Infineon schließt Werk in München Perlach

Andreas Frischholz
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Der Chiphersteller Infineon hat offiziell angekündigt, die Fertigung im Werk München Perlach bis Anfang 2007 herunterzufahren. Die Produktion soll auf die umliegenden Werke in Regensburg und Villach verteilt werden.

Im Werk München Perlach sind derzeit 800 Mitarbeiter beschäftigt. Nach Unternehmensangaben soll die Verlagerung der Produktion so „sozialverträglich“ wie möglich gestaltet werden. Dabei prüft Infineon die Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung. Unterstützende Personalmaßnahmen für die verbleibende Zeit der Produktion sowie für den Auslauf der Fertigung werden mit der zuständigen Arbeitnehmervertretung verhandelt.

Der Auslöser für die Stilllegung des Werkes München Perlach ist dessen Struktur. Vor 20 Jahren wurde es als Forschungseinrichtung gegründet, wurde es im laufe der Zeit jedoch auf die Fertigung von Halbleiterbauelementen in Spezialtechnologien ausgerichtet. Den größten Anteil am Fertigungsvolumen besitzen die Hochfrequenzprodukte. Da jedoch die Funktion dieser Produkte zunehmend in Feinstruktur-CMOS-Chips integriert wird, welche Infineon nach nicht in Perlach produziert werden können, läuft dort die Produktion aus.

Eine weitere Ausnutzung der Produktionskapazitäten sei in München Perlach nicht rentabel, da dort lediglich auf 150-mm-Siliziumscheiben gefertigt wird. Für viele Technologien entspricht diese Produktionsmethode jedoch nicht mehr dem aktuellen technischen und wirtschaftlichen Standard. Mit dem Transfer der verbleibenden Technologien nach Regensburg und Villach wird die Fertigung größtenteils auf 200mm umgestellt.