HD mit defektem Sektor klonen?

Gürteltier

Lt. Junior Grade
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Hallo,

kann ich meine Festplatte die einen defekten Sektor hat mit Acronis TI ohne Probleme klonen?

Und ist es ratsam eine Festplatte die einen defekten Sektor hat, durch eine neue zu ersetzen?
 
Ist es denn ein "richtig" defekter Sektor oder einer dessen Status noch unbekannt ist? Also wenn man die SMART-Werte ausließt stehen die richtigen Defekte unter "Reallocated Sector Count" und die "Status unbekannt"-Sektoren unter "Current Pending Sectors".

Bei defekten Sektoren (Reallocated) ist das Klonen problemlos möglich, da die Platte den defekten schließlich gegen einen guten getauscht hat. Bei den Pending-Sektoren ist einen Klonen häufig nicht möglich, da beim Lese-Zugriff die Festplatte blockiert. Selbst schon alles passiert ;)
 
Während dem klonen kannst du glaube ich den Fehler ignorieren lassen, aber ob das System dann startet !?

Wenns Windows XP ist, kannst du das geklonte System mit ner Reparaturinstallation wiederbeleben. :)
 
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Ich denke schon das der Sektor richtig defekt ist. Acronis und HD Tune (1 roter Kasten)zeigten Fehler an! SMART-Werte sind laut HD Tune alle OK. Obwohl Punkt B8 gelb unterlegt ist, aber das war schon immer so.
 
Warum probierst Du es nicht einfach mal aus, wenn TI den Sektor nicht lesen kann, bekommst Du eine Fehlermeldung. Wenn all Stränge reißen bleibt Dir noch dd_rescue unter Knoppix (als Beispiel), denn dd würde auch scheitern.

Unter den S.M.A.R.T.-Werten sind, bei Lese-Problemen von Sektoren, übrigens die Attribute 0x05, 0xC4, 0xC5 und 0xC6 interessant und zwar besonders, wie sie sich über die Zeit entwickeln.
 
Denke das klonen hat geklappt. PC läuft mit neuer Platte. Jedoch mußte ich eine Fehlermeldung von TI ignorieren.

Hier noch Bilder aus HD Tune:


 
Der Fehler ist unter Current Pending Sektor abzulesen, also mögliche def. Sektoren, die zum Sparing anstehen. Wenn Du die Smartmontools nimmst, könntest Du sogar sehen, wo der Fehler physikalisch liegt und anschätzen in welcher partition welche Daten möglicherweise betroffen sind.

Die Smartmontools werden im Kontextmenü der Partition / Disk aufgerufen, unter SMART all Info öffnet sich ein Fenster mit dem kompletten Log. Am Ende der S.M.A.R.T.-Attribute findet man dann u. U. eine Auflistung der Uncorrectables (UNC) mit Adresse.
 
Vielen Dank für Eure Hilfe! :D

Werde die defekte HD zurückschicken da ich noch Garantie habe!
 
Anmerkung: generell gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, defekte Sektoren auszublenden:

1. "vollautomatisch" mit S.M.A.R.T. - die Festplatte aktiviert selbständig einen Reservesektor, das Betriebssystem und alle nachgelagerten Abwendungen bekommen davon nichts mit. Die smartmontools oder ähnliche Werkzeuge geben dann Auskunft über die Anzahl der umgelagerten (reallocated) Sektoren, deren Anzahl bis zum Alarm-Grenzwert durchaus im vierstelligen Bereich liegen kann.

2. Wenn S.M.A.R.T. deaktiviert ist (also praktisch bei allen USB-Platten), kann man immernoch mit "chkdsk <lw:> /r" defekte Sektoren suchen und im Dateisystem entsprechend markieren. Danach sollten auch normale Programme wieder mit dem Datenträger zurechtkommen. Ok, dd und Acronis TI scheitern, da / sobald sie nicht dateiweise, sondern 1:1 kopieren.

Gruß

Thomas
 
Ich frage mich, warum dann USB-Platten diese Auslagerung nicht vornehmen sollen, wenn das ja ohnehin vollautomatisch vom Drive selbst erledigt wird.
Abhängig vom Bridge-Chip der externen Gehäuse wird ja nur der SMART-Commandset zum Auslesen der SMART-Daten nicht unterstützt und in die andere Richtung die Meldung von SMART-Ereignissen unterdrückt.
 
Anders ausgedrückt: SMART ist bei vielen USB-Disk's nicht abgeschaltet, sondern lässt sich nur nicht abfragen!
 
SMART ist bei USB generell nicht aktiv - ich hab's nicht erfunden. Liegt sehr wahrscheinlich daran, daß der USB-Befehlssatz nur eine Untermenge der ATA-Befehle abbildet. Ich empfehle daher, ext. Gehäuse mit eSATA zu verwenden. Abgeblich sollte es auch USB-Gehäuse geben, die SMART unterstützen - aber mir ist noch keines begegnet.

Wenn SMART bei USB-Platten funktionieren würde, hätte mir das schon sehr viel Arbeit erspart. Ich sehe das spätestens beim Anfertigen von Image-Dateien, ob die Kunden die Platte im externen Gehäuse oder direkt an der Platine hatten: Statt "ich fertige nur noch eine Sicherungskopie an, morgen haben Sie Ihre Platte wieder" zieht sich das Grauen dann stunden- bis tagelang hin. Incl. SMART-Protokoll für den Garantietausch ausdrucken, und noch ein nettes Anschreiben verfassen...

Das SMART-Defektmanagement wird, so vermute ich jetzt einfach mal, deshalb nicht standardmäßig bei allen Festplatten eingeschaltet, da es ja auch andere Geräte gibt (insb. RAID-Controller), die sich ggf. darum kümmern. Wenn ein defekter Sektor jetzt von zwei Stellen aus ausgeblendet werden soll, gibt es einen handfesten Konflikt. Also bleibt's von Haus aus erstmal ausgeschaltet und muß explizit aktiviert werden.
Der Rest der Festplattenintelligenz, also Betriebsstundenzähler, Selbstkalibrierung usw. sind ja immer aktiv, also muß ein tieferer Sinn dahinterstecken.
 
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Wenn ich eine Disk aus einem USB-Case intern verbaue "kann" sie plötzlich SMART, ergo ist es aktiv und werden nur die Commands des ATA-Protokolls über den Brücken-Chip nicht weiter gereicht. Im Übrigen gibt es durchaus USB-Drives die SMART abfragen lassen, hatte gerade am WE eine WD mit 320GB (2.5") meiner Tochter hier und SMART wurde prompt angezeigt (bei mir in der Taskleiste wurde automatisch die Anzeige um ein Icon erweitert). darüberhinaus habe ich ein Iomega USB-Drive (bei Bedarf kann ich die SMART-Tabelle plus Gerätemanager PIC erstellen, dass kein anderes Gerät die Anzeige verursacht ;) ) und ein Case von A.C. Ryan welche eine SMART-Abfrage ebenfalls erlauben!
 
Richtig, Platten nutzen auch in USB-Cases SMART, sie können es nur meist nicht nach außen hin "melden". Ein ganz einfacher Test um das zu beweisen wäre mal eine Festplatte intern zu verbauen, dann mittels SMART die aktuelle Laufzeit ausgeben zu lassen, dann 2-3 Stunden die Platte im USB-Case arbeiten zu lassen und dann erneut intern anzuschließen - Ergebnis: der SMART-Wert für die Laufzeit hat sich entsprechend der Zeit, die das Laufwerk als USB-Drive fungiert hat, erhöht.
 
Mueli, Deine USB-Platten faszinieren mich! Wie gesagt, ich habe es schon mehrfach gehört, nur selbst halt noch nicht erlebt.

Zumindest das, was ich bisher so an Platten in meinen Händen hielt, hatte definitiv keine aktivierte Fehlerkorrektur. Sonst wäre die Anzahl fehlerhafter Sektoren beim Anfertigen von 1:1-Images nicht immer von 0 auf teilweise über 1000 angestiegen. Kostet mich immer eine Menge Zeit und Nerven, und wenn ich den Kunden dann nach der Einbauvariante frage, heißt es grundsätzlich "externes Gehähuse mit USB", bzw. einmal war es ein Gigabyte-Board mit deaktiviertem SMART.

Ich kann ja mal bei einer Testplatte die G-Liste, also die während der Lebenszeit "gewachsenen" defekten Sektoren, zurücksetzen und dann Leseübungen im USB-Gehäuse veranstalten. Ich verwette meine Schwiegermutter, daß da kein einziger Sektor repariert / ausgelagert wird...

AndrewPoison, verwechsle bitte nicht die üblichen Protokollfunktionen mit der Fehlerkorrektur! Das Logbuch wird von den Platten immer geführt, nur die AKTIVE Fehlerkorrektur bei schwachen Sektoren, also das, was man landläufig unter S.M.A.R.T. versteht, muß vom Betriebssystem eingeschaltet werden.

Unter Linux kann man das schön beobachten:
# smartctl -s on (SMART ein)
# smartctl -i /dev/sda -> Ausdruck aller möglicher Daten

# smartctl -s on (SMART aus)
# smartctl -i /dev/sda -> SMART-Status: off

# smartctl -i /dev/sda (im USB-Gehäuse): -> SMART-Status: off
# smartctl -s on (geht nicht)

Achja, jetzt fällt es mir wieder ein - bin ja schon betriebsblind...!
Wenn ich eine so richtig defekte Platte in der Hand habe, wo ich jeden Schreibvorgang vermeiden muß, dann schalte ich vor dem 1:1-Kopieren alle Selbstreparaturfunktionen aus, um den ausgeleierten Firmwaresektoren nicht noch den Rest zu geben.
Oder bei Platten, die an einem defekten Schreib-Lesekopf leiden. Habe neulich mal testweise bei einem solchen Exemplar die SMART-Selbstreparatur NICHT ausgeschaltet und dann ein Auslesen versucht - die Platte ließ sich danach nicht mehr ansprechen. Offenbar war in der Firmware kein Überlaufschutz für die G-Liste eingebaut... ;-)
 
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Meinem ungeprüftem Halbwissen nach kann man SMART zwar abschalten, intern arbeitet aber jede Platte trotzdem genauso weiter, sie spricht nur nicht mehr mit dem host darüber. Beim Lesen können ohnehin keine Sektoren ausgelagert werden, nur vorgemerkt

Bei USB liegt es am Bridge-Chip, ob SMART Commands durchgereicht werden oder nicht.

Die oben angedeuteten Vorgangsweisen zum Klonen einer HDD mit defekten Sektoren sind suboptimal.
Ein chkdsk wird die zukünftige Verwendung (bei NTFS durch Eintrag in $BadClus) auf Filesystem-Ebene verhindern, was ein format aber jederzeit wieder rückgängig macht. Einige Programme greifen physisch zu, und da macht es dann Hoppala (zB HDTune Benchmark)
Einfach kopieren und defekte Sektoren ignorieren ist auch nicht das Gelbe vom Ei - bei der Weiterverwendung treten dann oft irgendwann unerklärliche Fehler auf, die man damit dann gar nicht mehr in Zusammenhang bringt.
Die korrekte Methode wäre das Feststellen der defekten Bereiche, wie es dd_rescue tut; mit der log-liste dann das Filesystem nach den betroffenen Dateien durchforsten, und diese Dateien entfernen und durch fehlerfreie ersetzen.
 
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Ok, USB-Adapter sind also meistens billig (ohne SMART-Kommandos) und nur selten gut (kompletter ATA-Befehlssatz). Habe verstanden.
Aber ansonsten bleibe ich stur - die Fehlerkorrektur ist bei den o.g. USB-Billiggehäusen nicht aktiv. Punkt.

Wir waren etwas vom Thema abgekommen...

Kopieren von Platten mit defekten Sektoren geht mit Hausmitteln am besten mit Kurt Garloff's dd_rescue bzw. ddrescue (beides unter Linux), oder dem auf dd_rescue aufsetzenden dd_rhelp.
Zuvor mit smartctl -a /dev/sd<x> den Status prüfen. Sind bei "reallocated" oder "pending" sectors (also umgelagerte bzw. vorgemerkte Sektoren) nur einige wenige Einträge drin, und war S.M.A.R.T. in den Wochen zuvor aktiv, dann sollte es gut funktionieren.
Die von Ernst@at empfohlene Nacharbeit ist sehr zu empfehlen.
 
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