Weitere Details zu mobilen „Sandy Bridge“-Prozessoren

Michael Günsch
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Bevor Intels „Sandy Bridge“-Generation Anfang des nächsten Jahres auf den Markt kommt, sind die meisten Geheimnisse rund um die neuen Prozessoren bereits gelüftet. Unter den kommenden CPUs sind natürlich auch Varianten für den mobilen Sektor vorgesehen, zu denen nun weitere Details enthüllt wurden.

Nach dem ersten Vorabtest einer „Sandy Bridge“-CPU für den Desktop, kann Anandtech nun mit ausführlichen Informationen zu den ersten Notebook-Chips dienen. Für den mobilen Mainstream- und High-End-Bereich sind zunächst sechs Modelle vorgesehen, wie wir bereits vor einigen Wochen berichteten. Diese Modelle werden nun bestätigt und mit weiteren Details, insbesondere zur integrierten GPU, ergänzt. Demzufolge sollen alle mobilen Vertreter, eine Grafikeinheit mit 12 sogenannten „EUs“ (Execution Units) beziehungsweise zwei „Grafikkernen“ besitzen. Die Desktop-Varianten setzen hingegen überwiegend auf eine „Single-Core-GPU“ mit nur 6 EUs – als Ausnahme gelten voraussichtlich die High-End-Chips der multiplikatorfreien Desktop-CPUs mit dem Kürzel „K“, die ebenfalls über 12 EUs verfügen sollen.

Somit lässt sich auf eine nochmals höhere Grafikleistung bei den Notebook-Chips schließen, wenngleich die Taktfrequenzen der GPUs mit 650 MHz im Normal-Modus deutlich unter den meisten Desktop-Modellen mit 850 MHz GPU-Takt liegen. Per Turbo-Modus kann die GPU-Frequenz bei den mobilen CPUs auf bis zu 1.300 MHz gesteigert werden. Anandtech räumt allerdings ein, dass es sich bei dem Preview eines „Sandy Bridge“ für den Desktop-Markt um ein Modell mit 12 EUs gehandelt haben könnte, wodurch sich die Grafikleistung der Notebook-CPUs in etwa auf gleichem Niveau beziehungsweise, aufgrund der geringeren Taktraten, leicht unterhalb der Testergebnisse ansiedeln dürfte. Ob es sich im Test um ein Modell mit 6 oder 12 EUs handelte, will Anandtech noch versuchen zu klären.

„Sandy Bridge“-Prozessoren für Notebooks
Modell Kerne /
Threads
Takt /
mit Turbo
L3-Cache Speicher GPU-Takt /
mit Turbo
TDP
Core i7 2920XM 4 / 8 2,5 / 3,5 GHz 8 MB DDR3-1600 650 / 1.300 MHz 55 W
Core i7 2820QM 4 / 8 2,3 / 3,4 GHz 8 MB DDR3-1600 650 / 1.300 MHz 45 W
Core i7 2720QM 4 / 8 2,2 / 3,3 GHz 6 MB DDR3-1600 650 / 1.300 MHz 45 W
Core i7 2620M 2 / 4 2,7 / 3,4 GHz 4 MB DDR3-1600 650 / 1.300 MHz 35 W
Core i5 2540M 2 / 4 2,6 / 3,3 GHz 3 MB DDR3-1333 650 / 1.150 MHz 35 W
Core i5 2520M 2 / 4 2,5 / 3,2 GHz 3 MB DDR3-1333 650 / 1.150 MHz 35 W

Weiterhin zeigen die neuen Informationen auf, dass die mobilen „Sandy Bridge“-Prozessoren teils offiziell DDR3-1600-Speicher unterstützen, während die Desktop-Varianten hier bei DDR3-1333 lägen, was allerdings nicht ausschließt, dass sich DDR3-1600 unter gewissen Voraussetzungen auch bei ihnen nutzen ließe.

Roadmap: „Sandy Bridge“ Mobile-CPUs
Roadmap: „Sandy Bridge“ Mobile-CPUs

Die von den Kollegen veröffentlichte Roadmap, die auch ComputerBase vorliegt, zeigt außerdem, dass die oberen Leistungsklassen von Notebooks mit den besagten sechs „Sandy Bridge“-CPUs im ersten Quartal 2011 versorgt werden sollen: Vom Core i5 2520M mit zwei Kernen (4 Threads) bei 2,5 GHz (3,2 GHz Turbo), 3 MB L3-Cache und 35 Watt TDP bis zum Core i7 2920XM mit vier Kernen (8 Threads) bei 2,5 GHz (3,5 GHz Turbo), 8 MB L3-Cache und einer TDP von 55 Watt. Die unteren Leistungskategorien im „Low Voltage“- und „Ultra Thin“-Bereich sollen demnach erst ab dem zweiten Quartal mit noch unbekannten „Sandy-Bridge“-Ablegern erweitert werden.

Sollte sich die hohe Grafikperformance von „Sandy Bridge“ bestätigen, dürften selbst einige der diskreten Grafiklösungen von AMD und Nvidia einen schweren Stand dagegen haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Grafikeinheiten von AMDs „Fusion-APUs“, die ebenfalls im nächsten Jahr erwartet werden, gegen „Sandy Bridge“ abschneiden werden. Für Spieler und andere Anwender mit höherem Anspruch an die Grafikleistung werden diskrete Lösungen aber nach wie vor unentbehrlich bleiben.