Verhaltenskodex für deutsche soziale Netzwerke

Andreas Frischholz
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Die Betreiber der deutschen soziale Netzwerke studiVZ, schuelerVZ, meinVZ, Lokalisten und wer-kennt-wen haben im Rahmen des Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) einen Verhaltenskodex verabschiedet, der in den vergangenen neun Monaten ausgearbeitet wurde.

Der Verhaltenskodex ist in einem 17-seitigen Dokument (PDF) zusammengefasst und verpflichtet die Teilnehmer dazu, den Nutzern umfassende Möglichkeiten für Privatsphäreneinstellungen an die Hand zu geben und für diese deutliche Hinweise innerhalb der Plattform zu positionieren. Außerdem sollen direkte Beschwerdemöglichkeiten integriert werden, um Nutzern zu erlauben, Verstöße gegen die Community schnell melden zu können. Hinzu kommen Blacklists, um andere Mitglieder des jeweiligen Netzwerks zu ignorieren.

Patrick Ohler, Geschäftsführer von wer-kennt-wen, verlautbarte, dass mit diesem Verhaltenskodex einheitliche Branchenstandards in den sozialen Netzwerken geschaffen werden und die Maßnahme ein klares Zeichen für den verbesserten Jugendschutz in Deutschland sei. Zudem sei man so in der Lage, mit Evaluationen des Verhaltenskodex zügig auf Veränderungen und Entwicklungen im Jugendschutz reagieren zu können. Die Mitglieder hoffen nun, dass sich auch ausländische Plattformen wie Facebook oder MySpace der Selbstverpflichtungserklärung anschließen.

Die Europäische Kommission hat bereits im Februar eine Datenschutzvereinbarung ausgearbeitet, die ebenfalls in erster Linie auf den Schutz von Minderjährigen ausgelegt ist und an der sich 17 europäische soziale Netzwerke beteiligt haben, zu denen unter anderen studiVZ, MySpace, Face, Microsoft Europe und Yahoo Europe zählen. Die entsprechenden Maßnahmen – beispielsweise sind Profile von Minderjährigen per Standard-Einstellung auf privat gesetzt, können also nicht von jedem Mitglied komplett betrachtet werden – sollen die Netzwerke bis zum April umsetzen.

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