Prescott mit 2 MB L2-Cache noch 2004

Volker Rißka
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Prunkstück in Intels Prozessorsortiment ist derzeit das Modell Pentium 4 Extreme Edition, getaktet mit 3,4 GHz und ausgerüstet mit 2 MB L3-Cache. Darunter kommen Modelle mit einem Rating von 5xx. Was bisher fehlte sind Modelle der 6xx-Reihe, was sich jedoch bald ändern soll.

Kernstück, sowohl der neuen Extreme Edition, als auch der normalen Desktop-Varianten, ist ein Pentium 4-Prozessor auf Basis des Prescott-Kerns. Dieser wird jedoch ein wenig „aufgemotzt“ und bekommt von nun an 2 MB, anstelle der üblichen 1 MB L2-Cache spendiert. Zusammen mit der Speedstep-Technologie ergeben sich für die die neuen Prozessoren folgerichtig auch neue Modellnummern. Die neuen Prozessoren siedeln sich über den bisher erhältlichen Desktop-Prozessoren an und bilden eine neue Kategorie. Bisher hieß es seitens Intel: 7xx - Performance, 5xx - Mainstream und 3xx - Value. Jetzt kommt die Modellreihe 6xx ins Spiel, die das Bindeglied zwischen der Mainstream- und Performance-Serie bilden wird:

Pentium 4-Prozessoren Anfang 2005
Prozessor Frontside-Bus Fertigungsprozess L2-Cache Rating
Intel Pentium 4 7xx
Pentium 4 EE 3,73 GHz 1066 MHz 90 nm 2 MB 7xx (?)
Pentium 4 EE 3,46 GHz 1066 MHz 130 nm 512 KB 7xx (?)
Intel Pentium 4 6xx
Pentium 4 3,8 GHz 800 MHz 90 nm 2 MB 670
Pentium 4 3,6 GHz 800 MHz 90 nm 2 MB 660
Pentium 4 3,4 GHz 800 MHz 90 nm 2 MB 650
Pentium 4 3,2 GHz 800 MHz 90 nm 2 MB 640
Intel Pentium 4 5xx
Pentium 4 4,0 GHz 800 MHz 90 nm 1 MB 580
Pentium 4 3,8 GHz 800 MHz 90 nm 1 MB 570
Pentium 4 3,6 GHz 800 MHz 90 nm 1 MB 560
Pentium 4 3,4 GHz 800 MHz 90 nm 1 MB 550
Pentium 4 3,2 GHz 800 MHz 90 nm 1 MB 540

Nun ein paar Erläuterungen zu der Tabelle. Den Anfang ganz oben macht die Neuvorstellung des neuen Pentium 4 Extreme Edition. Dieser setzt ab dem Modell mit 3,73 GHz erstmals auf den Prescott 2M-Kern. Neu sind nun die 2 MB L2-Cache, beim „alten“ Extreme Edition waren die 2 MB als L3-Cache zugange. Als letzte CPU der alten Northwood-Gallatin-Fraktion fungiert der 3,46 GHz Extreme Edition. Er bekommt ebenfalls schon einen FSB von 1066 MHZ spendiert, verfügt ansonsten aber nach wie vor über die üblichen Features eines Pentium 4 Extreme Edition. Pünktlich zum Launch der 1066-MHz-Plattformen sollen die Chipsätze vom Typ i925XE bereitstehen. Ein Preis steht derzeit aber noch nicht fest, vor einiger Zeit wurde aber einmal 872 US-Dollar als möglicher Preis für den 3,73 GHz-Prozessor genannt. Aber auch die zur Einführung des ersten Extreme Edition genannten 1.000 Dollar sollten bei der neuen CPU nicht unerreichbar sein.

Doch nun zum wohl interessantesten Teil, den Modellen der 6xx-Reihe. Diese CPUs, teilweise schon bekannt unter dem Namen Prescott 2M, unterscheiden sich nicht sehr viel von der neuen Extreme Edition. Auch hier kommen 2 MB Cache zum Einsatz, einzig der FSB bleibt mit 800 MHz auf dem heutigen Stand. Ob die 2 MB Cache gleich einen Rating-Sprung von 100 Punkten erlauben, bleibt wohl Intels Entscheidung, verstehen muss sie der Laie ohnehin nicht. Ein weiterer Bonus der neuen Prescott-CPUs wird die Unterstützung von Intels Stromsparfunktion sein - die Speedstep-Technologie. Diese ermöglicht es, den Takt der CPU je nach Last herunterzuregeln und somit Strom einzusparen und die Verlustleistung zu verringern. Bei AMD ist diese Funktion schon sehr gut unter dem Namen „Cool'n'Quiet“ bekannt.

Ein Blick auf die inoffizielle Roadmap zeigt zudem eine Steigerung der Taktraten der Celeron-Modellreihe auf über 3,2 GHz. Von den mobilen Prozessoren ist derzeit nicht groß die Rede, aber auch hier werden wohl in Kürze Modelle von Pentium M mit 2,10 GHz erwartet, was der Modellnummer 765 entsprechen dürfte.

Mit den neuen Prozessoren der Extreme Edition bestätigt Intel das, was schon das ganze Jahr (und hier) berichtet wurde. Neu ist der nicht einmal groß abgespeckte Prescott 2M, der unter den Modellnummern 6xx zu finden ist. Dort schlummert quasi ein Wolf im Schafspelz - eine Extreme Edition mit heruntergeregeltem FSB. Die Preise und Verfügbarkeit der neuen Modelle sind derzeit aber noch recht vage. Fest steht laut der inoffiziellen Roadmap aber auch schon deren Nachfolger. Der Prozessor mit dem Codenamen „Smithfield“ soll ab Mitte 2005 mit der Dual-Core-Lösung für neue Höchstleistungen sorgen.

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