden von Maps sei dann CPU-limitiert und nicht wie gewohnt vom Durchsatz der Massenspeicher abhängig. Derzeit konzentriert man sich bei der Treiber-Entwicklung jedoch auf das bei Servern bevorzugte Linux, Windows Server, Windows XP und Windows Vista sollen später folgen.

Die ersten Karten sollen noch dieses Jahr im Dezember auf den Markt kommen. Allerdings nannte David Flynn auf der Demofall 07-Konferenz in San Diego einen Preis von ungefähr $30 pro Gigabyte, was bereits für das 80 GB Modell mit $2400 zu Buche schlägt. Für den Einsatz in Servern, die auf hohe Schreib-/Leseleistungen angewiesen sind, wie z.B. Datenbank-Anwendungen, ist das Produkt selbst bei diesen äußerst attraktiv, da es die Performance eines Storage Area Network (SAN), einem Festplattensystem bestehend aus vielen einzelnen Laufwerken, die heutzutage Leistungen bis zu 800 MB/s bieten, in einer einzigen Steckkarte erreicht.

Wir Danken Sebastian Pesdicek
für das Einsenden dieser News