Luftumsatzabschätzung, Anlaufspannung uind Lüfterregelung

Spin-Out

Lt. Junior Grade
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Könnt ihr meine Aussagen bzgl. Lüftung mal auf Sinnesgehalt prüfen?
Ist mein erster Selbstbaurechner und ich fange erst langsam an, Durchblick zu bekommen. :)

Also: Für meinen neuen Rechner hatte ich mir als Gehäuse das Lian Li PC-A70FB gedacht.
Ausgestattet ist dies mit zwei 140mm Frontlüftern und zwei 120mm Backlüftern.

Da der Rechner möglichst leise werden soll, möchte ich eine Lüfterregelung verwenden (z.B. Scythe Kaze Server 5.25 oder ähnliches).
Laut Lian Li Website laufen die Original-Lüfter aber alle erst bei 7 Volt an. Damit die auch auf leise runtergeregelt anlaufen war mein Gedanke, die Lüfter auszutauschen gegen
• 120mm: be-quiet SilentWings (laufen bei 3.85V an)
• 140mm: Scythe Kaze Maru (läuft bei 4.85V an, gilt für das 1200upm-Modell, dürfte aber beim 500upm-Modell genauso sein)

Mein Gedanke war nun folgender:
Ich möchte leichten Überdruck im Gehäuse, um die Staubbelastung zu verringern.
Daher versuche ich abzuschätzen, wieviel Luft die 140er reinschaufeln und wieviel die 120er rausschaufeln.

Die 140er-Scythe machen bei Vollast nur 500 Umdrehungen und sollen dabei sehr leise sein. Dann kann man die ja auch unter Vollast betreiben und muß nicht runterregeln. Dabei bewegt ein Lüfter 49,93 m³/h. Wären bei zwei Lüftern also etwa 100m²/h.

Die 120er-be-quiet drehen bei 12V auf 1500 Umdrehungen und bewegen dabei 85.5 m³/h. Wenn ich die mit der Lüftersteuerung auf 5 Volt runterregele, sind das schätzungsweise 700 U/min, was dann ca. 40m²/h Luftumsatz ausmacht. Wären bei zwei Lüftern wieder 80m²/h.
Da 100m²/h > 80m²/h wäre das Ziel erreicht.

Sind diese gesamten Betrachtungen mit stufenlosem Runterregeln mittels Lüftersteuerung, Anlaufspannung und Luftumsatz überhaupt richtig oder ist das alles Quatsch?
 
Im Prinzip sollten Deine Berechnungen so stimmen.

Richtig überprufen kann man es nur mit einer Druckmessung (ich habe so ein Teil).
Wenn alles richtig eingestellt ist, dann sollte der Luftdruck im Gehäuse minimal grösser sein als ausserhalb.


Meine Theorie ist aber, das die Kühleistung etwas schlechter ist, wenn man einen Überdruck hat.
Wenn der Volumenstrom vom CPU Kühler > ist als der Volumenstrom der ausblasenden Lüfter, kann nicht die gesamte erwärmte Luft des CPU Kühler abgeführt werden.
Fazit: Das Gehäuse erwärmt sich langsam.

Mein Noctua hat einen Volumenstrom von 92,3 m³/h.
Somit sollten die hinteren Lüfter > 92,3 m³/h haben (z.b.: 100m³/h) und dem Entsprechend die vorne etwas mehr.

Das Wort Anlaufspannung sagt mir nichts. Kenne nur Anlaufstrom.

MfG Mikel
 
Hi,

Denke auch dass die Berechnung grundsätzlich richtig ist. -Hab eine ähnliche Kofiguration.

Wenn Du aber Unterdruck möchtest, solltest Du ggf. in der Gesamtbetrachtung auch noch Dein Netzteil und falls vorhanden eine ausblasende Grafikkarte einbeziehen.. ;-)

Achtung übrigens beim Kaze Maru! Hab auch noch 2 Stück von den Fehlkonstruktionen rumliefen. Die Haben zwar 140mm Rotoren, aber nur 120mm Löcher. D.h. Du bekommst Sie im A70 nur mit Kabelbindern o.ä. befestigt.

Habe alternativ die neuen Noiseblocker XK1 verbaut. Die sind laut ein paar Test zwar die leisesten 140er, habe sie aber trotzdem auf 600rpm runtergeregelt. System siehe hier:
https://www.computerbase.de/forum/threads/sammelthread-eure-silent-systeme-1-post-beachten.217908/page-7

Gruß
Jan
 
Ich möchte leichten Überdruck im Gehäuse, um die Staubbelastung zu verringern.

Ganz bestimmt.
Der Staub kommt von aussen. Vor den ansaugenden Lüftern entsteht Unterdruck, wodurch Luft in bewegung gesetzt wird und diese Luft reißt Staub mit, die dann dank der Gravitation zum größten Teil im Gehäuse bleibt. Was Du brauchst ist ein Filter.
 
@Flanker: Ja, das mit den Filtern ist schon klar, die sind vor den einblasenden Lüftern auch vorgesehen, jedoch gibt es ja auch noch gelochte Slotbleche oder ähnliche Staubeinfalltore, die ich nicht auch noch mit Netz oder Filtern überspannen möchte. Daher dieser Überdruck-Gedanke.

@Mikel: Der Begriff Anlaufstrom war mir zwar auch geläufiger, da dies aber nicht in Ampere sondern in Volt gemessen wird und Volt ein Spannungsmaß ist, habe ich das mal gnadenlos umbenannt :D

@Jan: der Tipp mit dem Scythe ist top, das war mir nicht bewußt. Aber umso besser: dann werde ich hinten als 120er die Scythe "140er" mit der 120-er Bohrung einsetzen und vorne kommen dann die neuen Noiseblocker XK2 rein.
 
falls Du die Kaze Marus noch nicht gekauft hast, vergleich sie mal mit den 120mm Scythe Slip Stream mit jeweils gleicher rpm. Wenn ich das richtig sehe, sind die 120mm jeweils leiser und effizenter. (hört sich zwar merkwürdig an, meine aber das mal aus den verschiedenen Lüfter roundups bei pc-experience.de herausgelesen zu haben)

-Top Seite übrigens. Kaum ein anderer macht so extrem detailierte Vergleichstests!
 
Leiser schon, allerdings schaufelt der auch nur weniger als die Hälfte an Luft weg.
pc-experience vergleicht das so:

Scythe Slipstream 21 dBA - 41 m³ Luftumsatz (1200 rpm)
Scythe Kaze Maru 26 dBA - 104 m³ Luftumsatz (1200 rpm-Modell)

Getestet haben die allerdings den Maru mit 1200 rpm, der scheint aber gar nicht mehr erhältlich zu sein. Gängig ist wohl der mit 500 rpm, bei der hat folgende Werte:

Scythe Kaze Maru 11 dBA - 50 m³ Luftumsatz (500 rpm-Modell)
 
ich hab vor ein paar Monaten mal das hier "recherchiert".
Kann aber nicht mehr 100%ig sagen was die Quellen waren. Mein Fazit war damals, dass es für jeden Kaze Maru jeweils einen besseren Slip Stream gibt, der jeweils leiser und stärker ist.
(Will zwar nicht ausschließen das ich da irgendwo einen Fehler gemacht habe, aber bei leisen PC Komponenten bin ich schon ziemlich pedantisch) ;)

Slip Stream 500 rpm
41 m³/Std
8 dBA

Slip Stream 800 rpm
68 m³/Std
11 dBA

Slip Stream 1200 rpm
116,5 m³/Std
23 dBA
 
Nochmal nachgeschaut: Ich ziehe alles zurück, Du hast recht.

pc-experience hat im Lüfterroundup 2009 (auf das ich mich bezog) die Scythe Slipstream Slim getestet, die normalen Slipstreams waren im Roundup 2008 im Test. Und die normalen haben tatsächlich einen deutlich höheren Luftdurchfluß.
 
ich weiß nicht wie du darauf kommst dass überdruck den pc staubfreier hält. und generell sollte in einem pc unterdruck herrschen, ansonsten können wärmestaus entstehen.

und deine rechnungen stimmen ja theoretisch... aber in der praxis sieht das garantiert anders aus. lochbleche, "optimalität" des airflows, anordnung der lüfter und schwankende drehzahlen machen solche berechnungen zunichte. außerdem kannst du nicht davon ausgehen dass lüfter bei 5V die drehzahl halbieren (bzw ein bisschen mehr) und du kannst auch nicht davon ausgehen dass bei halber drehzahl halb soviel gefördert wird.
 
Das mit dem Weniger-Staub-durch-Überdruck hatte ich irgendwo gelesen (weiß nicht mehr, wo) und auf den ersten Blick klingt das plausibel.
Daß Überdruck Wärmestaus erzeugt steht im Gegensatz dazu, was ich bei Dexgo zum idealen Luftstrom gelesen habe. Dort wird als Fazit gezogen
Tendenziell können mehr Lüfter nach innen als nach außen gerichtet werden, um beste Temperaturen zu erzielen.

Ich denke mal, mit zwei 1200er Noiseblockern unten vorne und zwei 800er Scythe Slipstream oben hinten in Verbindung mit einer Lüftersteuerung mache ich dann einfach mal eine längere Testreihe und schaue mal, wie sich die Temperaturen speziell bei meiner geplanten Hardware entwickeln.
 
Spin-Out schrieb:
Könnt ihr meine Aussagen bzgl. Lüftung mal auf Sinnesgehalt prüfen?

Also: Für meinen neuen Rechner hatte ich mir als Gehäuse das Lian Li PC-A70FB gedacht.
Ausgestattet ist dies mit zwei 140mm Frontlüftern und zwei 120mm Backlüftern.

Da der Rechner möglichst leise werden soll, möchte ich eine Lüfterregelung verwenden (z.B. Scythe Kaze Server 5.25 oder ähnliches).

Sind diese gesamten Betrachtungen mit stufenlosem Runterregeln mittels Lüftersteuerung, Anlaufspannung und Luftumsatz überhaupt richtig oder ist das alles Quatsch?
möchtest du einen rechner der fliegen kann oder einen leisen pc? 4 lüfter und leise schliesst sich leider gegenseitig aus.

ohne deine komponenten und ihren engiebedarf zu kennen, kann man nur relativ grobe auf ein geeignetes design eingehen, das budget spielt ja meistens auch noch eine rolle...

- moderates tuning: leises NT, leise lüfter, ggf gedämmtes gehäuse - geht auch noch mit midrange grafikkarten
- ultra silent: möglichst viele passiv komponeten, wenige leise lüfter (beispiel -> siehe signatur)
- high performance: wasserkühlung
 
ich hab mich nochmal ein bisschen belesen und die allgemeine meinung ist dass duch überdruck staub vermieden wird aber wärmestaus entstehen. die meisten sagen aber zudem nicht weshalb denn da weniger staub reinkommen soll, die wenigen die es sagen, sagen dass es daran liegt dass die luft nicht mehr nur durch die filter gesogen wird, sondern eben von überall. ich halte das für vernachlässigbar insbesondere wenn du sowieso keine staubfilter hast.

supaman: 4 lüfter und leise schließt sich absolut nicht aus... kommt eben drauf an welche lüfter du nimmst. ich behaupte einfach mal dass 4 slip stream 500 oder 4 multiframes s1 immer noch äußerst leise sind.
 
bei Über oder Unterdruck scheinden sich anscheinend häufig die Geister.

Es gibt schlüssige Konzepte für beides. (Silverstone hat irgendwo auf seiner Seite eine schöne Animation die zeigt, dass bei Unterdruck sogar ein Teil der ausgeblasenen warmen Luft wieder ins Gehäuse gesaugt wird)

Bei meinem alten HTPC (ein Silverstone LC17) habe ich ewig die Temperatur der verschiedenen Konfis gemessen, und letztendlich waren zumindest die CPU Temps bei Überdruck am besten)

Ich denke dass das Gehäusedesign abhängig ist.
Zumindest die Sache mit dem Staub finde ich grundsätzlich logisch wenn die einsaugenden Lüfter Staubfilter haben und im Gehäuse Überdruck herrscht...
 
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