Relic-Entwickler glaubt an Zukunft des Spiele-PCs

Andreas Frischholz
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Die Online-Ausgabe der Edge führte ein Interview mit Tim Holman, Senior Producer von Relic Entertainment, der sich zur Gegenwart und Zukunft des PC-Spielemarktes äußerte. Seiner Ansicht nach ist der PC kein sterbendes Spielemedium, allerdings müssen sich die Hersteller Vorwürfe gefallen lassen.

Insbesondere kritisiert er die hohen Hardware-Anforderungen vieler Titel. Diese engten die Käuferschicht viel zu weit ein und verleiteten Spieler dazu, einen Titel erst illegal zu beschaffen, um zu prüfen, ob dieser auf dem heimischen System überhaupt läuft. So würde sich ein hoher Anteil der Entwickler selber ins Knie schießen. Er selbst nimmt sich davon nicht aus, das im Jahr 2006 veröffentlichte Strategiespiel Company of Heroes hat laut Holman ein „ordentliches“ System benötigt, damit der Titel wie von den Entwicklern vorgesehen spielbar war. Seitdem habe man aber an der „Essence“-Engine gearbeitet, um eine verbesserte Optik ohne erhöhte Systemanforderung zu erzielen.

Als positives Beispiel nannte er Blizzard. Den großen Erfolg, den Blizzard mit diversen Titeln erreichte, führte er unter anderem darauf zurück, dass Käufer ein Spiel des kalifornischen Entwicklers kaufen können, ohne sich Gedanken zu machen über etwaige Systemanforderungen. Die Spiele laufen auch auf fünf Jahre alten Systemen, Upgrades sind an und für sich nicht nötig. Bei 95 Prozent der Spiele auf dem Markt müsse er aber zu erst die Systemanforderungen kontrollieren.

Über die Diskussion, ob der PC als Spieleplattform noch eine Zukunft hat, zeigt er sich belustigt. Sofern er jemand aus der Branche lamentieren höre, dass der PC Tod sei, unterstütze er denjenigen in der Hoffnung, dieser produziere nicht mehr für den PC und er hat einen Konkurrenten weniger. Außerdem glaubt er weiterhin an das Potential des PC-Sektors durch die hohe Verbreitung. In der Vancouver Innenstadt sehe er viele Wolkenkratzer mit seiner Schätzung nach 200.000 PCs, aber nicht einer Xbox 360 oder PlayStation 3. Zwar keine High-End-Geräte, aber auch auf diesen können Spiele laufen.

25 Jahre ComputerBase!
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