Kurztest: Lepai Class-T-Verstärker + div. Lautsprecher

Holylight

Lieutenant
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So, wie versprochen kommt jetzt ein kleiner Test zu den mehr und mehr kommenden Digitalverstärkern. Nachdem Jirko bereits den ersten Schritt getan hat, kommt nun der Nächste.

Unser Testkandidat nennt sich: Lepai Hi-Fi Stereo Amplifier LP-2020

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Das Ding ist so groß wie eine ausgestreckte Hand und dürfte auf jeden Schreibtisch passen. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und bietet für den Preis (11 Euro + 9euro Versand) eine überragende Konstruktionsqualität. Man findet neben einem Ein/aus-Schalter 3 Regler für Lautstärke, Höhen und Tiefen an der Front. Hinten befindet sich ein Netzteilanschluss für 12V (0,3A - 5A) Geräte. Ansonsten findet man die Üblichen Stereo Anschlussklemmen für max. 1,5mm Kabel, jeweils ein Line-In und Stereo-Chinch-In.

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Die LP-2020 beziehen sich dabei auf den Tripath 2020 Chip, welcher die eigentliche Verstärkungskomponente darstellt, wie beim Scythemodell der Yamaha-Chip. Der Unterschied liegt an weiteren Komponenten, die den Klang anders modulieren und wieder zusammensetzen. Daher wird der kleine Spross auch kurz Class-T-Amp genannt. Im Gegensatz zum Scythe KamabayAmp Kro, welcher ein Class-D-Amp ist.

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Nach Angaben von verschiedenen Testhörern sollen Class-T-Varianten nicht so kühl und überanalytisch wie ihre D-Pendanten klingen. Hierzu kann ich nichts sagen, nur vorab: Das kleine Teil klingt bei gleicher verzerrfreier Lautstärke deutlich präziser und feiner als ein Onkyo 504e AV-Receiver, welcher ca. das 10 fache kostet und 20 mal so groß ist ^^

Die Lautsprecher-Kandidaten: JBL Control 1 und Nubert nuBox 481

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Beide haben eine Impedanz von 4Ohm und erzeugen bei 1W - 1 Meter jeweils 87dB an Schalldruck.

Die JBL's sind Regallautsprecher, die aber auch in allen möglichen anderen Konstellationen Verwendung finden. Schaut mal in der nächsten Bar oben an den Ecken was für Speaker rumhängen ;) Sie gehen technisch gesehen nicht sehr tief in den Frequenzkeller (13cm Tiefmitteltöner, 14cm Gehäusetiefe), sind bei einem Stückpreis von ~40-50 Euro dennoch relativ günstig für die gebotene Leistung.

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Die Nuberts sind Standlautsprecher mit großem Tiefmitteltöner (22cm) und erreichen bei -3dB saubere 44Hz und können gewltige Bässe erzeugen, wenn sie wollen. Preis 250 Euro pro Stück.

Klangeindruck

Ich hab mir den ganzen Tag dafür genommen, natürlich wird das noch einie Tage so weitergehen. Zuerst wurde der kleine T-Amp mit einem 12V - 1,5A - Netzteil betrieben. Ohne Klangzuspielung konnte man den Lautstärkeregler von 19 uhr ( 0%) bis 24 Uhr (50%) hochregeln, bis erste ZZZZ-Klänge ertönten. Mit dem beigepackten 12V - 5A - Netzteil kam selbst bei 100% Lautstärke kein BZZZZZ-Ton heraus. Das lustige dabei ist aber, selbst bei 21 Uhr Stellung ist die Lautstärke bereits weit über Zimmerlautstärke, bei 23Uhr schon unerträglich laut in einem 25m² Zimmer. D.h. selbst das BZZZ vom kleinen Netzteil ist unhörbar, wenn die entsprechende Lautstärke ab 24Uhr eingestellt wird. Dennoch beginnen in dem Bereich andere Verzerrungen und Artefaktklänge aufzutreten. Allerdings wird der Durchschnittshörer mit entsprechend wirkungsgradstarken Lautsprechern niemals soweit aufdrehen müssen.

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Zuerst ging es mit den Control 1s los. Das erste Testlied spielt, ich dreh nur vorsichtig von 0% auf 5% und es kommt bereits ordentlicher Klang, ich dreh auf 10% (20 Uhr) und fang an zu lachen, weil wir bereits bei Zimmerlautstärke und etwas drüber sind. Der Klang ist unglaublich rein, sehr fein aufgelöst und extrem präzise. Vom Hochton bis zu den Bässen, die aus der kleinen Box rauskommen, klingt alles sehr harmonisch und wortwörtlich genial. Man schaut sich den winzigen Kasten an, dazu das winzige 12V-1,5A-Netzteil und die kompakten Boxen und fragt sicht, wie das nur geht. V.a. was der 30 mal größere Onkyo-Receiver da noch zu tun hat =P Klar, dieser hat noch ganz andere Aufgaben wie Klangdecodierung, Frequenzübergänge zum Sub, Pegeloptimierungen der einzelnen Speaker usw. Aber was die reine Klangverstärkung angeht, wird spätestens hier klar, dass die Digitalverstärker in fast allen Belangen weit besser sind. Nur an der Verfügbarkeit und der Modellvielfalt hapert es noch gewaltig. Das dürfte sich in einigen Jahren sicherlich ändern.

Nun wirds interessant, der T-Amp wurde mit den großen schweren nuBoxen verbunden und wieder *ggg*. Zu den sehr klaren Höhen und gut ausgeprägten Mitten der JBL's kam noch eine Bassgewalt hinzu und das ohne Verzerrungen oder Klangeinbußen. Damit ist nun auch klar, dass selbst große Standlautsprecher mit entsprechendem Wirkungsgrad und so nem Winz-Amp brachial laut spielen können. Und das bei minimalstem Energieverbrauch. Auch wurde klar, dass die Controls und die 481er bei gleicher Drehreglerstellung wirklich gleich laut spielen. Die Angaben beider Hersteller mit 87dB scheinen damit ehrlich zu sein.

Ein Problem gibts dennoch am Amp, das wird im Fazit erwähnt.

Erstes Fazit:

Ums kurz zu fassen, man zahlt ca. 20 Euro für diesen kleinen T-Amp, wartet ~3 Wochen bis es von Hongkong nach Deutschland wandert. Je nachdem kommen noch Kosten für ein 12V Netzteil hinzu, die sich nach ersten Recherchen zwischen 5-10 Euro belaufen. Unabhängig davon, dass in dieser Lieferung das übertrieben starke 5A-Gerät dabei war. Dazu stellt man 2 Regallautsprecher und genießt für kleines Geld (JBL + T-Amp ~ 100-120 Euro) sehr gut klingenden Sound am PC. Mit größeren Regallautsprechern erhält man dagegen vom tiefsten Bass bis zu den feinsten Höhen einen unglaublichen Klang, den selbst 3-stellige Verstärker/AV-Receiver nicht liefern können. Was will man an seinem Schreibtisch mehr? Nur Surround-Sound ist mit digitaler Verstärkung noch nicht praktikabel, aber was Stereo angeht, dürften kleine Digi-Amps mit guten passiven Lautsprechern sicher vermehrt Freunde finden.

Einen kleinen Haken hat das 11 Euro Gerät aus Hongkong dennoch, es erzeugt beim Anschalten einen heftigen Ton an den Lautsprechern, der einen ziemlich erschreckt. Dieser Umstand ist wohl schon bekannt und in einigen Foren, wie in diyaudio.com oder net gibt es einige Workarounds. Ebenso scheint Lepai kontinuierlich neue Revisionen rauszubringen, die immer weiter verbessert werden und neue Extras beinhalten. Ich hab hier scheinbar das günstigste und extra-loseste Gerät in der LP-2020 Version erwischt. Massentauglich sehe ich das Teil daher noch nicht, für Enthusiasten, die einen besseren Klang am Schreibtisch wollen, oder stromsparend große Standlautsprecher betreiben wollen, kann ich das Teil und allgemein diese Technik nur empfehlen.
 

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Reaktionen: Rickmer
Schöner Test.:)
Sowas wäre interessant für Leute die kein Geld für Boxen und Receiver haben.
Was natürlich auch gut ist, ist dass man das Ding auf den Schreibtisch stellen kann.

Denke aber dass sich ein richtig guter Receiver vom Aussehen her besser macht.
 
Ja, nur dass dieser sehr viel größer ist und auf einen Schreibtisch meistens nicht passt. Unabhängig von den Kosten natürlich, die auch um einiges höher liegen.

Was das Aussehen angeht, ich finde das Teil relativ schick, aber schickere Modelle mit auch mehr Power sind langsam am Start. Nur kosten diese auch aktuell etwas viel für eine Leistung, die man in dem Bereich kaum mehr braucht:

HLLY 20W TAMP-20 T-Class ~ 80 Euro inkl.

Gibt ebenso ne etwas stärkere Variante des Lepai, aber dieser basiert auf einem Bose-Chip, über den man bisher praktisch nichts weiß. Bei den Tripath Chips 2020 und 2024 ist ne gewisse Klangqualität gesichert.

Lepai V3 Mini Amplifier ~ 35 Euro inkl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja von dem nicht auf den Schreibtisch passen kann ich ein Lied singen.
Tendiere gerade zum Kauf von Nubert nuBox 481 und da kam mir natürlich gerade gelegen, dass du sie auch hast. Dann seh ich mal wie sie so in einer Wohnung aussehen und ich muss sagen, ganz schön groß =D

Ob der Digital-Verstärker auch mit meinem Retro-Verstärker Baujahr 1978 mithalten kann?!:evillol::lol:
 
Ka ^^

Naja, die Nubis stehen auch im Wohnzimmer. Ich habe mein Auge gerade auf folgendem Modell für mein PC-Schreibtisch-Zimmer:

JBL Northridge E80 - 91dB bei 8 Ohm

Sind wohl nicht so wirkungsgradstark wie 87dB bei 4Ohm, aber auch nicht allzuweit davon entfernt. Alternativ wären aber auch diese hier drin:

Teufel Ultima 60 - 87dB bei 4Ohm

Nur hast du bei Bassreflexrohren, die hinten sind, oftmals Dröhnprobleme bei wandnaher Aufstellung. Das ist bei den Nubis und den Northridges z.B. garkein Thema. Selbst wenn sie an der Wand kleben und man nicht sehr viel weiter als Zimmerlautstärke aufdreht, dröhnt die Wand nicht mit. Ab einer bestimmten Lautstärke braucht man aber auch da ~ 5 - 10cm Abstand für saubere Bässe.
 
Ich hab hier scheinbar das günstigste und extra-loseste Gerät in der LP-2020 Version erwischt.

Worauf bezieht sich diese Aussage? Hab ich was überlesen?

Und was ich mich noch frage: Woher hattest du das 2. Netzteil mit 1,5A? Und wieso sollten auf einen Extrakosten für ein Netzteil zukommen, wenn doch schon eins mitgeliefert wird?

Ansonsten schöner Test. Da frage ich mich doch mal wieder warum man so kleine Dinger nicht standardmäßig in eine Box knallt.
 
Schöner Test, Holylight :schluck:

Ganz nett, das kleine Ding. Recht praktisch zum mitnehmen. Da muss man dann keinen 10 KG Block mit sich herumtragen ;) Die Frage mit dem Netzteil von Kopi80 interessiert mich auch.
 
Vielen Dank für den Test!

Ich kann Deine Eindrücke vollauf bestätigen, ich habe seit längere Zeit drei ähnliche Geräte von Sonic Impact (basierend auf dem TA2024 Chip) im Einsatz und bin immer wieder aufs Neue von dem Klang, den diese kleinen Schachteln produzieren, beeindruckt.
Ich betreibe meine B&W DM 604 S3 damit und diese Dinger spielen jeden 500 € AV-Receiver in Grund und Boden, auch ein 300 € Harman-Kardon HK 970 Stereoverstärker konnte im direkten Vergleich nicht mithalten.

Einige Tips von meiner Seite: Bei Bi-Amping fähigen Lautsprechern kann man auch einen Verstärker pro Box verwenden (vorher unbedingt die Brücken entfernen!), dann hat man (verstärkerseitig) perfekte Kanaltrennung. Kann man natürlich auch bei anderen Lautsprechern machen, aber dann "verschenkt" man einen Kanal (diese Verstärker auf keinen Fall brücken!).
Was die Montage betrifft: Ich habe die Verstärker kurzerhand hinten an den Lautsprechern befestigt, so kann man die Lautsprecherkabel kurz halten und hat sich quasi Aktivboxen gebastelt. Dadurch, dass die Verstärker so klein sind und sich gut verstecken lassen, ist auch ein Mehrkanalsystem kein Problem, einfach einen Verstärker pro Boxenpaar einsetzen.

@ Holylight: Ist es dieses Angebot, das Du gekauft hast? Ich brauche nämlich noch einen für meine Rearlautsprecher, dann kann ich meinen alten AV-Receiver endlich aus dem Regal verbannen.
 
@Reaping_Ant

Aber dann musst du bei jeder Laustärkeänderung doch zu 5 Boxen nacheinander rennen? Und die gleiche Lautstärke werden sie auch nie exakt haben? Erscheint mir wenig praktikabel.

Oder gibt es eine Lösung die Dinger im Cluster zu steuern? Bei Car-Hifi Verstärkern gibts ja sogenannte Link Kabel.
 
Okay, stimmt, hab einige Sachen nicht ganz ausgeführt ^^

Zum Netzteil: Als ich meins gekaut habe, undzwar von diesen Angeboten hier und hier und hier, war mir noch nicht ersichtlich ,dass da ein Netzteil dabei wäre. Ich habs vom ersten der drei hiers ^^ Das war dann voll die Überraschung, dass noch ein fettes Netzteil mit 12V, 5A dabei war.

Ich hatte das einfach so ohne Natzteil gekauft, da dasjenige von meiner externen Festplatte ebenso ein 12V/1,5A Modell war. Und ich dachte, für erste Tests dürfte das ja reichen. Muss auch ehrlich sagen, ich finde so ein kleines mit 1,5-vll. 2-3A besser, als so ein fettes Monster, dass unnötig viel Saft zieht und weitergibt, das vermutlich kaum oder garnicht genutzt wird. Was die Lautstärke angeht, konnte ich zumindest keinen Unterschied feststellen. Aber was das BZZZZ angeht, haben so große Geräte einen Bonus, wenn man soweit auch eh nie aufdrehen wird.

@Gobble-G

ka, was du meinst =P

@Reaping_Ant

Wow, endlich jemand, der bissle experimentiert hat :D Dachte schon, darf wieder alles selber rausfinden. Auf deine Idee kam ich auch schon, ich war mir nur nicht sicher, wie man einen Verstärker pro Box nutzen könnte. Im Stereo-Fall wäre das ja nicht allzuschlimm mit der Praxis, aber so Surround stelle ich mir nicht ganz einfach vor. Außer man kann die Gesamtlautstärke wieder über so einen Verstärker regeln. Bin da kein Experte, aber im Grunde ist die Idee mit Bi-Amp Speakern genial. Ich frag mich nur, ob das auch funktioniert, wenn der Hochtöner genauso viel Watt bekommt, wie der Tieftöner; dürfte der Hochtöner dann nicht seeeehr viel lauter spielen?

Was deine Geräte angeht, hast du die originalen Sonic-Impact-T's? Oder die Gen2? Von der ersten Generation gibt es ja keins mehr, aber von Dayton gibt es wohl eine exakte Kopie, allerdings für ~50 Euro. Die Gen2 Variante von Sonic kostet dagegen wieder ~80-90 Euro. Und dann haben beide Geräte auch keine Höhen und Tiefenregler. Das hab ich nämlich vergessen zu erwähnen, diese Regler sind extrem praktikabel, reagieren sehr direkt und erlauben einfach mehr Spielraum.

Dennoch ein Hinweis, wie gesagt, beim Einschalten lässt der kleine Amp wohl gehörig viel Saft durch die Leitung, so nen Bruchteil einer Sekunde nen heftiger Peak. Stabile Boxen dürfte das nicht viel jucken, aber sehr gesund hört sich das nicht an auf Dauer und v.a. nicht bei billig Speakern ohne Überlastungsschutz. Die etwas teureren Modelle von HLLY und Topping, die ich verlinkt habe, haben dieses Problem wohl nicht. Aber diesen fehlen auch die wirklich sehr guten Höhen und Tiefenregler.

@Kopie80

von Lepai gibt es auch das Modell: V3 statt Lp2020 mit nem Bose-Chip, etwas mehr RMS-Power etc. Die haben sogar noch ein anderes komisches Modell mit nem Subwooferout, der aber seehr seltsam aussieht ^^ Also scheint alles noch bissle experimentell zu sein, dennoch klingen die Teile jetzt schon verdammt gut und sind auch sehr günstig.

@SkyblastB1

Die Idee ist eigentlich gut, da das Teil bei 20% wohl immernoch nichts verbraucht =P Naja, vll kommen zukünftig dennoch praktikablere Modelle inklusive Fernbedienungen *gg*
 
Zuletzt bearbeitet:
SkyblastB1 schrieb:
Regelst eben alle Verstärker auf 20% und änderst dann nur noch die Lautstärke unter Windows.

Die Idee ist ja soweit ganz gut, aber du wirst bei Drehpotis niemals den exakt gleichen Wert einstellen. Zumal diese hier auch nicht grad die besten und genauesten sein werden. Nicht umsonst wird bei guten Recievern jeder Lautsprecher digital eingemessen. Nur weil der Drehregler auf der selben Stellung ist, heißt das ja noch lange nicht, dass der Poti dahinter auch die selbe Stellung hat.
Dazu kommt noch der Stress, die ganzen Boxen einzeln einzuschalten. Das kann man zwar mit ner Steckerleiste lösen, aber dafür musst du dann wieder mit den Strombabeln quer durch die Wohnung.

Versteht mich nicht falsch, ich will die kleinen Dinger hier nicht runter machen. Ich finde sie sogar äußerst gut. Im Moment aber nur für 2.0 Systeme praktikabel. Wenn es mal einen ebenso kleinen Vorverstärker dazu gibt, über den man (z.B. per Netzwerkkabel - denn nichts anderes ist die Link Technik bei Car Hifi Verstärkern) alle Boxen gleichzeitig ansprechen kann, dann kann man auch bestimmt sehr kompakte Surround Sets bauen. Wo man dann folgerichtig gleich zur nächsten Frage kommt, warum man nicht gleich 6 dieser Dinger an die Rückseite eines Subs bastelt und warum eigentlich bis heute kein Hersteller auf diese grandiose Idee gekommen ist. :D Wer entwickelt mit mir diese bahnbrechende Marktnische? ;)

@Holylight

Ich hab hier scheinbar das günstigste und extra-loseste Gerät in der LP-2020 Version erwischt.

Kannste das mal noch erklären?
 
Die Lautstärke würde ich ganz einfach über die Soundkarte regeln, wie jetzt auch schon. Ich habe ja schon jetzt ein ziemliches Misch-Masch:

Die Fronts hängen an je einem T-Amp Gen2 (damals kosteten die noch 50$ das Stück, keine Ahnung was da mittlerweile mit den Preisen abgeht), der Center (ein B&W CDM-C SE, ebenfalls Bi-Amping) an einem T-Amp Gen1 und die Rears (B&W CDM-1 SE) jeweils an zwei Endstufen eines Denon AVR 1603 - noch.
Ist zwar ein gewisser Aufwand das Ganze einzupegeln, aber das muss man ja auch nur einmal machen und mit einem Pegelmessgerät und einem Frequenzgenerator ist es gar nicht so schwierig, zumal die Abstrahlcharakteristik der jeweiligen Lautsprecher wesentlich mehr Einfluss hat als die Unterschiede zwischen den Verstärkern.
Mittlerweile pegle ich meist nur nach Gehör ein, zum Einen laufen bei mir zu 95% nur die beiden vorderen Lautsprecher, zum Anderen sind die Ergebnisse immer noch besser als die sogenannten Einmessautomatiken vieler AV-Receiver. Ich hatte eine Zeit lang einen Denon AVR 2106 und was dessen Einmessautomatik bei mir produziert hat, war einfach nur schreklich - jedes Mal anders und kein einziges Mal gut.

Zwischen Hoch- und Tieftöner bestehen auch im Bi-Amping Betrieb keine Lautstärkeunterschiede, da der Verstärker die Boxen ja lediglich mit einer bestimmten Spannung (je nach Stellung des Lautstärkereglers) versorgt. Bei gleicher Spannung sollten alle Treiber (in ihrem jeweiligen Frequenzbereich) gleich laut sein, sonst stimmt etwas an der Abstimmung des Lautsprechers nicht. Wieviel Leistung diese dabei jeweils aufnehmen ist eigentlich unerheblich, da die Verstärkerleistung nur die Maximallautstärke vorgibt.
Die Mehrheit der Bi- (oder Multi-) Amping Lösungen im HiFi Bereich arbeitet übrigens auch mit symmetrischen Endstufen, d.h. gleicher Leistung für alle Treiber.

Klar ist es etwas Bastelei, sich ein Mehrkanalsystem mit diesen Digitalverstärkern aufzubauen, aber es wenn es einem Spaß macht, sich mit sowas zu beschäftigen, ist das eher als Pluspunkt zu werten.
Dafür bekommt man sehr viel Klang für's Geld: Nehmen wir mal an, man würde wirklich einen Verstärker pro Box benutzen, das macht dann 100 €. Für einen AV-Receiver mit ähnlicher Qualität muss man mindestens das Fünffache ausgeben - ich gehe hier mal von meinem früheren AVR 2106 aus, der Anno 2006 500 € kostete, den T-Amps aber nicht mal ansatzweise ebenbürtig war.
So ein AVR hat dann zwar noch andere Features (mehrere Eingänge, Videowandlung, etc.) aber wenn man auf diese verzichten kann, ist an der Lösung mit den Digitalverstärkern nichts auszusetzen.

Ich denke, ich werde mir einfach mal ein Paar LP-2020 bestellen. Ich werde sie auf jeden Fall mit den T-Amps vergleichen und meine Ergebnisse hier mitteilen.

@ Kopi80: Mit einem vernünftigen Mehrkanal-Vorverstärker und dem passenden D/A-Wandler könnte man wohl tatsächlich für wenig Geld einen Receiver basteln, der so manches etablierte Gerät das Fürchten lehren würde. Über den mangelnden Bedienkomfort braucht man sich auch keine Gedanken machen, wenn man bedenkt, dass bei Stereoverstärkern im vier- und fünfstelligen Eurobereich eine Fernbedienung keinesfalls selbstverständlich ist...
Das mit dem Subwoofer ist auch eine sehr gute Idee. Wenn man sieht, was solche Digitalverstärker kosten und was andererseits in >500 € Surroundsystemen für Endstufen verbaut sind, fragt man sich ernsthaft, warum.
 
Wenn man ein Pegelmessgerät hat, ist es natürlich simpel die gleiche Lautstärke zu erreichen. :D Da hast du wahrscheinlich einen erheblichen Vorteil vor anderen Konsumenten.

Das mit dem Bi-Amping ist vollkommen korrekt. Da gibt es keine Lautstärkeunterschiede. (auch hier wieder: siehe Car Hifi)

Ich bin dafür, wir eröffnen eine neue Firma. Mit den Ideen die ich habe lässt sich anscheinend ne Menge Geld verdienen. ;) Allzuviel Know How brauchen wir ja nicht, um das umzusetzen.
 
*g* ihr seid gut drauf :D Aber Digitalverstärker werden scheinbar schon in einigen Subwoofern verwendet, z.b. die Teufel Theater 1, die ich hier habe, haben nen Sub mit nem 250 Watt Class-D-Amp ^^ Bisher war es nur schwer die auch für höhere Frequenzen brauchbar zu nutzen, was mittlerweile aber gelöst wurde, wie man sieht.

Danke auch für die Aufklärung bezüglich des Bi-Amping, damit könnte man wirklich enorme saubere Lautstärken erzielen, wobei ich die Leistung bei einem Gerät schon als vollkommen ausreichend empfinde.

@Kopi80

dachte das wäre mittlerweile klar geworden. Es gibt von Lepai auch andere T-Amps mit etwas mehr Features, zwar kein Tripath Chip, aber ansonsten mit z.B. Subout oder 5Watt mehr RMS pro Kanal etc, die dann auch ne andere Endung haben. Nicht mehr LP2020 sondern z.B. V3. Nur weiß ich nicht, ob die ebenso gut klingen, wie die Tripath-Modelle. Nach einigen Forumberichten sollen diese nicht so der Hit sein, ich kann das aber nicht bestätigen. Was ich mit dem Satz letzendlich meinte, war: Es gibt auch bessere T-Amp Modelle, z.B. mit Goldverschlüssen, hochwertigerem Gehäuse, internen Schutzschaltungen, damit es kein Plop macht beim Anschalten usw.
 
Wobei man das Plop ganz einfach vermeiden kann, indem man die Boxen erst nach dem Amp einschält. Habe das selbe "Problem" bei meinen Behringern, wenn ich dort meinen externen Player anschließe. Jetzt werden die Boxen einfach danach zugeschaltet und gut ist.
 
Manche Boxen sollen ja Ein- und Ausschalter haben, so auch meine. Und den legt man eben um ("klick"), nachdem man den Amp eingeschaltet hat. Fertig. Ist kein Hexenwerk. ;)
 
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