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Intel Skylake im Test: Core i5‑6600K und i7‑6700K sind auf Effizienz getrimmt

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Volker Rißka (+4)
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Fazit

Intel Core i5-6600K und Core i7-6700K lösen die Devil's Canyon als schnellste Mainstream-Prozessoren ab. Doch was auf dem Papier mit „Skylake in 14 nm“ gegen „Haswell in 22 nm“ nach einem einfachen Sieg aussieht, ist am Ende in Bezug auf die reine Leistung eine ganz knappe Angelegenheit. Erst wenn die Leistungsaufnahme mit einbezogen wird, geht die Sache deutlich klarer zugunsten des Neulings aus.

Intel vermeldete vorab Leistungszuwächse von bis zu zehn Prozent, diese gibt es allerdings nur in extremen Ausnahmesituationen. Im Alltag kann sogar das Gegenteil eintreten und die Skylake-Prozessoren sind langsamer als der Vorgänger – aber auch dies ist die andere extreme Ausnahme. Am Ende schlagen Core i7-6700K und Core i5-6600K die Vorgänger Core i7-4790K und Core i5-4690K im Mittel trotz der bis zu 400 MHz geringeren Taktraten hauchdünn.

Intel Core i5-6600K und Core i7-6700K im Test
Intel Core i5-6600K und Core i7-6700K im Test

Wird die Leistungsaufnahme in die Gesamtbetrachtung mit einbezogen, haben die Vorgänger kaum noch eine Chance. Eine 20 bis 30 Prozent geringere Leistungsaufnahme können die Skylake-Prozessoren gegen die direkten Vorgänger verbuchen. Insbesondere der Core i5-6600K besticht durch sehr gute Differenzwerte, die nicht über 60 Watt liegen. Die Effizienzsteigerung ist so mitunter massiv, wenn der Vergleich zum Vorgänger gezogen wird.

Bei der integrierten Grafik gibt es keine Überraschungen. 24 Execution Units der neuen Gen9 sorgen zwar für leichte Zugewinne bei der Leistung, mit der GT2-Grafikeinheit sind aber auch im Jahr 2015 im Desktop-Betrieb keine Blumen zu gewinnen. Die Konkurrenz von AMD ist dort nach wie vor deutlich besser aufgestellt.

An der Front der Sondertests zeigt sich insbesondere das Flaggschiff Core i7-6700K experimentierfreudig – allerdings primär, wenn es um die Absenkung der Spannung geht. Da diese von Haus aus sehr hoch gewählt wurde, besteht hier viel Potenzial. Beim Overclocking wird die standardmäßig hohe Spannung jedoch zum Problem: Mit nur einer minimalen Spannungserhöhung geht es schnurstracks in das Temperaturlimit des Prozessors, ein Overclockingwunder ist Skylake im regulär luftgekühlten Alltag nicht.

Intels Skylake-Prozessor im Test
Intels Skylake-Prozessor im Test

Abschließend eine Kaufempfehlung auszusprechen, ist wie bereits in den letzten Jahren nicht einfach. Denn wer mit Sandy Bridge oder darauf aufbauenden CPUs unterwegs ist, hatte bisher kaum einen Grund zu wechseln – und das ändert sich auch mit Skylake nicht. So schön die gesteigerte Effizienz unter bestimmten Lastszenarien am Ende auch ist, für die Mehrheit zählt im Desktop-Betrieb schlichtweg Leistung und vielleicht noch der Verbrauch im Leerlauf – und der hat sich unterm Strich nicht verändert. Die Erwartungshaltung war in jedem Fall größer.

Der Preis der Hauptplatinen wird zudem am Ende entscheiden, wie schnell die Skylake-Prozessoren zu einer Empfehlung werden können, denn preislich werden die CPUs bald identisch mit dem Vorgänger sein, wie Caseking.de mit Preisen ab 249,90 Euro für die beiden neuen Prozessoren bereits vorab betonte. Gute Haswell-Z97-Mainboards gibt es für weniger als 100 Euro, Intels Z170-Platinen werden je nach Ausstattung zu Beginn leicht darüber liegen, die günstigeren DDR3-Ableger sollen erst in einigen Wochen folgen. Die kleineren Chipsätze und damit auch günstigeren Boards, vermehrt mit DDR3-Speicher, folgen dann erst im September. Zusammen mit einem ganzen Schwall an weiteren Skylake-Prozessoren, von Core i7 bis hinab zum Celeron, werden die Karten dann noch einmal gemischt.

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