Netflix steigert Umsatz und Gewinn, ab 2012 auch in Europa

Patrick Bellmer
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Der mittlerweile in 45 Ländern aktive Video-Streaming-Dienst Netflix hat am gestrigen Abend seine Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal präsentiert. Dabei konnte der Marktführer auf diesem Gebiet neben einem deutlich gesteigerten Umsatz auch mehr Gewinn vorweisen.

Die Einnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49 Prozent von 553 auf 822 Millionen US-Dollar. Der Überschuss betrug 62 Millionen US-Dollar, ein Plus von 63 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2010. Allerdings musste man das erste Mal einen Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorquartal hinnehmen: Im zweiten Quartal 2011 lag der Gewinn noch bei 68 Millionen US-Dollar.

Ein Grund dafür sind die ebenfalls erstmals rückläufigen Nutzerzahlen. Zwar konnte man im Jahr-zu-Jahr-Vergleich um 42 Prozent auf 23,79 Millionen Kunden zulegen, im Vergleich zum Vorquartal war dies jedoch ein Rückgang um 800.000.

Spätestens ab dem ersten Quartal 2012 dürfte die Zahl der Nutzer aber wieder steigen. Dann will Netflix erstmals auch in Europa tätig werden. Zwar soll der Einstieg in Großbritannien und Irland stattfinden, eine Ausweitung nach Deutschland – der größte europäische Markt – dürfte dann aber lediglich noch eine Frage der Zeit sein. Wie genau das Angebot in Großbritannien und Irland aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Der Ankündigung ist jedoch zu entnehmen, dass man sich voll und ganz auf den Streaming-Dienst konzentrieren wird.

Aufgrund der Expansion sowie dem durch Preiserhöhungen im September ausgelösten Kundenrückgang sollen im vierten Quartal Umsatz und Gewinn geringer ausfallen. Der daraus resultierende Einfluss auf den Aktienkurs des Unternehmens könnte die jüngsten Übernahmegerüchte jedoch weiter anheizen. Zuletzt wurde über ein Interesse Amazons und Googles spekuliert.