Houzebomb schrieb:
Und? Real und Praktiker auch, die wirft aber keiner in einen Topf. Bei Saturn wird jeder Markt von einem Geschäftsführer zu großen Teilen so geleitet, als wenn es sein eigenes, unabhängiges Geschäft wäre. Die Metro (oder besser : MediaSaturn) steht nur als Gesellschafter dahinter und sorgt für ein einheitliches Aussehen, Startkredite, bundesweite Werbeaktionen und wenige Stammartikel von "Gemex / Network", der zweifelhaften Hausmarke. Ansonsten stehen sogar die Saturnmärkte untereinander in gewisser Konkurrenz, da die Geschäftsführer an ihrem Markt beteiligt sind und schon ein Interesse haben, besser abzuschneiden als die Kollegen in den anderen Märkten. Ähnlich schauts mit MediaMarkt aus, auch in Verbindung zu Saturn.
Handeln ist übrigens tatsächlich eher schwer, zumindest mit so bescheidenen Argumenten wie "Skonto". Hallo? Schon mal beim Dönermann nach Skonto gefragt? Der schmeisst euch raus
.. Wo bekommt man Skonto? Genau, beim Kauf auf Rechnung. Nicht im Einzelhandel. Daher ist dieses von einigen Medien verbreitete Argument auch genauso schwachsinnig wie die Debatte über Killerspiele ebendieser Medien (da allerdings wird gemotzt über unseriöse Berichterstattung).
Generell ist es schon so, daß man im MM/Saturn nur dann gut handeln kann, wenn man "was in der Tasche hat", also Argumente vorzeigen kann. Verkauft Geschäft a) das Produkt 40% preiswerter wird auch der Saturn mitziehen, auch wenns weh tut (und das tut es oft, besonders im PC-Bereich wo die Gewinnspannen auch im Saturn/MM nicht rosig sind und eher um die 1-5% liegen).
Mit einem geizhals-Ausdruck allerdings werdet ihr schnell auf mauernde Verkäufer stoßen. Da generell mit Onlineangeboten NICHT mitgezogen wird (ist auch oft genug aufgrund der Kalkulation der Shops beim besten Willen nicht machbar) ist es für den Verkäufer im Gegenteil sogar eine Steilvorlage zu blocken.
Versetzt euch doch mal in den Händler (jetzt auch mal unabhängig von den großen Ketten). Ihr verdient mit dem Laden eure Brötchen, wenn kein Geld reinkommt (Gewinn, nicht Umsatz) habt ihr weder Versicherungen noch Miete noch Essen bezahlt. Ihr habt da Produkt "A", beim Großhändler für 100 Euro ohne MwSt eingekauft. Eure Kalkulation verlangt, das Produkt mindestens für 150 Euro zu verkaufen, damit neben der Mehrwertsteuer auch eure Nebenkosten (Ladenmiete, Strom, Steuern, etc.) und etwas Gewinn für besagte Lebensmittel drin sind. Dann kommt ein Vogel angetapert und hält euch einen Internetausdruck vor die Nase, wo das Produkt für 109 Euro verkauft wird. Wenn das nicht gerade ein sonst gut zahlender Stammkunde war wars das, solche Geschäfte kann man sich eben nicht leisten.
Wie kommt es, daß Webshops so preiswert sein können? Zum einen haben sie kaum Produkte auf Vorrat, die Shopsoftware verlinkt oft nur direkt zum Großhändler (und rechnet eben den Eigengewinn direkt auf dessen Preise). Wenn der Kunde bestellt wird oft genug die Ware erst in diesem Moment beim Großhandel geordert, natürlich zum Tagespreis.
Der stationäre Handel hat die Produkte teilweise schon tage- oder wochenlang liegen, was nicht vorrätig ist kauft keiner. Der Einkaufspreis ist also meist nicht so gut wie beim Webshop.
Der Webshop hat kaum Nebenkosten. Eine Versandabteilung, Rechnungsmenschen, Serviceleute (so wenig wie möglich), Callcenter. Dafür werden MASSEN an Bestellungen abgefertigt. Da reicht ein kleiner Gewinn pro Produkt aus, in der masse summiert es sicht eben.
Der stationäre Laden hat hohe Nebenkosten, Verkaufspersonal, Buchhaltung, Lager, Service, Kasse, hohe Stromkosten durch die Ausstellungsfläche, Gema für gespielte Musik, etc. Ausserdem wird im Normalfall deutlich weniger umgesetzt, als im gut laufenden Onlineshop, ergo müssen die Gewinne pro Produkt höher ausfallen um die Nebenkosten zu decken.
Ok, ich bin arg abgeschweift. Aber ich wollte mal klarstellen, daß man Webshops nicht mit Läden vor Ort vergleichen sollte. Und besonders fies für den Einzelhändler vor Ort sind eben die Leute, die im Laden die Produkte anschauen, sich vielleicht noch beraten lassen (hey, das geht in vielen Läden sehr gut, besser als online oft) und dann doch im Internet kaufen (und dort dann gefrustet sind weil der Service beschissen ist
).
Eigentlich gehts ums Thema handeln im Laden, hm? Und den ganzen Kram da oben hat eh keiner gelesen, denke ich. Naja, anyway.
Bester Tipp : Preislisten von Konkurrenzgeschäften der Umgebung mitnehmen. Die Preise von DORT bekommt man fast immer (zumindest bei MM/Saturn). Ansonsten : viel kaufen, auf einen vollen Einkaufswagen bekommt man oft noch Prozente.
Wichtigster Tipp : NETT SEIN. Arschlöcher bekommen gar nichts. Ernsthaft.