Sexualstraftäter dank MySpace festgenommen

Jirko Alex
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Nachdem MySpace vor nicht einmal einem Monat ankündigte, die Nutzerdaten gelöschter Profile, bei denen es sich um Sexualstraftäter handelte, den Behörden aller Bundesstaaten der USA zur Verfügung zu stellen, wurden nun offensichtlich erstmals Festnahmen aufgrund dieser Mithilfe vorgenommen.

So hat die Polizei in Texas sieben Männer festgenommen, die Minderjährige belästigt, angegriffen oder gar missbraucht haben sollen. Die Männer waren zwar auf Bewährung freigelassen worden, sechs von ihnen verstießen aber mit der Anmeldung bei dem Community-Portal gegen ihre Bewährungsauflagen. Zu diesen zählt nämlich auch ein Internetverbot. Einer der Männer soll zudem gegen Meldeauflagen verstoßen haben. Die texanischen Behörden sollen die Straftäter auch mit Hilfe ihrer Profile auf MySpace aufgespürt haben, wodurch die Kooperation des Online-Portals mit US-amerikanischen Behörden erstmals Früchte trägt.

Noch vor einigen Wochen weigerte sich die Community-Seite, Nutzerdaten von gelöschten Profilen herauszugeben, schwenkte dann aber ein, als ein rechtlich unbedenklicherer Kompromiss gefunden wurde. So würden jetzt im Rahmen konkreter Ermittlungen Nutzerdaten an die Polizei weitergeleitet werden. Dass dieses System auch Lücken hat, zeigt die leichte Umgehbarkeit: So gleicht MySpace die erfassten Profile mit einer internen Täterdatenbank ab, die natürlich nur Ergebnisse liefert, wenn sich die Sexualstraftäter mit ihren korrekten Namen bei dem Webdienst anmelden. Auf der anderen Seite werden bei einigen Behörden Täterdaten aus den Datenbanken gelöscht, wenn deren Bewährungszeit abgelaufen ist.

Trotz dieser Widrigkeiten sehe man die Kooperation von MySpace mit den Behörden, vor allem vor dem Hintergrund der jüngsten Festnahmen, als Erfolg an.