AMD FX-9590 Prozessor im Test: Bis zu 5,0 GHz – teuer erkauft

 11/42
Volker Rißka
531 Kommentare

Fazit und Empfehlung

Zweifelsohne, der FX-9590 ist der schnellste Prozessor, den AMD derzeit für den Desktop zu bieten hat. Maximal 5,0 GHz bei Belastung nur eines Moduls tragen den Prozessor rund acht Prozent schneller als den FX-8350 ins Ziel. Allerdings werfen weitere technischen Eckdaten und der Preis große Schatten auf diesen Erfolg.

Ganz weit vorne ist TDP als Definition für die Kühllösung zu suchen, die immer auch indirekt für die Leistungsaufnahme steht. Satte 220 Watt stehen dort, wo normalerweise maximal 125 Watt spezifiziert werden. Dies hat gravierende Folgen: Unser Noctua-Luftkühler kam mit dieser TDP nicht mehr zurecht, die CPU drosselte bei Last auf mehreren Modulen. Erst eine kompakte Wasserkühlung löst das Problem. Selbstredend sollte auch das Netzteil eine Nummer größer ausfallen, damit die notwendige zusätzliche Stromversorgung für den Prozessor geregelt ist. Kosten, die bei der Anschaffung eines Systems mit FX-9590 automatisch mit auf der Rechnung stehen.

AMD FX-9590
AMD FX-9590

Beim Blick auf die Leistung macht sich angesichts der lauten Ankündigung doch schnell Ernüchterung breit. Trotz „5 GHz“ schafft es die CPU nicht, die Quad-Core-Konkurrenz mit weit weniger Takt in Schach zu halten. Wird die Messlatte auf ein ähnliches Preisniveau gelegt und damit ein „Sandy Bridge-E“ in Form des Core i7-3960X/3970X zum Duell herangezogen, liegt der AMD-Prozessor weit zurück. Dies gilt sowohl für die Leistung als auch für die Leistungsaufnahme, bei der der FX-9590 eine neue Rekordmarke aufstellt.

Das pompöse Störfeuer zur Vorstellung der Haswell-Architektur entpuppt sich damit als Prestige-Objekt, das einen leisen Abgang finden wird. Das Gesamtpaket ist keinesfalls stimmig. Es ist im Vergleich zur Konkurrenz bei zu hohem Stromverbrauch zu langsam und zu teuer.

CSL Sprint H5888
CSL Sprint H5888

Der uns zur Verfügung stehende Komplett-PC CSL Sprint H5888 kann dieses Fazit nicht umkehren. Alle Komponenten gehören zu den besten in ihrer Klasse, die Verarbeitung ist sauber, alle Kabel sind akkurat verlegt, Kühlung und Netzteil sind adäquat gewählt – doch die CPU behält ihre technischen Schwächen. Und noch ein Problem, das auch der CPU geschuldet ist, hat der PC: den Preis von 2.700 Euro. Für dasselbe Geld bietet derselbe Händler einen Komplett-PC mit Sechs-Kern-Sandy-Bridge-E, dem die gleichen relevanten Hardwarekomponenten beiwohnen (HD 7970, SSD 840 Pro, 3 TB HDD), der darüber hinaus aber 400 Euro weniger kostet. Damit spart der Kunde am Ende nicht nur Geld, er ist zudem auch noch schneller unterwegs und das Gesamtsystem nimmt weniger Strom aus der Steckdose entgegen.

Anhang

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.