Temperaturen: Asus P5K vs. Gigabyte P35-DS3R

Update Arne Müller
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Erst vor wenigen Tagen gab Intel offiziell den Startschuss für seine neue Chipsatz-Generation auf Basis des „Bearlake“ und löste damit eine Welle an Produktneuheiten im Mainboard-Bereich aus. Die Kollegen von HKEPC.com haben diesbezüglich nun einige interessante Punkte im Hinblick auf die Temperaturen ans Tageslicht gebracht.

Konkret geht es um zwei Probanden der großen Mainboard-Hersteller Asus (P5K) und Gigabyte (P35-DS3R). Mit Hilfe von Infrarot-Kameras wurden Bilder der Platinen unter Last aufgenommen, die ein eindrucksvolles Bild über die Temperaturzonen liefern, insbesondere im Hinblick auf verwendeten Kühllösungen. Während auf dem Asus-Board eine halbwegs aufwändige Heatpipe-Lösung zum Einsatz kommt, setzt man im Hause Gigabyte lieber auf einen ausreichend dimensionierten klassischen Kühlkörper.

Um die Spannungsregler entsprechend zu fordern, kam anstatt eines modernen Prozessors aus der Core-2-Familie ein vermeintlich alter Pentium XE 840 auf Basis des 90 nm breit gefertigten Smithfield-Kerns zum Zuge, welcher unter Last gerne 70 Ampere und mehr aus den VR-Modulen zieht.

Wie unschwer zu erkennen ist, wird die Kühllösung auf dem Asus P5K deutlich heißer als bei dem Konkurrenzprodukt Marke Gigabyte. Besonders an den Enden der Heatpipe zeigt das Infrarot-Bild vom P5K einen deutlich roten Ausschlag (höhere Temperaturen), während die Northbridge auf dem P35-DS3R in einem angenehm „kühlen“ Bereich verbleibt.

Unter Belastung erreichen die Komponenten auf dem Asus P5K durchweg deutlich höhere Temperaturen. Sowohl die gut 70 °C der Northbridge sowie die über 140 °C der Feldeffekt-Transistoren sind unter Belastung als beinahe kritisch anzusehen. Hier muss man Gigabyte die eindeutig bessere Arbeit bei der Konzeption zusprechen – liegen die Temperaturen doch teilweise fast 50°C unter den Werten der Asus-Platine.

Doch woher kommen diese gravierenden Unterschiede? Aus der Ferne schwer zu beurteilen. Jedoch liegt es auf der Hand, dass die Heatpipe-Konstruktion auf dem Asus P5K alles andere als effizient zu Werke geht und Gigabyte bei der Auswahl der Spannungsregler auf einen höheren Qualitätsstandard setzt. Dennoch möchten wir Asus hier in keiner Weise eine schlechte Qualität zuordnen. Die Zukunft wird zeigen, ob es sich bei dem getesteten Exemplar um einen Ausreißer handelt oder User-Berichte bei einer stärkeren Verbreitung der neuen Board-Generation ähnliche Tatsachen erweisen.

Wir danken Simon Knappe für das Einsenden dieser News.

Update

Nach einem Hinweis, dass die vorliegenden Informationen eventuell von Gigabyte lanciert sein könnten, möchten wir die Temperaturmessungen in der Hinsicht relativieren, dass die Ergebnisse unbestätigt sind und die Testbedingungen wie beispielsweise das genaue Testsetup nicht bekannt sind. Allerdings verraten unsere eigenen Messungen mit Belüftung und einem deutlich sparsameren Core 2 Duo E6300, dass das Asus P5K Deluxe an einigen Hot-Spots an der CPU-Spannungsversorgung unter Last um bis zu 35 K heißer wird als das Asus P5B-E Plus, welches ohne Heatpipe gekühlt wird. Allerdings bewegen wir uns dabei durch das belüftete Gehäuse und den verwendeten Luftkühler auf der CPU in Temperaturbereichen um maximal etwa 85 °C und nicht, wie die HKEPC.com, um 140 °C.

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