Intel: CPU-Upgrade per Software für 50 US-Dollar

Volker Rißka
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Relativ unbemerkt hat Intel ein Upgrade-Programm eingeführt, über das die niederländischen Kollegen von Hardware.info gestolpert sind. Passend zu dem Thema sind in den USA in Shops die ersten Upgrade-Karten aufgetaucht, so dass dem Kunden fortan eine eher ungewöhnliche Möglichkeit bereitsteht.

Wie Engadget berichtet, liegen in den Regalen von Best Buy spezielle Gutscheine, die für 50 US-Dollar – beziehungsweise 49 Euro in europäischen Gefilden – erworben werden können. Diese versprechen die Freischaltung von zusätzlichen Features bei Prozessoren.

Upgrade Card im Handel
Upgrade Card im Handel

Laut Intels Webseite bezieht sich die Programm aktuell nur auf den Pentium G6951, der zudem auf einem von zwei Intel-Mainboards, dem DH55TC oder DH55PJ, sitzen muss. Dieser 32-nm-Prozessor ist eine spezielle Version des Pentium G6950, die Kerndaten sind jedoch identisch. Ab Werk besitzt er zwei Kerne, die mit 2,8 GHz takten und zusätzlich auf 3 MByte L3-Cache vertrauen können, die Sonderfunktionen Turbo und Hyper-Threading gibt es nicht.

Software-Update für Prozessor
Software-Update für Prozessor

Mit der besagten Upgrade Card für 50 US-Dollar kann mittels einer auf Intels Webseite bereitgestellten Software der Pentium G6951 aufgewertet werden. Nach dem Update gibt sich der Prozessor als Pentium G6952 aus, der über 4 MByte L3-Cache und eine aktivierte Hyper-Threading-Funktion verfügt, die aus den bisherigen zwei Kernen vier Threads macht. Der Takt von 2,8 GHz bleibt jedoch unangetastet.

Dass die Rechnung für einen eigentlich 80 Euro teuren Prozessor plus knapp 50 Euro-Freischalt-Option von der Seite der Performance nicht wirklich aufgeht, dürfte keine große Überraschung sein. Denn für unter 130 Euro gibt es direkt einen Core i3-550, der ab Werk über 4 MByte L3-Cache und Hyper-Threading-Unterstützung verfügt. Der größte Bonus ist jedoch der Takt von 3,2 GHz, der damit 400 MHz über dem Pentium liegt. Zudem fehlen dem Pentium bekanntermaßen wichtige Features und auch die DDR3-1333-Unterstützung. Nicht nur deshalb hatten wir nach unserem Test im Frühjahr den Core i3 gegenüber dem Pentium als deutlich empfehlenswerter hingestellt. Doch der größte Vorteil des neuen Modells: Laien können ohne den PC aufzuschrauben ihr System beschleunigen – sofern sie die genaue Modellbezeichnung ihres Prozessors herausbekommen, der dazu noch auf einem der beiden passenden Platinen sitzen muss.

Das Programm von Intel befindet sich laut Webseite aktuell im Pilot-Status und ist nur in den Ländern USA, Kanada, Niederlande und Spanien verfügbar. Je nach Erfolg dürfte es in den kommenden Monaten und Jahren entweder ausgebaut oder eben zurückgefahren werden.