Google für Klage der EU gegen Microsoft

Andreas Frischholz
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Nach der Mozilla Foundation will sich nun auch Google der Kartellrechtklage der Europäischen Union gegen Microsoft anschließen, die auf den Vorwurf zurückgeht, die Verknüpfung des Internet Explorer mit Windows verzerre den freien Wettbewerb. Angestrengt wurde das Verfahren von Opera im letzten November 2008.

In einem Blog-Eintrag begründet Sundar Pichai, Vizepräsident für Produktmanagement, das Vorgehen von Google. Zum einen seien Browser die Schnittstelle zum Internet und damit ein kritischer Punkt, wenn Innovationen für Online-Dienste erarbeitet werden. Des Weiteren bestehe nach der Ansicht von Google auf dem Browser-Markt „weitgehend kein Wettbewerb“ aufgrund der Dominanz des Internet Explorer sowie dessen Vorteil durch die Integration in das Betriebssystem. Untermalt wird dies mit einem Hinweis auf den Mobile-Browser-Markt. Microsoft habe mit Windows Mobile keine vorherrschende Marktposition, weswegen der Anteil des Internet Explorer im Mobile-Segment niedriger ausfalle.

Zu guter Letzt hofft Google, eigene Erfahrungen aus dem Browser-Geschäft in das Verfahren einbringen zu können. Ein großes Eigeninteresse lässt sich bei der Entscheidung von Google nicht von der Hand weisen, immerhin versucht der Internet-Konzern seit vergangenem Jahr selbst im Browser-Geschäft Fuß zu fassen. Der Vorschlag der Europäischen Union, in Windows ein Wahlmöglichkeit zu integrieren, über die Nutzer den Browser frei wählen können, wäre mit Sicherheit sehr im Interesse des Konzerns. Zudem erhält Google als einer der Mitkläger Einblick in nicht-öffentliche Prozessakten und kann Einwände vorbringen.