Plant Microsoft die Übernahme von Logitech?

Jirko Alex
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Wie derzeit aus vieler Munde zu hören ist, soll der Software-Gigant Microsoft angeblich an der Übernahme des schweizer Peripherieherstellers Logitech interessiert sein. Die Offerte der Redmonder soll sich auf beinahe 10 Milliarden Schweizer Franken, umgerechnet über 5 Milliarden Euro, belaufen, so ein Börsenhändler in Zürich.

Entsprechende Gerüchte kamen bereits im Oktober des vergangenen Jahres auf, als Logitech ein Allzeithoch am Aktienmarkt erreichte. Seit Anfang des neuen Jahres verlor die Aktie der Schweizer jedoch kontinuierlich; erst die aktuellen Gerüchte um neue Übernahmegedanken ließen sie kurzzeitig um bis zu 16 Prozent in die Höhe schießen. Kein Wunder: Laut der angeblichen Insider-Quelle will Microsoft 48 Schweizer Franken pro Logitech-Aktie bieten. Dies übertrifft den aktuellen Kurs deutlich, der sich bei etwa 35 Schweizer Franken einpegelt.

Nachdruck verlieh den Gerüchten, dass Logitech angeblich eine angesetzte Roadshow in Großbritannien absagte und eine Pressekonferenz vorbereite. Offizielle Stellungnahmen stehen unterdessen noch aus; lediglich Logitech-Mitgründer und Verwaltungsrat Daniel Borel ließ verlauten, dass er keinen Grund sehe, seinen Anteil von sechs Prozent an dem schweizer Unternehmen abzutreten. Er räumte aber gleichzeitig ein, dass diese Beteiligung weder ausreiche, um eine Übernahme einzuleiten noch, um sie zu verhindern.

Eine Akquise Logitechs durch Microsoft würde den Redmondern unterdessen wohl am meisten helfen: Nicht nur, dass sich daraus eine quasi marktbeherrschende Position ergäbe; mehr noch würde der Software-Konzern den Umsatz seiner Peripherieabteilung vervielfachen. Dieser liege derzeit nämlich nur bei etwa 25 Prozent dessen, was Logitech am Markt bewegt.

Die zu vermutende quasi-monopolistische Stellung, die sich aus der Übergabe ergäbe, schürt jedoch weitere Zweifel – nicht an den Übernahmegedanken selbst, sondern an deren Machbarkeit. Es wären nämlich in dem Fall noch kartellrechtliche Hürden zu nehmen, die auch ein potenziell hoch interessierter Redmonder Konzern nicht so leicht überspringen kann.