_pillepalle_
Lieutenant
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Tach allerseits!
Heute stelle ich euch einen Grafikkartenkühler der Firma Coolink vor. Genauer gesagt den GFX Chilla.
Bei meinem Bestreben einen nahezu lautlosen Rechner zu erhalten, der zugleich aber aktuelle Computerspiele in ansprechender Detailstufe darstellen kann, soll mir dieser Kühler ab heute helfen.
Der Originalkühler der Firma Gainward ist keineswegs in irgendeiner Weise minderwertig. Im Gegenteil, er wirkt wirklich hochwertig.
Jedoch geht es, wie schon zuvor erwähnt darum, eine ausreichende Kühlung meiner Pixelschleuder bei geringstmöglicher Geräuschentwicklung zu erreichen.
Deshalb treten heute der originale Gainward-Dualslotkühler meiner 8800GT und der GFX Chilla mit serienmäßiger 2x80mm Low-Profile-Lüfterbestückung gegeneinander an.
Er wird als etwaige leise Alternative zum (z.Zt. schwer erhältlichen) Accelero S1 getestet. Jedoch fehlt mir für einen direkten Vergleich ein Accelero S1.
Geizhals-Link: KLiCK
Hersteller-Seite: KLiCK
Technische Daten:
Gesamtmaße (mit Lüfter): 30x161x115 (mm; HxBxT)
Gesamtmaße (ohne Lüfter): 20x161x115 (mm; HxBxT)
Gewicht (mit 2xLüfter): 330g
Material: Kupfer (Boden und Heatpipes), Aluminium (Kühlrippen)
Lüfterformat: 2x 80x80x10 (mm)
Heatpipes: 4 Kupfer-Heatpipes
Preis: ca. 29,90€
Kompatibilitätsliste:
nVidia:
6600 Serie, 6800 Serie, 7600 Serie, 7800 Serie, 7900 Serie (außer GX2), 8400 Serie, 8500 Serie, 8600 Serie, 8800GS, 8800GT, 8800GTS 512MB, 9600GT, 8800GTS 320/640, 8800GTX
ATi/AMD:
X300 Serie, X600 Serie, X700 Serie, X800 Serie, X850 Serie, X1X00 Serie, X1950 Pro, X1950GT, X1950XT, 2400 Serie, 2600 Serie, 3450 Serie, 3650 Serie, 3850, 3870 Serie (außer X2)
Inhalt und Verpackung:
Der Coolink GFX Chilla wird in einem ansprechenden, mit den wichtigsten technischen Daten als Aufreißer, sowie mit einem kleinen Sichtfenster versehenen Karton zum Kunden geliefert.
Öffnet man die sich im Karton befindliche, leicht zu öffnende Plastikverpackung, so kommt folgender Inhalt zu Tage:
· GFX Chilla-Kühler mit zwei bereits montierten 80mm-Low-Profile-Lüftern in blau
· 1 kleine Spritze Wärmeleitpaste
· 10 RAM-Heatsinks, 4 Spannungsänderer-Heatsinks, 4 Low-Profile-RAM-Heatsinks (Aluminium)
· 1 3Pin-zu-4Pin-Adapter
· 4 Streifen Spacer-Stripes
· Schrauben für die Montage auf der Grafikkarte
· Eine leicht verständliche, in Englisch verfasste, bebilderte Montageanleitung
Der Kühler ordentlich verarbeitet, keinerlei deformierte Lamellen lassen sich ausmachen, jedoch wirken die Enden der Heatpipes in der Kupferbodenplatte etwas lieblos vollendet.
Die Kupferbodenplatte ist geschliffen, jedoch nicht auf Hochglanz poliert.
Die gesamte Konstruktion wirkt sehr stabil.
Montage auf einer 8800GT:
Nachdem der originale Gainward-Kühler erfolgreich demontiert und die hartnäckige, angetrocknete WLP vom Chip entfernt, sowie andere relevante Bauteile wie Spannungsänderer und VRAMs gereinigt wurden, kann die „nackte“ Grafikkarte betrachtet werden.
Nun wird der GFX Chilla mit Außengewindeschrauben versorgt, welchen an die Mounting-Holes auf der Karte angepasst werden.
Es wird geprüft, ob der Platz zwischen Heatpipes und VRAMs ausreicht um zwei der Low-Profile-Heatsinks verbauen zu können. In meinem Fall reichte dieser nicht und ich musste darauf verzichten, was laut Coolink keinerlei Probleme bereiten soll.
Die Heatsinks werden auf die VRAMs und Spannungsänderer gedrückt, jedoch gleicht es einem Glücksspiel, ob gerade einer halten will, oder bei Umdrehen der Karte wieder seinen Platz verlässt. Es sind genug Kühlkörperchen vorhanden, um solange auszuprobieren, bis möglichst viele der kleinen Bauteile halten. Ich konnte erfolgreich alle Bauteile außer derer sich unter den Heatpipes befindlichen mit Heatsinks versehen. Durch Umdrehen und leichtes hin –und-her-Rütteln der Karte werden die Alu-Kühlerchen auf Haftfestigkeit geprüft.
Daraufhin wird der Kühler noch einmal „trocken“ auf die Karte gesetzt, um einen nicht-blockierenden Sitz der Speicherkühler zu gewährleisten.
Jetzt kann endlich entweder die mitgelieferte Wärmeleitpaste oder eine der eigenen Wahl auf den Grafikchip gegeben werden. Besitzer eines Chips ohne Metallrahmen oder Heatspreader müssen zusätzliche Abstandshalterstreifen um den Chip herum anbringen. Die Schutzfolie der Kupferbodenplatte des Kühlers wird entfernt und selbiger vorsichtig auf die Karte gesetzt und mit den vier Außengewindeschrauben, versehen mit den beiliegenden Isolierscheiben und sicher durch die Mounting-Holes durch rangiert, und den gefederten Innengewindeschrauben, isoliert mit den Scheiben, mit Hilfe der Finger handfest mit dem PCB der Grafikkarte verschraubt. Eine kurze Begutachtung garantiert die erfolgreiche Montage des GFX Chillas.
Die Karte wird anschließend auf dem Mainboard montiert und der 3Pin-Lüfteranschluss wahlweise mit dem Adapter oder ohne mit einer Stromquelle verbunden.
Ich verwende beim GFX Chilla "Arctic Silver 5".
Testbedingungen:
Getestet wird bei niedrigster Lüfterdrehzahl / 5V ,beim Original-Kühler zusätzlich auf 960RPM (spieletauglich), und auf 100% / 12V Lüfterdrehzahl.
Als Testsystem diente mein Rechner (CPU-Takt: 2400MHz, vcore: 1,28V) im geschlossenen Zustand. Alle restlichen Komponenten wurden während der Tests nicht verändert und liefen im Silent-Modus (niedrigste mögliche Geräuschemission; schlechtere Kühlung). Die Umgebungstemperatur T betrug während der gesamten Testreihen 22°C.
Um spieleähnliche Umstände zu schaffen, musste nicht nur das Programm „Fur-Rendering-Benchmark“ die Grafikkarte unter Druck setzen, sondern auch „Orthos“ für eine dauerhaft ausgelastete CPU. Daraus ergibt sich eine relativ hohe Gehäuseinnentemperatur.
Der Standardkühler meiner Gainward-Karte wurde mit einem Luftkanal betrieben, welcher im Load 5-7K Temperaturunterschied zum Kühler ohne Luftkanal und im Idle 2-3K Unterschied hervorruft, was frühere Tests zeigten.
Die Grafikkarte ist leicht übertaktet, wurde aber in ihrer Kernspannung nicht verändert.
Ergebnisse: Temperaturen und Lautstärke
Angaben der Drehzahl: GW-Kühler / GFX Chilla
Bei minimaler Drehzahl, sowie bei maximaler ist der GFX Chilla rein subjektiv der ruhigere von beiden.
Von der Lautstärke her, kann man den originalen GW-Kühler auf 970RPM in etwa mit dem GFX Chilla auf 12V vergleichen. Bei 5V agieren die Coolink-Lüfter sehr leise und ermöglichen trotzdem eine für die Grafikkarte unkritische Temperatur. Der GW-Kühler ist auf niedrigster Lüfterdrehzahl einen Tick lauter als das Produkt von Coolink.
Die größte Lautstärke erreicht der originale GW-Kühler auf 100%. Er ist hier performancemäßig zwar mit dem GFX Chilla auf einer Höhe, aber übertrifft diesen in seiner Lautstärke um Einiges.
In folgender Grafik werden sich in ihrer Lautstärke in etwa entsprechende Betriebsarten mit ihren jeweiligen Temperaturen gegenüber gestellt. Drehzahlen bzw. Spannungen sind hinter den Balken vermerkt.
0% ~ 610RPM - 40% ~ 970RPM - 100% ~ 1940RPM
5V ~ 870RPM - 12V ~ 2015RPM
Sonstiges:
Durch seine abnehmbaren Lüfter bietet der GFX Chilla genug Spielraum für geneigte Modder und Freunde der selbstgewählten Lüfter. Montieren kann man alternative 120mm-Lüfter dann z.B. mit Kabelbindern.
Bewertung und Fazit:
Mit dem GFX Chilla hat Coolink einen guten Kühler in puncto "Silent-Tauglichkeit" entwickelt.
Der Chilla schafft es meine 8800GT unter nicht wahrnehmbarer Lautstärke selbst im leicht übertakteten Zustand effektiv in allen Lebenslagen zu kühlen.
Eine Alternative zum Accelero S1 stellt dieser allerdings nur dar, wenn man lediglich 2 Slots mit der Grafikkarte belegen kann und keine 3 Slots für den S1 samt 120mm-Lüfter zur Verfügung hat.
Auch für ein Crossfire- oder SLi-System ist dieser gut geeignet, da nicht mehr Slots als ohnehin schon von den originalen Dualslot-Kühlern belegt, benötigt werden.
Für knapp 30€ erhält man eine sehr gute Kühler-Lüfter-Kombination, die sich vor der Konkurrenz keineswegs verstecken muss.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis des GFX Chillas ist jedoch nicht so gut, wie das des S1, welcher schon ab 15€ zu erwerben ist, Verfügbarkeit vorrausgesetzt.
Über Kritik, weitere Anregungen und insbesondere Lob freue ich mich selbstverständlich.
peace.-
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