Microsoft soll 497 Millionen zahlen

Ralph Burmester
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Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union in Brüssel wollen von Microsoft 497 Millionen Euro fordern, da der Software-Riese seine Monopolstellung brutal ausgenutzt habe. Noch diesen Mittwoch soll das Urteil bekannt gegeben werden.

Mario Monti, der oberste Wettbewerbswächter in der EU-Kommission, will nach vierjähriger Ermittlungszeit am Mittwoch die endgültige Entscheidung bekannt geben. Die anderen Mitglieder der Kommission müssen dem Urteil noch zustimmen. In der EU dürfen Höchststrafen von bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes verhängt werden, bei Microsoft wären das bis zu rund 3,4 Milliarden Dollar.

Bereits letzte Woche hatte Steve Ballmer persönlich versucht, die Strafe von Microsoft abzuwenden. Der Microsoft Anwalt Horacio Gutierrez hält die Strafe für ungerechtfertigt, bereits gestern kamen erste Gerüchte auf, Microsoft werde gegen die Entscheidung der EU-Kommission beim Europäischen Gerichtshof Einspruch einlegen. Gutierrez bezieht sich dabei auf die Einigung zwischen Microsoft und den US-Gerichten auf einen Vergleich: "Wir glauben, es ist einmalig und unangemessen, dass die Kommission ein Bußgeld gegen die US-Aktivitäten eines Unternehmens verhängt, nachdem diese bereits mit der US-Regierung geregelt und die in Frage stehende Handlungsweise sowohl vom US-Justizministerium als auch von US-Gerichten genehmigt wurden".

Auch stellt die EU-Kommission weitere Forderungen an Microsoft, unter anderem soll eine veränderte Windows-Version angeboten werden, bei welcher der Media Player entfernt ist. Die Weitergabe von Patentinformationen gegen Lizenzgebühren an die Mitbewerber soll ebenfalls neu geregelt werden.