Intel liefert Paxville MP aus, Tigerton ab 2007

Thomas Hübner
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Ab heute liefert Intel seine ersten Dual-Core-Prozessoren mit Hyperthreading-Unterstützung auch für Server mit vier oder mehr Prozessoren aus, nachdem im Oktober bereits die Dual-Core-Prozessoren für kleine 2-Wege-Server an den Start gingen.

Die neue, in 90 nm gefertigte Dual-Core -Xeon-7000-Familie (neuerdings ohne den Zusatz „MP“) war zuvor unter dem Codenamen „Paxville MP“ bekannt und ist ab heute erhältlich. Die CPU ist mit Taktfrequenzen von bis zu 3.0 GHz, bis zu 2x2 MB L2-Cache sowie einem 667 MHz schnellen Frontside-Bus ausgestattet. Der neue Prozessor lässt sich problemlos in bestehende Plattformen einsetzen und verwendet Intels E8500sChipsatz (Codename „Twin Castle“), der speziell für Dualcore-Plattformen entwickelt wurde und bereits seit einigen Monaten zur Verfügung steht. Für den Beginn des Jahres 2006 plant Intel, eine neue Version des Chipsatzes und des Prozessors mit einem 800 MHz schnellen Frontside-Bus auf den Markt zu bringen.

Dual-Core Xeon-Plattformen im Vergleich
Dual-Core Xeon-Plattformen im Vergleich

Die seit heute erhältliche Plattform bietet DDR2-Speicher, PCI Express, fortschrittliche Funktionen zur Steigerung der Zuverlässigkeit und Intels Vitualisierungs-Technologie (VT, Codename „Vanderpool“). Diese neue Technologie bietet innerhalb des Prozessors Hardwareunterstützung für virtualisierte Serverapplikationen und macht diese zuverlässiger, robuster und effizienter. Intel arbeitet zusammen mit Firmen aus der IT-Industrie daran, diese Funktion Anfang 2006 durch ein BIOS-Update nutzbar zu machen.

Die Xeon-7000-Modelle 7040 (3,0 GHz, 2x2 MB L2, 667 MHz FSB) und 7020 (2,66 GHz, 2x 1MB L2, 667 MHz FSB) sind ab sofort für 3.157 US-Dollar und 1.177 US-Dollar verfügbar. Der passende E8500-Chipsatz wechselt bei der Abnahme von 1000 Stück für 255 US-Dollar den Besitzer. Anfang 2006 wird das Angebot um die Varianten 7041 (3,0 GHz, 2x2 MB L2, 800 MHz FSB) für 3.157 US-Dollar und 7030 (2,80 GHz, 2x1 MB L2, 800 MHz FSB) für 1.980 US-Dollar samt des passenden, ebenfalls 255 US-Dollar teuren E8501-Chipsatzes (mit Support für den schnellen Frontside-Bus) erweitert.

Für die zweite Hälfte des Jahres 2006 plant Intel die Auslieferung von „Tulsa“. Dieser 65-nm-Prozessor verfügt über einen größeren, gemeinsam genutzten 16 MB großen L3-Cache für Server mit vier oder mehr Prozessoren. Tulsa kann in den gleichen Systemen wie der heute vorgestellte Xeon 7000 eingesetzt werden. Seine Auslieferung an Kunden zur Evaluierung beginnt Ende des Jahres 2005.

Whitefield muss dem Tigerland weichen
Whitefield muss dem Tigerland weichen

Im Oktober hat Intel seine Xeon-MP-Roadmap durch die für 2007 angekündigte neue Plattform mit Codenamen „Caneland“ aktualisiert. Sie wird einen Vierkern-Prozessor mit Codenamen „Tigerton“ auf Basis der Mikroarchitektur der nächsten Generation beinhalten, der nun anstelle des gestrichenen Quad-Core „Whitefield“ erscheinen wird. Die Caneland-Plattform soll durch den sogenannten „Dedicated High-Speed Interconnect“ eine höhere Leistung bieten. Jeder Prozessor wird darüber direkt mit dem Chipsatz verbunden. Zusätzlich verwendet die Caneland-Plattform die neue FB-DIMM-Speicherarchitektur, welche im kommenden Jahr mit der Bensley-Plattform Einzug halten wird und welche die Speicherbandbreite mehr als verdoppelt.

Ursprünglich wurde davon ausgegangen, dass mit dem nun gestrichenen Whitefield der Frontside-Bus zugunsten eines seriellen Interfaces (CSI, Common Serial Interface) abgelöst und der Speichercontroller, wie bei AMD beim Athlon 64/Opteron geschehen, direkt in den Prozessor integrieren werden würde. Wieviel von diesen Plänen beim an dessen Stelle getretenen „Dedicated High-Speed Interconnect“ übrig blieb, ist derzeit unklar.

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