Sind wir eine durch Politik u. Wirtschaft kopfgewaschene Gesellschaft?

Dusa01

Lt. Junior Grade
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Wenn man verschiedene Foren durchstöbert, fällt einem auf, das an Politik und Wirtschaft immer mehr Kritik geübt wird.
Was stört uns an unserer aktuellen Lebensituation?
Oder sind wir wir alle so auf eine Schiene eingefahren worden, das wir alle gleich Ticken? Leiden wir unter einer Amerikanisierung oder ist es eher ein Vorteil der westlichen Welt.
Wird unsere Wirtschaft reglementiert, oder können wir uns frei entfalten?
Werden wir unterschwellig kontrolliert oder sind unsere Persöhnlichkeitsrechte gewahrt?

Ich frage mich schon lange wohin unsere Gesellschaft eigentlich steuert. Da hat es in den letzten 30 bis 40 Jahren doch einen breiten Wandel gegeben. Das Mediale Umfeld nimmt zunehmend Einfluss auf unser Denken. Mir ist mir schon des öfteren aufgefallen, das ich mir keine eigene Meinung mehr gebildet habe. Sicherlich unbewusst. Aber bedeutet das nicht, das wir von irgend woher gesteuert werden?
Wird nur noch eindemensional fokussiert, oder steckt dahinter System?

Schreibt mal eure Meinung!
 
Darüber habe ich mir auch in letzter Zeit Gedanken gemacht. Ist die Problematik strukturell oder individuell bedingt? Schon derb, wenn man nicht mehr sicher ist, was nur eher der Fall ist bzw. wo das alles hinsteuert. Nur bei einem bin ich mir sicher: Es ist oft Meckerei auf hohem Niveau, wenn es vom Individuum richtung Struktur geht. ;)

Aber ich bin sehr gespannt, was hier geschrieben wird. Vllt hilft mir das bei meinen Grübeleien.
 
Ich fang mal in der Mitte an, frei entfalten kann sich der, der die finanziellen Mittel dazu hat.

Das heißt nichts anderes als das der Motor unserer Gesellschaft nichts anderes ist als Geld. Nur das zählt, natürlich wird alles schön verpackt und über die Medien geschickt an uns weitergegeben.
Letztlich ist jeder Mensch manipulierbar, deshalb gibt es ja z.B. Werbung, die uns bestimmte Artikel schmackhaft machen will. Vielen weisen das von sich und belügen sich selbst, ich behaupte jeder fällt irgendwann mal auf eine Werbung rein.

Auch Wintermute hat recht, die Jammerei findet bei den meisten auf sehr hohem Niveau statt, aber sie bringt nichts außer der selbst belügenden Erkenntnis, ich habs Euch ja immer gesagt!
 
Das nenne ich mal einen dankbaren Thread für th30, smacked2, extasy und so weiter. Die Frage ist ja nicht ganz neu, weil es zumindest ähnlich gelagerte Threads gibt. Trotzdem lohnt es sich, darüber nachzudenken. Ich versuche einmal, den Eingangsbeitrag der Reihe nach abzuarbeiten.

Wirtschaft und Politik standen schon immer im Mittelpunkt des Interesses. Da liegt daran, dass politische und wirtschaftliche Entscheidungen einen unmittelbaren Einfluss auf unser Leben haben, sei es durch Gesetze, Streiks, Tarifverträge oder sonst etwas. Das Jammern hat dabei Tradition, weil die unersättlichen Menschen nie ganz zufrieden sind. Außerdem läuft es in den seltensten Fällen rund (Ausnahme: Wirtschaftsboom nach dem Zweiten Weltkrieg), sodass den Kritikern nie der Stoff ausgeht.

Darüber hinaus ist in der Bevölkerung das Bewusstsein für Missstände aller Art gewachsen: Die Umweltverschmutzung war in manchen deutschen Flüssen z. B. vor Jahren deutlich schlimmer als heute. Und auch die Angewohnheit, seinen Müll auf die Strafe zu werfen statt in den Abfalleimer, musste vielen Menschen erst antrainiert werden. Wo früher wilde Müllhalden im Wald an der Tagesordnung waren, regt man sich heute schon über ein Kaugummi auf, das achtlos weggeworfen wird.

Mit dem Wohlstand verhält es sich ähnlich. Die Leute sind mit der Zeit immer anspruchsvoller geworden. Das erlebt man auch hier im Forum immer wieder, wenn es um die Themen Einkommen und Armut geht. Wenn man sich das Leben in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg anschaut, dann war damals fast alles schlechter als heute: Man arbeitete deutlich länger, kaum jemand hatte während der Fußball-WM 1954 einen eigenen Fernseher. Autos waren für die Mehrheit der Leute nicht erschwinglich. Und – ganz wichtig – das preisbereinigte (!) Nettoeinkommen lag auch noch in den 60er-Jahrren nur etwa auf dem heutigen Niveau von Hartz-IV (inkl. Wohngeld). Aber die Leute waren damals mit ihrer wirtschaftlichen Situation sehr zufrieden, auch deshalb, weil es noch stetig bergauf ging.

Mittlerweile haben wir längst keine Vollbeschäftigung mehr, das ist ein berechtigter Grund für Kritik. Und wir haben im gesellschaftlichen Umfeld einige Verwerfungen, etwa den Anstieg der Gewalttaten unter Jugendlichen, um nur mal ein Beispiel zu geben. Andere wiederum kritisieren Bewegungsmangel, Übergewicht und fehlende Fitness in der Bevölkerung. Alles berechtigt. Aber wir werden heute trotzdem immer älter. So schlecht kann es uns daher nicht gehen. Wo früher einmal in der Woche ein Braten auf den Tisch kam, weil Fleisch teuer war, sieht die Sache heute sehr viel entspannter aus.

Ich lasse mal die (nicht sehr kleine) Minderheit der Leute außen vor, die vergleichsweise arm sind (manche Studenten, Arbeitslose, Geringverdiener, manche Rentner usw.) und schaue auf die Straße, wo ich unzählige Autos sehe. Alternativ kann man sich zum Ferienbeginn zum Flughafen begeben und schauen, wie viele Leute sich einen (Auslands-)Urlaub leisten können. So gut ging es uns vor einigen Jahrzehnten längst nicht.

Fazit: Es stimmt, wir stöhnen auf hohem Niveau. Das wird umso deutlicher, wenn man sich die Zeit nimmt für einen Blick in das außereuropäische Ausland (Asien, Afrika usw.).

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Zum Thema der Amerikanisierung: Es ist richtig, dass wir im Westen, wenn auch mit teilweise größeren Abstrichen, so etwas wie einen kulturellen Konsens haben. Das unterscheidet uns beispielsweise vom islamisch geprägten oder auch vom asiatischen Teil dieser Welt, wo die Uhren mitunter völlig anders ticken.

Auf der einen Seite hat das natürlich Vorteile. So wird fast überall im Westen als erste Fremdsprache Englisch gelehrt, wodurch sich die Kommunikation völkerübergreifend wesentlich vereinfacht. Das erleichtert den Auslandsurlaub und die geschäftlichen Beziehungen gleichermaßen. – Durch den Konsum amerikanischer Kinofilme wird natürlich automatisch ein bestimmtes Lebensgefühl vermittelt, das durchaus Zugwirkung haben kann. Im Bereich der Musik (Rolling Stones, Beatles) war und ist das nicht anders.

Nun kann man sich ebenso gut Filme aus Bollywood anschauen oder Musik aus anderen Kulturkreisen hören. Aber oft trifft das anscheinend nicht unseren Geschmack. Zweifelsfrei sind gerade auch im kulturellen Bereich stets wirtschaftliche Interessen von Bedeutung. So produziert niemand einen Spielfilm für 50 Mio. Euro, der nicht für ein größeres Zielpublikum geeignet ist. Man kann das als verwerflich bezeichnen. Aber nüchtern betrachtet geht es gar nicht anders. Schließlich müssen die Produktionskosten wieder hereingeholt werden. Sonst gibt es eben gar keine Filme.

Vor 60 Jahren hatten wir zwar noch keinen so starken amerikanischen Einfluss. Aber das lag auch daran, dass Deutschland mit seiner eigenen Nabelschau beschäftigt war. Deshalb waren auch andere Länder bzw. Regionen kaum von Interesse.

Wenn heute über die Amerikanisierung geklagt wird, dann wohl auch deshalb, weil es uns in Deutschland kaum gelungen ist, eigenständige Bereiche aufzubauen und am Leben zu erhalten. So hinkt der deutsche Film meilenweit hinter Hollywood zurück. Und auch im Bereich der Musik haben wir vergleichsweise wenig zu bieten. Der Rock ‚n‘ Roll gehört nun einmal den Engländern und den Amerikanern. Dagegen können wir nicht wirklich anstinken.

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Reglementierung der Wirtschaft: Natürlich gibt es Regeln. Gäbe es sie nicht, dann hätten wir hier vielleicht eine freie Marktwirtschaft. Das wäre das Ende der Menschlichkeit. Aber wir haben die Berufsfreiheit, das ist schon mal etwas. Darüber hinaus gibt es sicher den Drang zu übereilter Bürokratie. Man braucht nur mal versuchen, ein Kernkraftwerk in Deutschland zu bauen. Das dauerte in der Vergangenheit fast immer eine Ewigkeit. Und die angedrohte Klagewelle gegen den Ausbau den Frankfurter Flughafens zeigt ebenso deutlich, dass wirtschaftliche Entfaltung nicht immer so einfach ist. Diese Hürden mögen berechtigt sein, aber sie machen einem das Leben (je nach Standpunkt) sicher nicht einfacher.

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Zur Kontrolle: Nun ja, wir werden bzw. unser Verhalten wird immerhin gut studiert. Ich denke da z. B. an die Analyse des Kaufverhaltens. Mittlerweile weiß man genau, wie die Menschen einkaufen und wo man welche Produkte in einer bestimmten Art und Weise positionieren muss, um deren Verkauf anzukurbeln. Ob das schlimm ist, mag jeder selbst entscheiden.

Die Kontrolle kann einem allerdings auch über den Kopf wachsen, etwa wenn überall in der Öffentlichkeit Kameras stehen oder wenn unsere E-Mails vom US-Geheimdienst gefiltert werden.

Eine „zentrale“ Steuerung gibt es allerdings nur bei den Verschwörungstheoretikern. Ich bin meilenweit davon entfernt, so etwas anzuerkennen. Richtig ist allerdings, dass es viele ähnlich gerichtete Interessen gibt, die gut miteinander harmonieren. Um ein Beispiel zu konstruieren: Wenn Walt Disney einen Kinofilm produziert und vermarktet, dann ist das auch ein Thema für Coca Cola, weil Coke in vielen Kinos angeboten wird. Je besser der Film läuft und je mehr Zuschauer den Film sehen, desto mehr Hoffnungen kann sich Coca Cola auf Umsatzsteigerungen machen. Und auch die McDonald’s-Filiale in unmittelbarer Nähe des Kinos sieht es gerne, wenn das Kino gut besucht wird. Hier haben wir also drei Gruppen mit ähnlichen Interessen, aber immer noch keine Steuerung, selbst wenn es einem so vorkommen mag, etwa dann, wenn Marketingmaßnahmen aufeinander abgestimmt werden.

Du könntest, wenn Du denn unbedingt ins Kino gehen willst, schon zu Hause essen oder ganz altbacken Dein Butterbrot einpacken und vor dem Kino verzehren. Wenn Du das ablehnst, kannst Du das als Bequemlichkeit oder als unbequem bezeichnen – oder als Amerikanisierung. Das Schöne ist ja immer noch, dass man trotz allem die freie Wahl hat.

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Bei der Frage, wohin unsere Gesellschaft treibt, stehen für mich eher soziale/gesellschaftliche Aspekte im Vordergrund. Ich habe das mit dem Thread zum Thema Unterschicht bereits angesprochen. Da gibt es die einen, die primär den Blick auf die Hartz-IV-Sätze werfen oder die „Arbeit für alle“ fordern bzw. den Umsturz des Systems, bevor man sich den Problemen annimmt.

Dabei kann es doch nicht so schwierig sein, die Erziehung und Bildung der Kinder auf eine solide Grundlage zu stellen und darauf hinzuwirken, dass Eltern das Kindergeld nicht versaufen. Mir bereiten ganz andere Dinge Sorgen. Etwa die mangelhafte Integrationspolitik und der Vormarsch des islamistischen Fundamentalismus.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,524486,00.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,524296,00.html
 
ich frage mich warum es diesen thread gibt wenn es doch diesen hier gibt:

https://www.computerbase.de/forum/t...as-alles-nur-marxistisches-gequatsche.334367/

und diesen

https://www.computerbase.de/forum/t...diskussionen-rund-um-den-kapitalismus.346694/

wo genau dieselbe thematik eigentlich behandelt wird bzw. wo auch raum für diese thematik gegeben wird.

aber mal abgesehen davon habe ich vorerst in den angeführten threads schon zu dieser thematik gesagt was ich momentan zu sagen habe und mittlerweile habe ich das gefühl, dass von keiner seite (auch nicht von leuten wie adam, keshkau etc) etwas fundamental neues gekommen ist.
ständig "lebensnahe" beispiele aus sich herausklauben und damit eine system-verteidigung vornehmen fällt ebenso darunter.
 
Ich denke schon, das wir eine von Medien & Wirtschaft manipulierte Gesellschaft sind. Dieses Phänomen hat sich schleichend in den letzten Jahren herausgebildet und verstärkt.

Viele Medien sind von Wirtschaft und deren Lobby infiltriert, bestimmen über Anteile oder Sitze in den Aufsichtsgremien direkt den "Kurs" dieses Mediums mit.
Dadurch wurde die allg. Berichterstattung in den letzten Jahren mehr und mehr auf neoliberale & wirtschaftsfreundliche Stimmung umgestellt, manche Redaktoren (zb. Spiegel) haben schon eine Art vorauseilenden Gehorsam entwickelt und recherchien gar keine kritischen Sachverhalte mehr, da man genau weiß, das diese Themen nicht auf Linie liegen und deshalb nicht veröffentlicht werden.

Dabei gehen diese Medien sehr geschickt vor und präsentieren "Experten", die uns ständig ermahnen, den Gürtel noch enger zu schnallen, damit es der Wirtschaft besser gehen wird. Das Ergebnis sieht man auch hier, der Wirtschaft geht es sehr gut, den Menschen leider größtenteils nicht.

Ein schönes aktuelles Beispiel für diese Art Verarsche ist die Meldung, das die Deutschen nächtes Jahr 700 Euro mehr zum Ausgeben haben! Wie jetzt, denkt Otto N., ich merke davon doch gar nichts? Tja, und trotzdem stimmt die Meldung, weil einfach alle Einkünfte durch alle Menschen geteilt werden, und da hat tatsächlich jeder 700 € mehr.
Das die 2 % der reichsten Deutschen aber einen Großteil dieser Zuwächse für sich reklamiert, bleibt natürlich außen vor! Das ist imo einfach nur oberzynisch, alle Millionäre verdienen prächtig, also rechnen wir das mal eben auf alle um, dann wird ja jeder reicher!

Der von Daedalus verlinkte FAZ-Artikel in seinem Globalisierungs-Thread ist auch ein sehr schönes Beispiel für die Medienverarsche, die Globalisierung hat ja nur Gutes für die Menschheit bewirkt, alle sind reicher geworden! Das dies nicht stimmt, habe ich am Thread-Ende mal dargelegt!

Wie sehr diese "Gehirnwäsche" wirkt, konnte ich letztens bei einem seit langem Arbeitslosen Kollegen feststellen. Wir diskutierten über ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches ja (unabhängig der Finanzierung) gerade für Arbeitslose Vorteile bringt, da ja der (teilweise unmenschliche) Druck der Arbeitsagentur entfällt!

Das wollte mein Kollege aber nicht so sehen, für ihn gab es nur die Mainstream-Meinung der Medien: Nicht finanzierbar, die faulen Arbeitslosen würden noch mehr faulenzen und niemand mehr arbeiten!
Ich konnte seine Einwände entkräften, vor allem aber zeigte sich, das er nicht mal einen Schritt weiter gedacht hatte, was sich nämlich für ihn daraus ergeben würde: Keine Termine mehr bei der Agentur und er könnte genau das machen, was ihn schon immer sehr interressiert hätte, ohne irgendwelche Vorschriften und Ämter!
Als er das realisiert hatte, war er doch ziemlich überrascht, was sich für Möglichkeiten ergeben und das ein solches Leben auf jeden Fall besser wäre als passiv nur auf seine Kohle zu warten und möglichst jedem Arbeitsangebot aus dem Weg gehen.

Das bedingungslose Grundeinkommen wäre auch ein Weg, den ich mir für diese Gesellschaft wünschen würde, gerade auch in Hinblick darauf, das die zu vergebende Arbeit für uns Menschen durch Automatisierung & Rationalisierung kontinuierlich abnimmt.
Anstatt irgendwann als Ergebnis der Automatisierung & Rationalisierung 10 Mio Arbeitlose zu haben, die egal wie in irgendeine noch so schlecht bezahlte Arbeit gepresst werden! Da wäre ein Grundeinkommen auf jeden Fall besser für den gesellschaftlichen Frieden!

Leider sind wir ja nicht alleinen auf der Welt, von daher ist das alles nur Utopie, da wir uns nichtmal eben von der Welt(-wirtschaft) abkoppeln können!

Bleibt also nur, auf einen möglichst schnellen Crash des Kapitalismus-Systems zu hoffen und daruf, das beim 3. Neuanfang (nach 1871 & 1929) die Menschheit schlauer ist und entweder das Zinssystem abschaftt oder die Geldmittel ein Verfalldatum haben, was Anleger & Investoren zwingen würde, dieses Geld in den Geld-Umlauf zu bringen und perverse Zins-Zuwächse auf deren Bankkonten verhindern würde.

Aber das die Menschheit so schlau ist, bezweifele ich. Solange sich jemand einen Vorteil verschaffen kann, wird er das auch tun, so sind die Menschen eben....


PCB
 
Naja von Politik Wirtschaft wurden wir schon seit je her durch die Medien beeinflusst, am deutlichsten wurde es doch im 2 WW.
Da is nichts schleichendes dran, sondern das ist normal.
Schleichend empfinden das nur einige, weil die sich langsam Gedanken darum machen.
Und wenn ich höre "Jammern auf hohem Niveau", klar ist das so, wenn wir das Niveau der unteren Klasse in Südafrika oder China heranziehen, aber das war noch nie das Niveau mit dem man sich vergleichen sollte.
Das Problem bei uns ist halt die immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich, die sich in Zukunft auch nicht ändern wird.
Siehe PISA, Immergrationsproblematik etc.
Sogar der normale gute Bürger verdient doch nichts mehr.
Beispiel:

Ne Freundin von mir hat ihre Prüfung als Zahnarzthelferin mit bestnoten bestanden und verdient jetzt 1300€ brutto.:rolleyes:

Ich dachte erst netto, ne Brutto !

Also ehrlich wenn die sich jetzt nen Kind anschaft bekommt die mit HartzIV aber einiges mehr. Was auch wieder erklärt, warum Leute in unsere Gesellschaft mit schlechtem Zeugnis und damit meist arbeitslos, sehr früh überproportional viele Kinder bekommen. Das dieses Kind nicht grad ein Paradebeispiel dafür wird, wie ein erfolgreicher deutscher Ingenieur aussehen wird, sollte jedem klar sein.
Aussnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Hier sehe ich schon das Problem.
Jeder Teenager, der es geschafft hat bis zu seiner geschlechtsreife nicht doof vor ein Auto zu laufen, darf ein Kind bekommen bzw. machen und wird dafür vom Staat noch entlohnt. Is doch klar das es da bergab geht.

Ich will damit nicht sagen das man zuviel Geld vom Staat bekommt, sondern das es wirklich Menschen gibt, die wie du und ich, nen gescheites Zeugnis und Arbeit haben, aber am Existensminimum leben. Andere sind doof wie Brot und vermehren sich wie die Kanickel und werden dafür noch vom staat subvetioniert.
"Die sichern unsere Zukunft" Ja ne is klar.
Für jeden scheiß brauch man heutzutage ne Erlaubnis, bei Auto heißt es Führerschein, beim Fahrrad mit Hilfsmotor, Betriebserlaubnis und sogar wenn man nen Holzstock mit einem Faden und nem Haken in ein Gewässer hält, brauch man nen Angelschein.

Aber jetzt mal weiter zum "Jammern auf hohem Niveau".
Ich finde so ungerecht wie es z.Z. ist war das Geld zuletzt im Mittelalter verteilt.
10% der Deutschen gehört 80% vom Staat.
Respekt und von diesen 10% sind meist auch noch 8% am stöhnen wie scheiße hier alles ist. Hohe Steuern, geringer Verdienst.
"Wie geringer Verdienst !"
"Ja in Amerika verdient man statt 3 Millionen €, 30 Millionen €."
Da denk ich doch: "Dann geht doch alle dahin."
Also ich denke schon das man sich beschweren kann, wenn man am ende des Monats kein Cent auf die hohe Kante legen konnte und in der Zeitung wieder liest "Die Heizkosten steigen ab Januar um 20%"
Der Chef hat sein Gehalt um 30 % angezogen, die Politiker so ähnlich etc.
Der Durschnittsdeutsche hat ne Lohnerhöhung von 2,46% in den letzten 5 Jahren bekommen, bei einer Infaltionsrate von 3%.
WoW was will man noch ?
Sind eigentlich alle doof oder merkt keiner das wir eigentlich fast 15% an Einkommen verloren haben + 4 % an der Mehrwertssteuer und als Krönung ist der Job auch nicht mehr so sicher wie vor 20 Jahren.

"Is das jammern auf hohem Niveau", das is leider die Realität.
Was mich wundert, dass die Leute das immer noch so ruhig hinnehmen.
In Frankreich würde da der Baum brennen.
Bei einem Bruttogehalt von unter 1600€ würd ich nichtmal aufstehen, geschweige denn Arbeiten.
Naja ich gehöre zum Glück zu den Leuten die noch ausreichend verdienen.
Wer weiss wie lange:(
 
Keyser Soze schrieb:
Naja von Politik Wirtschaft wurden wir schon seit je her durch die Medien beeinflusst, am deutlichsten wurde es doch im 2 WW.
Da is nichts schleichendes dran, sondern das ist normal.
Schleichend empfinden das nur einige, weil die sich langsam Gedanken darum machen.
Klar waren die Medien schon immer für einen gewissen Einfluss gut, aber in den letzten 10 Jahren hat sich da doch (schleichend!) einiges getan, ohne das der Bürger das sofort mitbekommen hat!

Die Öffentlich-rechtlichen waren (für mich) immer eine Art Referenz, man hatte im Hinterkopf, das dort immer gut recherchiert wurde und nur Fakten präsentiert wurden. Wenn ich mir heute die Tagesschau anschaue, kriege ich die Krätze, es werden wie bei den privaten nur "mundgerechte" Info-Häppchen verlesen, ohne Hintergrund! Es ist eine Tages-Show daraus geworden!

Besonders fällt mir in letzter Zeit auf, das alle (!) Mainstream-Medien Ihre News bringen, ohne das auch nur ein Mensch das ganze mal kritisch hinterfragt / recherchiert, ob das denn überhaupt so stimmt!
Die Redakteure fügen doch imo nur noch Reuters / dpa-Meldungen per Copy / Paste in ihr CMS ein, fertig!


Ein besonders trauriges (aber sehr lehrreiches) Beispiel dafür war im Sommer während des G8-Gipfels zu lesen. Dort wurde fälschlicherweise darüber berichtet, das ein Redner der Gipfel-Gegner die Leute zur Gewalt aufgerufen haben sollte.

Die Meldung war aber eine Ente, da der Redner falsch aus dem Englischen übersetzt wurde, wie man schon 2 Std später in diversen Weblogs samt Youtube-Beweisvideo nachlesen konnte.

Alle Mainstream-Medien haben diese dpa-Meldung aber 3 Tage lang (!!) veröffentlicht, bis dpa eine Gegendarstellung brachte! Das ist für mich so eine Art journalistischer Offenbarungseid gewesen, so etwas darf einfach nicht passieren!
Und wenn nur eine einziger Redakteur diese Meldung kritisch hinterfragt hätte, wäre das auch imo schnell wieder von der Bühne verschwunden!

Naja, dieser Fauxpax brachte mir die Erkenntnis, nicht mehr auf Tagesschau, Spiegel & Co zu schauen, sondern auf alternative Medien im Internet auszuweichen, um mich richtig zu informieren!

Ach ja, und wir sind nicht zu doof, um zu merken, das wir 15 +x % Prozent an Einkommen / Kaufkraft verloren haben, also ich zumindest merke und sage es auch ganz offen (auch meinem Chef!;) ).
Aber wenn uns ständig von allen Seiten eingetrichtert wird, das es ja allen viel besser geht und auch der Aufschwung "bei immer mehr Leuten ankommt", wie will man dagegen anstinken?Da wird man doch direkt in ne Schublade gepresst (Schwarzmaler, Nörgler usw) und somit mundtot gemacht!

PCB
 
Um ganz ehrlich zu sein finde ich solche Thread sehr sinnvoll. Die Thematiken wurden zwar schon mehrfach angesprochen aber die dort stattgefundenen Diskussionen liefen unter einem etwas anderen Gesichtspunkt.

Die vom Threadersteller angeführte Frage "Wohin steuert unsere Gesellschaft und wo wird das Individuum dabei eingeordnert?" ist wohl nicht so leicht zu beantworten wie mancher Gesellschaftsforscher sich einbildet. Vorweg, ich bin keiner der es sich zur Berufung gemacht hat solche Dinge rauszufinden, ich bin vielmehr Realist mit einem hoffentlich gesunden Menschenverstand.

Fakt ist, die Gesellschaft, sei es hier zu Lande oder sonst wo, ist durch äußere Einflüsse gelenkt und somit in der Meinungsbildung jedes Einzelnen eingeschränkt. Mediale, politische, ethische oder gar wirtschaftliche Einflüsse wirken auf jeden Einzelnen und das Tag für Tag. Durch diese Einflüsse schafft die Gesellschaft Normen und Werte. Diese wiederrum zielten anfangs auf das Wohl der Gemeinschaft ab, heutzutage leider auf das Wohl jedes Einzelnen. Sobald diese Wertevorstellungen einer modernen westlichen Gesellschaft nicht das Bild jener repräsentieren, werden diese Personen ausgeschlossen bzw. haben es schwer sich zu integrieren und weitreichende Akzeptanz zu finden. Ein Beispiel dafür sind Punks, Rechtsradikale oder Menschen die eine Behinderung haben bzw. ein "unsittliches Verhalten" an den Tag legen. Ich mache diese Erfahrung leider jeden Tag. Ich bin momentan Zivildienstleistender und habe viel mit Leuten die eine geistige oder körperliche Behinderung haben zu tun. Heute beispielsweise wurde ich bei einer Einkaufsfahrt von einer Frau angesprochen, warum ich denn "diese Behinderten"(wortwörtlich) denn vor dem Eingang des Supermarkts aus meinem Bus ausladen muss, sodass es jeder sieht. Ich wusste im ersten Moment nicht wie ich reagieren sollte. Letztendlich hab ich mich für die friedliche Variante entschieden und beschlossen ihr den Unterschied bzw. Menschen mit einer Behinderung und Menschen ohne eine Behinderung kurz und prägnant zu erklären. Die nette Dame ist nach meinem Schlusswort sehr schnell und aufgebracht aus meinem Blick verschwunden.

Genau solche Dinge regen doch einen zum Nachdenken an, oder?! Liegt es an der Engstirnigkeit dieser oben genannten Person, oder an einer fehlenden Toleranz, oder ist es einfach nur Dummheit?! Ganz ehrlich, ich weiss es nicht. Auf jeden Fall war ich ziemlich aufgewühlt nach dieser Aktion. Menschen nach ihrem Äußerlichen zu Beurteilen ist platonisch und hat nicht das geringste Meinungsbildung im eigentlich Sinne zu tun. Wobei wir wieder beim Thema von gesellschaftlichen Randgruppen wären, Gruppen die von dem Gesamtbild der Gesellschaft ausgeschlossen werden nur weil sie "anders" sind als der Großteil. Diese Einstellung wird verstärkt durch die medial Welt. Habt ihr schon mal eine Werbung gesehen die wirklich das wiederspiegelt was sie soll? Eine Werbung bei der der Realismus im Vordergrund steht und nicht das Produkt? Eine Werbung bei der die MENSCHEN auch MENSCHEN sind? - Ich nicht. Sowas wird es auch meiner Meinung nach nicht geben. Werbungen sowie generell Medien haben immer einen kommerziellen Hintergrund, beschreiben aber komischerweise nie das was sie sollen. Die Menschen aufzuklären über Missstände die es in unserer Gesellschaft zu Hauf gibt ist doch viel wichtiger als zu Wissen was der neue Staubsauger von Vorwerk für eine Saugkraft hat, oder irre ich mich da? Wie gesagt, leider nur kommerzielle, keinerlei menschlichen Hintergründe. Dieses Denken der Menschen, sich zu profilieren, herrscht einfach leider schon zu lange in unseren Köpfen als das man es auf Dauer ändern könnte.

Die von mir angeführten Dinge sind aus meiner Sicht geschrieben und basieren auf meinen Erfahrungen, die ich bisher in meinem Leben machen durfte. Aufgrund dessen kann ich die anfangs gestellte Frage von einer "kopfgewaschenen" Gesellschaft eindeutig mit "ja" beantworten. Jedoch die Ursache für diese Kopfwäsche findet nicht bei der Politik, der Wirtschaft oder sonst wo, nein, vielmehr bei jedem Einzelnen. Wir sind wie wir sind, aber so wie wir sein sollten, sind wir nicht.

Gruss Fire
 
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Ja , Keyser Soze. Die Machtstrategen des Mittelalters haben die Bevölkerung recht gut unter Kontrolle gehabt.
Warum?: Kaum einer konnte lesen oder schreiben. Je niedriger der Wissenstand, um so leichter kann man Leute manipulieren.Soweit die Theorie. Man sieht es heute noch in verschiedenen Teilen der Welt.
Die Khmer Rouge um PolPot waren wohl der extremste Fall. Nun könnte dieses "Konzept"auch in Europa wieder eine gewisse Art von Wiederauferstehung erfahren. Aber ich glaube, dann würde man es sich etwas zu einfach machen.
Überall auf der Welt hat man versucht, Menschen unter den Einfluss von Regimen zu stellen. Die Kirche im Mittelalter,Die Khmer in Kambodia, Die Nazis in Deutschland, Die SED in der DDR usw. Alle sind bisher innen oder aussenpolitisch,oder bei militärischen Auseinandersetzungen gescheitert. Was auch gut so ist.
Allerdings im Zeichen der Globalisierung installieren sich ganz neue, kontinental übergreifende, Machtgefüge, die sich zwingend selber kontrollieren müssen. Passiert das nicht, wer sollte so einen Machtapparat noch aufhalten können. Sicherlich habe ich meine Behauptung etwas überspitzt dargestellt. Dennoch sind wir auf dem besten Wege dorthin. Was mit der EG begann, hat sich zu einer handfesten EU ausgeweitet. Und sie wächst rasant. Seit geraumer zeit werden Gesetze Eu-weit beschlossen, und nicht nur in den Mitgliederländern. Die Nato, eigentlich ein Verteidigungsbündnis, nimmt inzwischen Weltweit an Einsätzen teil . Federführend eigentlich immer die USA.

Was ist der nächste Schritt in dieser Kausalität?
 
Bleibt also nur, auf einen möglichst schnellen Crash des Kapitalismus-Systems zu hoffen und darauf, das beim 3. Neuanfang (nach 1871 & 1929) die Menschheit schlauer ist und entweder das Zinssystem abschafft oder die Geldmittel ein Verfalldatum haben, was Anleger & Investoren zwingen würde, dieses Geld in den Geld-Umlauf zu bringen und perverse Zins-Zuwächse auf deren Bankkonten verhindern würde.

Nun habe ich das Glück, dass der Begriff „Kopf waschen“ bereits im Threadtitel steht. Deshalb möchte gleich mal bei Dir anfangen und Dich fragen, ob Dein Statement bezüglich der Zinsen irgendwo aufgeschnappt und hier nur unreflektiert wiedergegeben worden ist oder ob Du Dir einmal fünf Minuten Zeit genommen hast, in Ruhe darüber nachzudenken. Falls nicht, kann ich Dir das gerne einmal in aller Kürze vorkauen:

Ohne Zinsen verlieren sämtliche Geschäftsbanken ihre Existenzgrundlage (Girokonto weg, Bankjobs weg, Kredite weg). Die Landeszentralbanken, die Bundesbank und die Europäische Zentralbank können sich allein darauf beschränken, die Geldmenge zu steuern, sofern das überhaupt noch Sinn macht.

Was sind die Folgen? Der Häuslebauer bekommt eine fette Rechnung serviert, in der alle Restschulden aufgelistet sind – zahlbar sofort! Der Existenzgründer, der ein Darlehen aufgenommen hat, bekommt ebenfalls eine Aufforderung zur sofortigen Rückzahlung all seiner Kredite. Beim Bundesfinanzminister tauchen einige Herren in dunklen Anzügen auf, um die 1.500 Milliarden Euro Staatsschulden einzutreiben. In der Folge werden alle Rücklagen der Bundesbank eingesackt, möglicherweise werden die Züge der Bundesbahn aus dem Land geschafft und vielleicht werden sogar noch die Schienen demontiert. Private Dispo-Überzieher erhalten ab sofort keinen Kredit mehr. Das auf Raten gekaufte Auto ist gleich wieder weg. Die Entwicklungsländer erhalten keine Kredite mehr von der Weltbank. Es gibt dann auch keine sog. Mikrokredite mehr. Denn ohne Zinsen lohnt es sich nicht, Geld zu verleihen.

Wir müssen diese Diskussion hier nicht weiter fortführen. Und ich gehe jetzt auch nicht weiter auf das angeführte bedingungslose Grundeinkommen ein, weil es dazu einen eigenen Thread gibt. Aber man sollte nicht so tun, als ob das der einzig sinnvolle Vorschlag wäre und alles andere unter „Gehirnwäsche“ fiele.

Geld ist ein knappes Gut und hat daher einen Preis. Es wird immer Leute geben, die bereit sein werden, für Geld zu zahlen, also Zinsen zu entrichten. Wenn Du dem Geld eine seiner Funktionen nimmst, weichen die Menschen auf eine Alternative aus (Gold, Schattenwirtschaft usw.)
Also nichts für ungut, aber das wollte ich doch gerne hier loswerden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@PCB
Du sprichst mir als der Seele ;)

Auch ich kann diese neoliberale Manipulation der letzten 10 Jahre nicht mehr ertragen. Es scheint schleichend ganz normal zu sein wenn man allen ernstes wie dieser Prof. Sinn des IFO Institutes behauptet das die Reichen nur noch reicher werden sollen und müssen damit es der Masse besser geht. Die Bedürfnisse der arbeitenden vermögenslosen Massen nach sozialer Sicherheit werden als "überkommene Besitzstände" abgetan, während die Diskussion über explodierenden Vermögen der Eliten als "Neiddebatte" diffamiert wird. Selbsternannten "Fachleuten" wie diesem Prof. Sinn und seinem sogenannten "Wirtschaftsinstitut" ist es übrigens zu verdanken das die Gesellschaft und Politik immer mehr Endsolidarisiert und Marktliberal beeinflusst wurde.

In Talkshows wird über HartIV Empfänger als potenzielle Betrüger hergezogen und gegeifert während man dem Steuerhinterzieher im Nadelstreifen sofort nacheifern würde wenn man doch nur endlich den 36 Millionen Jackpott geknackt hätte. Es ist ganz normal und akzeptiert das HartzIV Kontrolleure in den Schlafzimmern der Betroffenen rumschnüffeln, während eine konsequentere Steuerprüfung und abschaffung der Steuerschlupflöcher bei Vermögenden natürlich ein Angriff auf deren Freiheitsrechte darstellt. Freiheit bedeutet für Neoliberale natürlich nur die Freiheit des Geldes und des Vermögens. Wer darüber nicht verfügt hat in dieser Logik nur dem Diktat des Kapitals und dessen Vermehrung zu dienen.

Diese Entwicklung hat sich wie gesagt schleichend vollzogen und zwar schon lange vor HartzIV. Nach und nach und still und heimlich wurden immer mehr Leistungen "Reformiert" sprich gekürzt oder gar abgeschafft. Wer heute z.B. länger als 6 Wochen Krank ist bekommt runde 30% weniger Krankengeld als noch vor 10 Jahren, der Berufsunfähigkeitschutz ist für alle nach 61 Geborene ist abgeschafft worden. Nur einige Beispiele wie die Herrschenden das soziale Netz immer löchriger zugunsten ihrer Steuergeschenke für die Reichen "Reformiert" haben.

Das ganze ist um so Ungerechter wenn man sieht das diejenigen die diese "Reformen" für die Massen beschließen selber nicht davon betroffen sind da sie selbst eine Rundumversorgung genießen. Wer nach wenigen Politkerjahren (neuerdings schon nach einem Jahr) mit einer fetten Pension rechnen kann, kann leicht die Rente mit 67 für normale Rentner beschließen. Mir geht es dabei nochnichteinmal um das plakative Monatseinkommen der Politiker was meiner Meinung nichteinmal zu hoch ist. Die Privilegien in der Altersversorgung, Steuer usw sind es jedoch die das ganze sehr dekadent und abgehoben von der Masse erscheinen lassen. Ein Großteil der Politiker stehen den Finanzeliten viel näher als dem einfachen Menschen mit all seinen Sorgen um die Zukunft. Die Politik ist darum entsprechend.
 
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@Dusa01: Deine Kritik an der EU, bzw. am Zusammenwachsen der Staaten kann ich absolut nicht nachvollziehen. Besonders die Gründe die du nennst halte ich für ziemlich fragwürdig (ein großer Machtapparat den man nicht aufhalten kann). Z.B. nennst du am Anfang die Kirche als Machtinstrument aus dem Mittelalter, was ich durchaus untersütze, aber grade hier passt deine Erklärung nicht. Die Kirche hat nicht durch eine äußere Konkurrenz einen Machtverlust erlitten, sondern durch innere Gegner (Aufklärung). Ich glaube also durchaus nicht, dass es möglich wäre die Macht über die gesamte Welt dauerhaft in der Hand sehr weniger Leute zu bündeln. Es sei denn man geht jetzt von sehr Science Fiction mäßigen Szenarien aus, wo ein Regime alle Leute über eine Gedankenwäsche unterwirft, aber das hat hiermit denke ich nichts mehr zu tuen.

Ich hab lange über solche Themen nachgedacht und viel gelesen. Wenn man sich die heutigen Verhältnisse vor Augen führt und sich die zugrunde liegenden Staatstheorien anschaut erkennt man auf einen Blick, dass sich was in unserem System geändert hat. Die Macht liegt nichtmehr beim Volk, sondern bei der Wirtschaft. Ihr wollt ein Gehalt von dem ihr leben könnt? Dann machen wir halt dicht! Was sagt die Politik dazu? Jaaa, wenn das die Reaktion der Wirtschaft ist, haben wir wohl keine andere Wahl als den Mindestlohn in anderen Branchen nicht einzuführen und die Arbeitsplätze mit dem Geld der Steuerzahler zu finanzieren. Man merkt hier schnell, dass die Politik an sich keine bedeutende Macht mehr hat, bzw. die wirkliche Macht, die nicht auf den Einzelnen wirkt (in Form von Steuern), sondern auf die gesamte Entwicklung der Gesellschaft (Macht die Gesellschaft zu verändern) nichtmehr beim Staat bzw. dem Volk liegt sondern bei der Wirtschaft. Aber auch der Staat an sich schafft es nichtmehr dem Volkswillen gerecht zu werden. Wenn man auf die Politik schaut sieht man doch nurnoch einen Kampf zwischen den Parteien und einzelnen Politikern. Ein Volkswille der gewissenhaft vertreten wird geht in diesem Chaos vollkommen unter. Aber auch auf die Politik hat die Wirtschaft einen erheblichen Einfluss: die Lobbys. Und das allerschlimmste ist, dass diese in direktem Zusammenhang mit den Politikern stehen. Es kann nicht sein, dass Politiker von bestimmten Gruppierungen beeinflusst werden dürfen und somit den Volkswillen vergessen. Das alles trägt dazu bei, dass nichtmehr der Volkswille herrscht, sondern der "Wirtschaftswille". Man versucht jedoch seit Jahren zum allgemeinen Konsens zu machen, dass der der Wirtschaftswille der Volkswille ist (der Wirtschaft geht es schlecht, dem Volk folglich auch / der Wirtschaft gehts gut, dem Volk folglich auch).
Für mich sieht es so aus, als wären wir an einem Punkt angekommen, an dem es viel eher heißen müsste "Der Wirtschaft geht es schlecht, dem Volk auch / der Wirtschaft geht es sehr gut, dem Volk unverändert bzw. schlecht). Es ist einfach ein Trugschluss zu glauben, dass es einen Aufschwung bei den Angestellten gibt sobald es der Wirtschaft gut geht. Nochmal das aktuelle Beispiel der Postdienstleister (PIN): Für die Angestellten wird ein Lohn gefordert, von dem sie nicht leben können, aber die Gehälter der Bosse werden noch nichteinmal angeguckt. Es scheint schon an Dummheit zu grenzen es nur zu hinterfragen, warum die Manager nicht auch deutliche Einschnitte bei den Gehältern haben. Man sieht halt, dass die momentanen Strukturen solche Überlegungen lächerlich erscheinen lassen.
"Ein Firmenboss von einer so großen Firma arbeitet doch nie für ein Gehalt von dem er sich höchstens einen VW Passat kaufen kann. Nein, er braucht den neusten Mercedes mit Fahrer."
Aber im Grunde muss doch jeder sagen, dass diese Tatsache, dass die Einschnitte nur bei den ohnehin schon armen Leuten gemacht werden, einfach nicht sein kann. Man muss doch sehen, dass dies Unabhängig von Rechtfertigungsversuchen der Wirtschaftswissenschaften nicht richtig ist. Und wenn die heutigen Strukturen solche Misstände nicht nur verteidigen, sondern diese immer weiter verstärken, dann müssen sie halt geändert werden. Und damit würde man nochnichtmal unsere Staatsgrundlagen oder die Verfassung missachten, da diese nurnoch eine hohle Fassade sind um dieses Kartenhaus zu verteidigen. Ehe wir uns versehen hat Schäuble dann die Verfassung diesen neuen Umständen auch noch angepasst und verlangt vom Volk diese Verfassungsänderungen zu akzeptieren, da ja alles andere unser achso demokratisches, gerechtes und gut funktionierendes System gefährden könnte.
Die These, dass die Menschen auch durch fehlende Bildung oder falsche Bildung einfach blind gemacht werden kann ich voll unterstützen. Ich sehe immer wieder, dass die Leute ihre Meinung viel zu schnell anpassen, nur weil irgendwo eine andere Meinung gut verkauft wird. Ein Beispiel sind da die privaten Sender, die allzu oft als Quelle angegeben werden. Es scheint unmöglich einen Menschen vom Gegenteil zu überzeugen wenn ein Satz kommt wie "Im Fernsehn haben die das aber so gesagt" oder "da war ein Experte" (auf die Gegenfrage was für ein Experte das war, und warum er vertrauenswürdig ist kommt dann sowas wie "ich hab mir nicht gemerkt wer das war, aber der hatte auf jeden Fall Ahnung (sonst wär der ja nicht im Fernsehn gewesen)"). Das wahre Problem dahinter ist imho ein falsches Mittelmaß an Bildung. Nehmen wir mal an wir haben 3 Typen von Arbeitern. Einen ungebildeten einen mittelmäßig gebildeten und einen sehr gut gebildeten (nach aufklärerischen Gesichtspunkten). Alle 3 sehen, dass ihre gesamte Schicht schwer arbeitet und einen Hungerlohn bekommt, während die Chefs nur wenig mehr Arbeitet sich aber 2 Villen und nen Mercedes kaufen kann. Der ungebildete erkennt die Situation und kann sich nicht erklären warum dies so ist und ob es dafür eine Rechtfertigung gibt. Die Reichen werden ihn natürlich hinhalten können, aber irgendwann nimmt seine Wut überhand und er läuft Sturm (wie bei den ganzen Bauernaufständen in der Geschichte). Der gut gebildete sieht natürlich sofort, dass die Verhältnisse ungerecht sind und erkennt, dass er mit seiner Schicht in der Überzahl ist. Also setzt er den Reichen unter Druck und sorgt dafür, dass der Reiche eine Villa weniger hat und den Mercedes gegen einen VW tauscht wofür er selbst sich auch ein vernünftiges Haus bauen kann. Was macht nun der mittelmäßig Gebildete. Er merkt natürlich, dass er ungerecht behandelt wird und läuft zu seinem reichen Vorgesetzten um eine vernünftige Lösung zu finden. Allerdings ist der Geschäftsmann vor ihm viel gebildeter und liefert ihm gute Argumente und zeigt ihm mögliche Konsequenzen, was passieren könnte wenn sich die Besitzverhältnisse ändern. Dann wird er nämlich auf der Straße sitzen, weil der Chef dann einfach die Produktivität seiner Firma erhöhen muss (natürlich damit er sich weiterhin im Mercedes zur Arbeit kutschieren lassen kann). Der lernwillige Angestellte versteht dies natürlich und überzeugt auch seine Mitmenschen durch die ganzen Fakten und Zusammenhänge die er von seinem Chef gelernt hat. Natürlich wird es keinen Aufstand anzetteln, weil er überlegt handeln will und mehr Durchblick hat als ein Bauer.

PS: Schuldigung für die vielen Fehler, aber es ist einfach schon sehr spät für solch lange Texte
PS: @Extasy: Volle Zustimmung. Wobei ich beim letzten Punkt die Ursachen für dieses Problem noch ein klein wenig woanders sehe (Nebeneinkünfte)
 
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@GrambleX
klar hast Du recht mit den Nebeneinkünften der Politiker. Es ist eigentlich ganz klar das ein Abgeortneter der seine Aufgabe ernst nimmt kaum neben her arbeiten kann. Auch hier wird Einfluss auf Entscheidugen der Politik genommen. Ein ganz ekelhaftes Beispiel ist hier wohl Friedrich Merz von der CDU, klar das der es war der die Offenlegung bis zum Verffassungsgericht bekämpft hatte. Geschlagene Hunde heulen heist es doch, oder ?
 
@GrambleX

Ich hab lange über solche Themen nachgedacht und viel gelesen.
Sehr löblich, denn viele Menschen haben heute nicht einmal mehr den Willen, sich damit intensiver zu beschäftigen und sich eine fundierte Meinung zu bilden.

Die Macht liegt nicht mehr beim Volk, sondern bei der Wirtschaft.
Kurz und knapp, aber allein deshalb schon richtig? Wenn es sich um eine kleine Minderheit handelt, die anscheinend so mächtig ist, dann handelt es sich bei dem Rest logischerweise um die Mehrheit. Und nun schaue ich mir den Bundestag an, wo die Hälfte der Mandate direkt vergeben wird. Wenn ich im einem bestimmten Wahlbezirk wohne (http://www.bundestag.de/blickpunkt/102_Abgeordnete/0507e/0507e010.html) und der Mehrheit der dort lebenden Menschen bestimmte Dinge nicht in den Kram passen, dann sollten diese Leute ihren Parteikandidaten gehörig die Hölle heiß machen. Eine Bevölkerungsmehrheit, die in 299 Wahlbezirken das Sagen hat, stellt dadurch schon den halben Bundestag. Und wenn der Abgeordnete nicht die Interessen seiner Wähler vertritt, dann wird er nicht mehr wiedergewählt und die Mehrheit stellt ihrerseits einen eigenen Kandidaten auf. Nur passiert das nicht allzu häufig. Man muss aber sehen, dass die eigene Untätigkeit keine Entschuldigung dafür sein kann, dass bestimmte Dinge nicht gut laufen.

Die Wirtschaft hat viel Einfluss, das ist richtig. Und sie gibt sich auch alle Mühe mit ihrer Lobbyarbeit. Aber die Gesetze werden nicht von Unternehmensvorständen verabschiedet, sondern von Abgeordneten. Darin liegt die Chance. Und dann wird z. B. ein Gesetz verabschiedet, das die Überprüfung von Chemikalien anordnet und die Wirtschaftsverbände verwässern es. Aber die Bevölkerungsmehrheit begehrt nicht dagegen auf, obwohl sie es tun könnte. Das ist das Problem. Man delegiert die Verantwortung, kümmert sich nicht weiter darum, aber nutzt jede Gelegenheit, sich zu beschweren. Es liegt an den Menschen selbst, ob sie der Wirtschaft das Feld überlassen oder nicht.

Und die Macht der Masse ist riesig. Wenn z. B. eine Sportartikelfirma seine Produkte irgendwo in Fernost unter menschenunwürdigen Bedingungen herstellen lässt und das bekannt wird, dann würde ein Kaufboykott die Firmenleitung bereits nach einer Woche wieder auf Kurs bringen. Wo bleibt da die Macht der Wirtschaft?

Oder nehmen wir ein politisches Thema wie die Onlineüberwachung. Seit Monaten wird darüber diskutiert und jeder mündige Bürger hat die Möglichkeit gehabt, sich dazu eine Meinung zu bilden. Wenn das alle gemacht hätten und wenn die Mehrheit dagegen gewesen wäre, dann hätte man das auch an der Parteibasis gespürt. Und dann hätte z. B. die CDU gemerkt: „Wenn wir das wirklich durchziehen, dann treten 200.000 Mitglieder aus unserer Partei aus. Also lassen wir es lieber.“ – Was aber ist passiert? Vergleichsweise wenige Menschen haben sich mit dem Thema überhaupt näher beschäftigt. Und von denen, die den Gesetzentwurf kritisch sehen, hört man in der Öffentlichkeit wenig. Und so versickert ein Thema nach dem anderen und die Kritiker beschränken sich darauf, gegen „die da oben“ zu wettern.

Es ist natürlich warhr, dass es sich viele Menschen mit der Bildung zu einfach machen. Täglich drei Minuten Nachrichten auf RTL II reichen nun einmal nicht, wenn man mitreden möchte. Es steckt viel Bequemlichkeit dahinter oder „selbst verschuldete Unmündigkeit“ (Kant). Und so bekommt jedes Volk letztlich die Regierung, die es verdient. Denn natürlich müssen auch Nachrichten kritisch hinterfragt werden. Und wenn z. B. Spiegel-Online dieser Tage über „Schäubles Muslim-Studie“ berichtet, dann kann ich den Text als ausreichend hinnehmen oder mir bei größerem Interesse gleich die gesamte Studie zu Gemüte führen. Dann habe ich die Fakten aus erster Hand. Aber das ist mühsam: http://www.bmi.bund.de/Internet/Con...ublicationFile.pdf/Muslime in Deutschland.pdf

Dein Arbeiterbeispiel finde ich nicht besonders gelungen bzw. nicht schlüssig. Es bleibt doch den Arbeitnehmern freigestellt, sich z. B. gewerkschaftlich zu organisieren, sich untereinander auszutauschen und ihren Forderungen gemeinsam Nachdruck zu verleihen. Auf diese Weise wurde im Laufe der Jahrzehnte schon die Wochenarbeitszeit reduziert, die 5-Tage-Woche eingeführt usw. – Daher ist es möglicherweise etwas blauäugig zu behaupten, alle Macht läge einseitig bei den Arbeitgebern. Das ist mir zu einfach gestrickt.

Alle 3 sehen, dass ihre gesamte Schicht schwer arbeitet und einen Hungerlohn bekommt, während die Chefs nur wenig mehr arbeitet, sich aber 2 Villen und nen Mercedes kaufen kann.
Nun ja, man könnte sich auf den Standpunkt stellen, alle Beschäftigten sollten in gleicher Höhe oder allein nach ihrer Arbeitszeit bezahlt werden. Aber wer will das schon? Bei der Entlohnung geht es um solche Faktoren wie Qualifikation, Verantwortung und Verfügbarkeit (Knappheit). Und wenn jemand als Unternehmer Geld (und Zeit) investiert hat, möchte er dieses Risiko verzinst wissen. Das muss man also differenzierter betrachten, bevor man ein drei geringe Einkommen gegen ein höheres aufrechnet.
 
GrambleX: Ich halte die EU für einen der grössten "Machtapparate die die Welt nach den USA gesehen hat. Schliesslich kontrolliert die EZB die zweitgrösste Geldmenge und in zwischen vielleicht stärkste Währung der Welt. Die Finanzmärkte der Welt zittern schon vor dem Euro.
Zentralbanken kontrollieren nun mal die Menge des Geldes. Und Geld war schon immer der zentrale Schlüssel zur Macht.
Überall auf der Welt etablieren sich doch ähnliche Wirtschaftssysteme. ( Asean-Staaten) In den USA wurde genau das schon vor Jahrzehnten vollzogen.
Auffällig an den USA ist, das sie immer aggressiver Aussenpolitik betreiben. Wer glaubt denn heute noch wirklich an Terrorbekämpfung oder Prävenzion. Allein Kriege zu führen sind doch schon von ungeheurem wirtschaftlichen Interesse. Und wer verdient am meisten von der Rüstungsfinanzierung? Na klar, die Banken, von denen das Geld geliehen wird. Übrigens ist die FED in den USA eine rein Privat geführte Bank, bei der sich vornehmlich die Regierung das Geld leiht. Gegen Zinsen selbstvertändlich. Als der Irakkrieg vorbereitet wurde ging es um die grösste Geldmenge, die jemals für einen Krieg nach dem 2. Weltkrieg zu Verfügung gestellt wurde. Warum ausgerechnet der IRAK? Für mich scheint das auch klar. Man braucht gewisse Sicherheiten für die Bank. Und im Irak befinden sich jede Menge Sicherheiten unter der Erde. Nebenbei brummt die Wirtschaft in den Staaten, und es werden wieder jede Menge Steuergelder abkassiert. Bei so grossen finanziellen , energiepolitischen und militärischen Hintergrund muss die Frage erlaubt sein, ob diejenigen nicht doch vielleicht recht behalten werden, ob der 9.11.2001 fingiert war.
Der Krieg in Vietnam lief doch unter ähnlichen Gesichtspunkten ab.
Diese Entwicklung befürchte ich früher oder später auch für die EU, die sind blos noch nicht so weit wie die USA. Es wird doch gerade nichts anderes gemacht, als eben so ein ähnliches System auf zu bauen.
Deswegen möchte ich noch einmal fragen: Was ist der nächste Schritt in dieser Kausalität, wenn das geeinte Europa fertig konstroiert ist.


Noch ein Wort zu einer möglichen Gedankenwäsche. Wenn eine Gesellschaft so weit ist wie die unsere, zumindest in den Grossstädten und Ballungsräumen, leben wir in einer Annonymität, die es uns schwer machen könnte sch einer Beeinflussung seitens der Medien zu entziehen. Du hast es selber schon angedeutet GrambleX. Der Beeinflussungsfaktor bei einer Herabsetzung eines Durchnitts IQ`s der Bevölkerung im laufe der Zeit, dürfte nicht zu unterschätzen sein. Die Medien unterliegen ebenfalls einer gewissen Kontrolle von Politik und Wirtschaft. Wenn man Informationen richtig verpackt und die Leute zusätzlich mit Pseudeunterhaltung zudröhnt, wie es heute leider schon der Fall ist, kann es um die Zukunft Europas, vielleicht der restlichen Welt nicht besonders gut bestellt sein. Ich meine,wenn man bedenkt wie wir täglich mit dem Terrorismuswahn in der Presse zugedeckt werden, und anschliessend, nur 10 Minuten später, mit irgendwelchen "untere Schublade Talkshows" ruhiggestellt werden, muss man sich einfach Gedanken machen.
 
@Dusa01:
Es ist schon was wahres dran, an dem was du sagst, aber ich bin immer noch der Meinung, dass es im Endeffekt trotzdem am sinnvollsten ist innerhalb der EU weiter zusammenzuwachsen. Die von dir angesprochenen Probleme treten auch schon in den Teilstaaten der EU auf und würden vllt. nur etwas verspätet spürbar werden. Die Ursachen für die angesprochenen Probleme liegt doch noch ganz woanders. Bei dem Machtverlust der Regierungen und vorallem beim Machtverlust des Volkes (wie keshkau schon andeutete größtenteils aus Faulheit oder Desintresse). Diesen Problem ist wie ich finde sehr viel schwerer nachzukommen als dem Zusammenwachsen der EU. Deshalb kann ich deinen Standpunkt verstehen (auch wenn ich ihn nicht vertrete).


@keshkau
Kurz und knapp, aber allein deshalb schon richtig?
Eine derartige Verallgemeinerung der Situation liegt mir fern, aber du wirst mir zustimmen, dass korrekte, differenzierte Analyse der Situation in der alle Aspekte beachtet und beleuchtet werden an dieser Stelle zu viel wäre und auch zu der Diskussion nicht viel beitragen würde. Deshalb beschränke ich mich darauf in einem solchen Satz das Kernproblem zu nennen. Das Problem ist auf jeden Fall da, in welchem Umfang kann man nicht sagen. Auch eine Betrachtung der Ursachen oder der möglichen Lösungen können diese Tatsache zwar in einem anderen Licht darstellen, ändern jedoch nichts am Kern.

Was du in den ersten 5 Abschnitten sagst ist sehr wahr und ich stimme dir in diesem Punkt vollkommen zu. Im Moment liegt die Macht noch beim Volk ("Und wenn der Abgeordnete nicht die Interessen seiner Wähler vertritt, dann wird er nicht mehr wiedergewählt und die Mehrheit stellt ihrerseits einen eigenen Kandidaten auf") und die Verschiebung der Machtverhältnisse die ich im letzten Post angesprochen habe kommen durch nicht in Anspruchnahme der Rechte seitens dem Volk zustande ("Vergleichsweise wenige Menschen haben sich mit dem Thema überhaupt näher beschäftigt."). Das hat also letztlich auch die folge, dass die Macht die nicht in Anspruch genommen wird nicht irgendwo versandet sondern von der Wirtschaft genutzt wird ("Es liegt an den Menschen selbst, ob sie der Wirtschaft das Feld überlassen oder nicht."). Ich sehe also, dass du mir zumindestens zustimmst, dass die Wirtschaft mehr und mehr Macht bekommt. Deshalb kann ich deine Gleichgültigkeit nicht verstehen ("Und so bekommt jedes Volk letztlich die Regierung, die es verdient."). Entweder du bist jemand von denen die von dieser Entwicklung profitieren oder wenigstens hoffen davon zu profitieren oder du denkst dir einfach, dass du nicht die Aufgabe hast dich dem Mist der anderen anzunehmen. Wenn du also siehst, dass es allen egal ist wie sich die Sachen entwickeln und nichtmal ansatzweise einen Willen zum politischen Mitwirken zeigen, geschweige denn sich hinter dich stellen würden wenn du dich zu Wort melden würden, dann sollen sie halt mit den Konsequenzen leben. Nur damit löst man keine Probleme. Und auch wenn du vllt. nicht zu der faulen Masse gehörst, die es nicht schaffen mit ihren Rechten sinnvoll zu arbeiten ist es wol doch mit Faulheit zu erklären, dass du nicht in diese Entwicklung einschreitest. Versteh mich nicht falsch. Auch ich bin in gewisser Weise einer dieser Faulen, aber es nutzt nichts sich in die Tasche zu lügen und Erklärungen für sein Nichtstuen zu suchen. Wenn man nichts tut ist man selbst an der Entwicklung schuld. Egal wie viel weniger die anderen sich mit dem ganzen Kram beschäftigen.

alle Beschäftigten sollten in gleicher Höhe oder allein nach ihrer Arbeitszeit bezahlt werden.
Nein nein, das ist nicht mein Standpunkt, aber die Bezahlung sollte gerecht sein. Die Maßstäbe werden immer ungerechter. Nehmen wir an wir haben einen Fließbandarbeiter (vllt. mit Nebenjob) und einen Manager von einem großen Unternehmen. Also mal den ganz krassen Gegensatz. Der Fließbandarbeiter hat Nachtschicht vllt. nen Nebenjob und muss vorallem zuhause noch die ganze Hausarbeit erledigen und sich um ne Stange anderer Dinge kümmern. Beim Manager siehts noch schlimmer aus, er leistet sich zwar ne Putzfrau vllt. nen Fahrer und nen Gärtner ist aber fast nie zuhause und jettet durch die ganze Welt. Von seinem Leben hat er also noch weniger als der Fließbandarbeiter. Außerdem hat er vorher jahrelang Abi gemacht, studiert usw. . Wieviel sollte der Manager jetzt also mehr verdienen als der Fließbandarbeiter. Doppelt soviel? Sicherlich. Dreimal so viel? Volkommen im Rahmen. Viermal so viel? Auch noch gut. 40mal so viel? Nein danke. Ein Lohn setzt sich naturgemäß aus vielen Dingen zusammen, sodass es da keinen Maßstab gibt. Auch ist es eine Sache der Nachfrage nach diesen Berufen usw. . Aber nochmals zum Beispiel mit PIN. Man versucht die Gehälter der untersten noch weiter zu drücken, sodass der Staat (bzw. die Steuerzahler) noch dafür sorgen muss, dass die Leute davon leben können. Gleichzeitig gleichen die obersten ihre Gehälter immer weiter "dem globalen Durchschnitt" an ;)
Das kann einfach nicht sein.

Nochmal zu deiner Forderung nach Differenziertheit: Eine differenzierte Betrachtung ist total wichtig und ist das Fundament einer gut begründeten Meinung, aber manchmal kann man (grade in so einem Forum hier) der Froderung nach Differenziertheit nicht immer nachkommen ohne das wahre Ziel seiner Aussage deutlich zu machen. Deshalb habe ich immerwieder undifferenzierte Äußerungen in meinen Texten. Ich hoffe, dass meien Texte trotzdem zeigen, dass meine Meinung auf der differenzierten Betrachtung bzw. Analyse meiner Beobachtungen aufgebaut sind und ich durchaus nichts Verallgemeinern will um hier falsche Tatsachen zu verbreiten.
 
@GrambleX
Ich sehe schon, dass wir wahrscheinlich gar nicht weit auseinanderliegen, wenn überhaupt. Die von Dir angesprochenen Unzulanglichkeiten sind zweifelsfrrei problematisch. Dazu zähle ich zu niedrigere Löhne, die allein darauf abzielen, den Staat in die Pflicht zu nehmen, und Managergehälter, die entweder zu hoch sind oder in ihrer Höhe vor dem Rest der Welt nicht mehr begründet werden können und deshalb zu Akzeptanzproblemem führen.

Wenn man nichts tut, ist man selbst an der Entwicklung schuld.
Das ist nur eine andere Formulierung für den von mir zitierten Satz: Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient.
 
GrambleX schrieb:
aber manchmal kann man (grade in so einem Forum hier) der Froderung nach Differenziertheit nicht immer nachkommen ohne das wahre Ziel seiner Aussage deutlich zu machen.

Schade, dass du es so siehst, denn genau dieses Verhalten macht hier manch eine Diskussion extrem müßig.
Dieser Thread hier war, wieder einmal, schon zum Zeitpunkt seiner Erstellung zum Scheitern verurteilt, da (in Folge seiner Erstellung) immer wieder die selben, undifferenzierten, polemischen oder auch schlichtweg dummen Floskeln in den Raum geworfen wurden.

Dabei bietet das Thema an sich (speziell wenn man noch den Faktor "Medien" mit ins Boot holt) einiges an Diskussionsstoff und ich denke auch eine gewisse Schnittmenge in der Meinung aller hier vertretenen politischen Richtungen.

Helmut Kohl hat sich vor einiger Zeit in einem Fernsehinterview sehr gut zu dem Thema geäußert indem er sagte, dass die heutige Welt viel mehr auf Symbolik setzt als es noch zu seiner Zeit der Fall war. Damals bemühten Politiker noch keine PR Berater und es wäre einem Schmidt, einem Kohl, ... niemals eingefallen einen Wahlkampf zu führen indem man die "neue Mitte" für sich proklamiert.

Ein weiterer Punkt ist der, dass sich Werbung und Information immer mehr verquicken. Vor einiger Zeit gab es einen sehr interessanten Fernsehbeitrag der zeigt wie sehr doch heute die Regionale Presse von Werbegeldern abhängig ist. Und immer häufiger werden Artikel "erkauft" in denen dann die zahlende Firma besonders rosig dargestellt wird.

Dann kommt die ganze Klimadiskussion. Das heutige Maß der Diskussion geht über ein "Wachrütteln" weit hinaus und ist im höchsten Maße verlogen. Dazu muss man nur mal Pro7 schauen. Erst versucht man bei "Contra CO2" den Klimahype auszunutzen um Quote zu machen (natürlich verdeckt, denn Pro7 hat ja wirklich ein großes Interesse daran das Klima zu schützen (wers glaubt :freak:)) und 10 Minuten später jagt man bei Gallileo Extrem einen getunten Porsche SUV einen Tag lang über die Piste um zu schauen wie schnell man einen Wohnwagen ziehen kann. Voller Stolz wird da berichtet, dass der Porsche bei Vollgas 70l/100km verbraucht.

Die Beispiele sind endlos ...

Doch anstatt diesen Thread zu nutzen um hier eine sinnvolle Diskussion aufzubauen gleitet es hier einmal mehr in diese ewige Diskussion über "Neoliberalismus", ... ab.
Ach ja "Neoliberalismus", wieder einer dieser Begriffe der zeigt wie verkommen doch unsere Medien- und Politikerwelt ist.
Anstatt sich über Inhalte zu unterhalten stilisiert man diesen Begriff zum Sinnbild des Bösen hoch ohne dabei auch nur ansatzweise Verstanden zu haben was der Neoliberalismus eigentlich ist.

Und ein Haufen Menschen glaubt dann einfach: "Neoliberalismus=Böse". Was für ein dummes Volk wir doch sind!
 
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