Systemanforderungen für Windows Vista

Pierre Wisnia
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Microsoft hat im Laufe der letzten Woche die wohl endgültigen Spezifikationen bekannt gegeben, die ein Rechner aufbringen muss, um Windows Vista verwenden zu können. Zusätzlich wurde der Windows Vista Upgrade Advisor veröffentlicht, mit dem Anwender ihren PC auf Kompatibilität mit dem künftigen Betriebssystem überprüfen können.

Microsoft unterscheidet auf der Website seiner „Get Ready“-Kampagne zwei Arten der Kompatibilität. Um die grundlegenden Funktionen von Vista in Betrieb nehmen zu können, setzt Microsoft einen Prozessor mit einer Taktgeschwindigkeit von 800 MHz voraus. Außerdem, so die Angaben, werden 512 MB Arbeitsspeicher und 15 GB freier Speicherplatz auf der Festplatte benötigt. Als Grafikkarte wird ein DirectX-9-fähiges Modell verlangt. Eine große Speicherausstattung sowie die Unterstützung des Windows Display Driver Model (WDDM) ist keine Voraussetzung für den Betrieb. PCs, die diese Spezifikationen beinhalten, werden von Microsoft als „Windows Vista Capable“ bezeichnet.

Systeme, die die Bezeichnung „Windows Vista Premium Ready“ tragen sollen, müssen deutlich höheren Anforderungen entsprechen. Um Funktionen wie die teilweise transparente „Aero Glass“-Oberfläche nutzen zu können, ist ein Prozessor mit mindestens einem Gigahertz nötig. Dazu kommt ein Arbeitsspeicherausbau von einem Gigabyte und eine Grafikkarte, die DirectX 9 in Form des Shader Model 2.0 hardwareseitig unterstützt. Eine Unterstützung des WDDM ist bei Premium-Systemen Pflicht. In Bezug auf den Grafikspeicher spricht Microsoft von mindestens 64 MB für Bildschirmauflösungen unter 1280x1024 Pixeln. Für bis zu 1920x1200 Pixel sind 128 MB erforderlich und bei allen Bildschirmgrößen jenseits von 1920x1200 Pixeln setzt Microsoft 256 MB Grafikspeicher voraus. Die weiteren Premium-Anforderungen beinhalten eine 40-GB-Festplatte, ein internes oder externes DVD-Laufwerk, Soundausgabe sowie eine Internetverbindung.

Windows Vista Upgrade Advisor - Start
Windows Vista Upgrade Advisor - Start

Zusätzlich zu diesen Informationen hat Microsoft die Beta-Version seines Windows Vista Upgrade Advisors veröffentlicht, welche jedoch in der Zwischenzeit wieder von der Website verschwunden ist. Das knapp vier Megabyte große Programm ist derzeit nur für Windows XP (32 Bit) verfügbar und berät den Anwender aufgrund seiner Angaben, welche der acht Versionen von Windows Vista für ihn in Frage käme und ob sein System für Vista geeignet ist. Dabei wird nicht nur auf die Hardware, sondern auch auf die Treiber geschaut.

Auswahl der Funktionen
Auswahl der Funktionen

Der komplett in englisch gehaltene Advisor teilt die möglichen Aufgaben, die das spätere Betriebssystem bewältigen können soll, in acht Stichworte ein. Zwei davon, „höhere Sicherheit“ und „verbesserte Suchfunktionen“, sind dabei Teil jeder Vista-Version und standardmäßig ausgewählt. Zusätzlich stehen zur Wahl:

  • „Aero Glass“-Oberfläche
  • WiFi- und Tablet-PC-Funktionalität
  • TV-Aufnahme und -Wiedergabe
  • Media-Center-Funktionen
  • erweiterte Netzwerkfunktionalität, darunter Remote Desktop und Netzwerk-Backup
  • Business-Funktionen wie integrierte Fax- und Scanprogramme und Dateiverschlüsselung

Hat der Anwender seine Wahl getroffen, empfiehlt der Advisor die Version von Windows Vista, die diesen Bedürfnissen entspricht. Während die beiden Standardfunktionen bereits in Windows Vista Home Basic enthalten sind, empfiehlt das Programm beim Einsatz der Aero-Glass-Oberflache oder Verwendung von TV-Karten die „Home Premium“-Version. Wer die erweiterten Netzwerkfunktionen und oder die Dateiverschlüsselung nutzen möchte, benötigt laut Advisor die Business-Version von Windows Vista. Soll alles angewendet werden, kommt der Nutzer um Windows Vista Ultimate, die größte und wohl auch teuerste Version für Heimanwender, nicht herum. Windows Vista Enterprise wird im Programm nicht erwähnt, da es sich eher an Unternehmen mit komplexen IT-Infrastrukturen richtet.

Hardware-Test
Hardware-Test
Treiberkompatibilität
Treiberkompatibilität
Speichern, Drucken und Ende
Speichern, Drucken und Ende

Der anschließende Hardwaretest scheint noch nicht alle Bestandteile des Rechners zu erkennen. So ist bei unserem Testrechner keine Veränderung nötig, um viele der Funktionen nutzen zu können. Jedoch erkannte das Programm die mögliche TV-Ausgabe der Grafikkarte nicht und riet somit zum Kauf einer Karte mit TV-Ausgabe. Ebenso erkennt die aktuelle Version des Windows Vista Upgrade Advisors die vorhandene TV-Karte nicht. Zu guter Letzt steht der Treibertest an, bei dem es im Testsystem an fünf Stellen hakt. Während die Treiber für Chipsatz und TV-Karte laut Advisor bereits existieren, aber manuell installiert werden müssen, kann der Advisor dies für WDM-Treiber für die VIVO-Funktionen der Grafikkarte ebenso wenig garantieren wie für die Creative-Soundkarte. Alle anderen Geräte arbeiten laut Advisor problemlos mit Microsoft nächstem Betriebssystem zusammen. Im letzten Bildschirm des Programms erhält der Anwender Gelegenheit, sich den eben angefertigten Report als HTML-Datei zu sichern oder ihn auszudrucken, um anhand der Hinweise Vista-kompatible Hardware-Komponenten zu kaufen.