E-Gitarre goes Ethernet

Ralph Burmester
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Das digitale Zeitalter hält auch bei den E-Gitarren Einzug. Der renommierte amerikanische Gitarren-Hersteller Gibson will dieses Jahr mit voll-elektronischen Gitarren mit Netzwerk-Anschluss den Musik-Markt neu mischen.

Gibson hat sich dazu eine der erfolgreichsten Gitarren-Serien überhaupt, die Les-Paul-Serie, die seit 1952 hergestellt wird, vorgenommen. Die Les Paul HD6X-Pro bekommt dazu völlig neue Tonabnehmer, so genannte HEX-Pickups. Diese erkennen die Anschlagdynamik und die Tonhöhe anhand der vertikalen und horizontalen Bewegungen der Gitarren-Saite. Innerhalb der Gitarre sorgt die Elektronik dann für die Umwandlung in ein digitales Signal, das völlig frei von Störgeräuschen sein soll. Selbst das wohlbekannte Brummen der E-Gitarre soll wegfallen, was sicherlich den ein oder anderen eingefleischten Gitarren-Fan ob der verlorenen Authentizität missmutig stimmen wird.

Gibson Les Paul HD6X-Pro

Das Besondere an der Technik, die im Moment noch per Fast-Ethernet, also mit 100 MBit/s arbeitet, sei die Möglichkeit, für jede Saite eine völlig andere Klangfärbung auszuwählen.

Stellen Sie sich vor, Sie benutzen 6 Gitarrenamps – für jede Saite einen, oder Sie spielen alle 6 Saiten individuell in einen Computer ein, oder senden Sie das 6-Saiten-Digitalsignal in einen kompatiblen Gitarrenprozessor. Der Gitarrist kann einen Crunchsound auf den tiefen Saiten, mittlere Distortion auf den mittleren Saiten und einen „cleanen“ Sound auf den oberen Saiten erzeugen.

Gibson

Die Les Paul HD6X-Pro soll Plug&Play unterstützen und Windows- und Apple-kompatibel sein. Für spätere Modelle sind Gigabit-Ethernet oder auch WLAN (802.11n) vorgesehen. Der Preis soll bei rund 4.000 Euro liegen, auf den Markt kommt die Gitarre wohl erst ab dem dritten Quartal.