News Gema und Youtube gehen in Berufung

Andy

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Youtube und die GEMA haben Berufung gegen das Urteil des Landgerichts Hamburg eingelegt. In dem Urteil hatte das Gericht entschieden, dass Youtube umfassendere Maßnahmen ergreifen muss, um den Upload urheberrechtlich geschützter Werke zu erschweren. Löschen muss Youtube entsprechende Inhalte aber erst nach Hinweisen.

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www.dontmakemesteal.com (eigentlich auch auf fast alle modernen medien übertragbar)

und ich hätte weniger probleme damit geld auszugeben für moderne medien....

so aber nicht liebe gema...
 
Das Ding is, ich hab ja nix gegen Urheberrecht, im Gegenteil, die Künstler ect. sollen Ihr Uhrheberrecht ruhig haben. Das Problem ist, dass man selbst als ehrlicher Käufer noch wie ein Verbrecher behandelt wird.
Bestes Beispiel sind Blu Rays. Bei mir und Meinen Kumpels ist Sony sehr verschrieben. Warum?
Nun kleiner Exkurs:
Ein Kumpel von mir hatte sich nen Blu Ray Player gekauft und fragte Mich: "Hey ist der gut?"
"Keine Ahnung, aber das kann man leicht prüfen. Hier hast du ne Sony Blu Ray. Leg die ein und wenn die ohne ruckeln ect. läuft, dann is dein Player gut".
Das mein ich nich im Scherz. Besonders die Sony Blu Rays sind eine Plage manchmal. Der Kopierschutz darauf macht es FÜR DEN EHRLICHEN KÄUFER manchmal sogar unmöglich die Blu Ray zu gucken. Da is man dann auf nen Firmwareupdate angewiesen und das kommt nur bei Sony wirklich oft und zuverlässig und als wär das Gänze noch nicht genug, wird man anschließend mit 20 Minuten Trailern und Warnhinweisen zum Urheberrecht dichtgeballert, die man nich überspringen kann. Mann ich hab die Blu Ray nich umsonst gekauft. Lasst mich den verdammten Film gucken!!!:freak:
 
Warum muss die GEMA ihr eigenes Ding machen, so wie ich es höre funktioniert es in USA sehr gut mit Musikvideos etc. Und die werden nicht alle gesperrt?!
 
So wie ich das Urteil verstanden habe, bezieht es sich tatsächlich nur auf diese 12 Musikstücke. Es bedeutet also keineswegs, dass Youtube von sich aus den Upload aller (mutmaßlich) Gema-geschützten Stücke unterbinden muss, sondern eben nur dieser paar alten Schlager.
In der Praxis ist die Auswirkung dieses Urteils also nur sehr gering.

Einen generellen Filterzwang hat der Europäische Gerichtshof ja auch gerade erst für unzumutbar und nicht mit den Grundrechten vereinbar befunden.

Wenn die Gema mehr als diese 12 Musikstücke gefiltert haben will, müssen sie für jeden Einzelfall nochmal vor Gericht ziehen und irgendwann wird dabei die Grenze erreicht sein, ab dem das Gericht den Filterzwang aufgrund seines Umfangs gemäß dem EU-Urteil als nicht mehr zumutbar beurteilen wird und die ganze Seifenblase wieder platzt.

Es führt also gar kein Weg darum herum, Gema und Youtube/Google müssen sich auf eine Vergütung einigen.
Es ist letztlich ja auch nicht die Aufgabe der Gema, die Aufführung von Musik ihrer Mitglieder zu verhindern (im Gegenteil), sondern nur dafür zu sorgen, dass die einen gerechten Anteil an den damit erzielten Einnahmen bekommen.

Da sehe ich jetzt den Ball haupsächlich bei der Gema. Die müssen sich bewegen, denn da Youtube nicht pro Videoabruf Geld verdient, kommt ein Vergütungsmodell pro Videoabruf, auf dem die Gema bisher stur beharrt, automatisch nicht in Frage. Das würde ja bedeuten, dass ein Video für Youtube um so unrentabler wird, je erfolgreicher es ist, bis hin zum Verlustgeschäft. :freak:
Entweder einigt man sich auf einen Pauschalbetrag (so wie früher), oder auf einen Anteil an den Werbeeinnahmen.

Solange die Gema den werbefinanzierten Streamingdienst Youtube aber unbedingt wie einen ollen Schallplattenladen "pro Stück" abkassieren will, wird es keine Einigung geben. Dann sind ausnahmlos alle die Verlierer, vor allem aber die Künstler, die weiterhin keinen Cent sehen.
 
Also eigentlich verdient Youtube schon pro "Stück", immerhin bringt jeder klick auf ein Video Werbeeinnahmen in die Kasse. Ohne Klicks keine Einahmen.

Edit: Nicht das ich das Gerangel der Gema gut heißen würde.
 
@Lord Horu$
Zustimmung - yay :)
BluRays sind ein krampf. Man wird beinahe schon gezwungen sich das "alternativ" zu besorgen. Aber im Prinzip ist das nur Einbildung. Gewisse Raubkopierer reden sich das krampfhaft ein als Entschuldigung für ihr Verhalten. Aber zum nachdenken: wenn auf einmal alle Smartphonehersteller "unzumutbare" Bedingungen einführen, was macht ihr dann: verzichten oder Smartphones klauen gehen? Die gängige Praxis bei Unzufriedenheit ist eben Verzicht und nicht Diebstahl.
Aber das von dir beschriebene ist trotzdem wahr. Es ist eine Zumutung, dass man nach dem ehrlichen Kauf mit diesen Sachen abquälen muss. Beim rechtlichen würde ein "Nicht zur öffentlichen Vorführung bestimmt" und "kopieren verboten" locker reichen. Der Hersteller muss davon ausgehen, dass die "Hinweise" niemals die Raubkopierer erreichen sondern einzig und allen die, die das Teil ordentlich gekauft haben.
Trailer sind was anderes. Ich mag sie - was ich aber nicht mag ist, der fünfte Trailer in Folge zu irgendeinem Kinderfilm oder C-Movie. Aber dass die Trailer nicht überspringbar sind, ist ein Märchen.
Dazu noch die Preise von Blurays. Habe mir mal Hangover 2 gekauft (die 1 hatte ich durch eine Aralaktion schon als BluRay). Die DVD hat läppische 10€ gekostet, was ich für einen Film der gerade 3 Wochen käuflich war, absolut in Ordnung ist. Die BluRay hat 20€ gekostet. 100% mehr. Toll. Und dann ratet mal, für was ich mich bei einem Film, wo die bessere Qualität absolut keinen Unterschied macht, entschieden habe.
BluRay, Digitalfernsehen (über Kabel in D), HDMI (!) und 3D sind "Fortschritte" die Komplett am Kundenwillen und -nutzen vorbeigingen und nur der Geldgier der Contentmafia und Gerätehersteller dienen.

@Herdware
In der Praxis ist die Auswirkung dieses Urteils also nur sehr gering.
Du begreifst es nicht oder? Dieses Urteil ist nur der Anfang. Wenn das jetzt durchkommt, haben wir alle ein Problem. Ist dir bewusst, dass Präzedenzfälle im Recht unheimlich wichtig für spätere Entscheidungen sind?! Wenn die GEMA damit jetzt durchkommt, sind es in Zukunft vielleicht hunderte oder tausende Stücke, die sie dann auf einer schwarzen Liste bei Gericht einreichen und die gleich in erster Instanz gesperrt werden, weil sich das jeweilige Gericht (es ist eh immer das "Gaga" "Team" von Mannheim) einfach nach dem Präzedenzfall entscheidet.
Solche Urteile haben immer Lawinenwirkung! Begreife das mal bitte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ TrueAzrael

Aber nur wenn es sich um ein Video handelt, das bei jedem Start erneut erstmal einen Werbetrailer abspielt und die sind (wenn sie denn überhaupt vorkommen) die absolute Ausnahme. Ich bin jedenfalls noch nicht über so ein Video gestolpert. Die meisten haben überhaupt keine Video-Werbeeinblendungen, sondern nur normale Bannerwerbung auf der Seite und bei eingebetteten Videos fällt auch das flach.

Youtube verdient also in den allermeisten Fällen pro Werbebanner bzw. pro Klick auf ein Banner oder seltener pro Abspielen eines einmalig eingebetteten Werbetrailers, aber eben nicht automatisch pro Videoabruf.

Je erfolgreicher ein Video ist, also je öfter es abgerufen wird, um so teurer würde es durch die "Gema-Stückkosten" für Youtube, da man nicht davon ausgehen kann, dass es propotional dazu auch automatisch mehr Werbeeinnahmen generiert. Das kann vorkommen, muss aber nicht.

Youtube müsste wie ein Schießhund aufpassen, dass ja kein unscheinbares Video eines 0815-Uploaders, das nicht ausreichend mit Werbung beflastert ist, über Nacht zum Kultobjekt mutiert, das zig millionenfach abgerufen wird, denn das würde dann zum Millionengrab, bevor sie überhaupt darauf reagoieren können.

Was spricht dagegen, dass die Gema einfach von jeder um ein Gema-pflichtiges Video herum erzielten Werbeeinnahme einen bestimmten Prozentsatz abbekommt? Damit wäre das Dilemma doch gelöst. Die Gema bzw. die durch sie vertetenen Künstler sehen endlich wieder Geld und Youtube hat eine Basis, auf der sie verlässlich kalkulieren können.

Genau das hat Youtube/Google doch auch schon angeboten. Aber die Gema bleibt stur und beharrt auf ihren völlig veralteten Vergütungssystemen.

Das Vergütungsmodell, das die Gema vorschlägt bzw. fordert, würde jedenfalls nur wirklich berechenbar funktionieren, wenn jeder Benutzer für jeden Videoauf direkt zur Kasse gebeten würde. Aber ich bezweifle stark, dass Youtube dann noch von den Internetnutzern akzeptiert würde. Wenn jeder Videoaufruf auch nur z.B. 5 oder 10 Cent kosten würde, dann würden die allermeisten Nutzer komplett den Spaß man unbesorgten "Surfen" durch die unzähligen Youtube-Videos verlieren.

Wie gesagt, so ein Vergütungssystem passt zu einem Schallplattenladen aus dem letzten Jahrhundert, der mit jeder einzelnen verkauften Platte Geld einnimmt, aber nicht zu einem werbefinanzierten Streamingdienst.
 
Völlig egal was Youtube verdient. Dieser "blocked by GEMA" Mist kam sogar gestern permanent als meine Freundin sich Papageien Videos angeschaut hat. Ständig ging etwas nicht ^^

Wenn die GEMA nicht will das jemand etwas von ihnen verwendet, dann sollen sie es auf ihren eigenen PCs lassen. Was die aber treiben ist die reinste Belästigung. User ahnen ja nicht mal dass es ein Problem geben könnte.

Das ist wieder Schwachsinn made in Germany. Die Militär Erziehung von früher merkt man heute noch.
Immer wollen sie alles in Reihe aufstellen - auch wenn es völlig überzogen ist.
 
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Das Problem ist ja das die meisten Leute ihre "Kulturflatrate" ja schon bezahlen ....
Allerdings nicht an die GEMA sondern an die Filehoster und sloange der Dinosaurier GEMA sich nicht
bewegen wird wird alles so bleiben.
Die GEMA betrügt die Künstler um ihre Gage , nicht die Leute die mal n Film kucken oder Musik hören wollen!
 
Polen, USA, Russland, Bulgarien etc haben auch die Gema und die konnten sich einigen. Ich kann mir vorstellen, dass sich Youtube in 1-2 Jahren aus Deutschlad zurückzieht. So wie es Apple einst wollte. Es gab auch Probleme beider Einführung des iPods und iPhone. Dort sind auch Gema Gebüren , Luxuststeuer, Raubkopiersteuen drauf. Letzendlich haben sie sich doch geeinigt. Die Raubkopiersteuer ist extrem hoch. Bei Smartphones 20€ und bei externen Platten 34€.

Das deutsche Gesetz ist dermaßen komplex. Es fällt uns schwer eine rechtlich annerkannte Einigung zu finden.
 
Total bescheuert das auf Festplatten, Rohlingen usw GEMA Gebühren drauf ist. Man darf doch garkeine Kopie mehr machen und musste für das Orginal schon gebühren zahlen Oo

Wenn man sich mal überlegt wie lächerlich es eigentlich ist das von einer 100er Spindel DVD Rohlinge ungefähr 18 Euro von 20 an die GEMA gehn...
 
Aus dem heise-Forum:

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Ich seh das schon. Bald wird auf Youtube für Deutsche Nutzer stehen:
"Youtube ist in ihrem Land leider nicht mehr verfügbar, da die GEMA die erforderlichen Rechte nicht eingeräumt hat."
 
Ich habe das Problem schon vergessen^^

PROXTUBE <3
 
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