Qimonda streicht GDDR4: Favorit nun GDDR5

Volker Rißka
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Um einem der größten Hersteller von GDDR4 aus dem Weg zu gehen, plant Qimonda die Umschiffung von GDDR4. Der Focus der Neuentwicklung soll fortan auf GDDR5 liegen, so dass der Markt für GDDR4 – wenn es denn einen gibt – zum größten Teil Samsung überlassen wird.

Qimondas Vize-Präsident für Grafikkartenspeicher Robert Feurle erklärte in einem Interview mit EE Times Europe die Beweggründe. Qimonda sehe GDDR4-Speicher als ein Nischenprodukt, welches sich nicht wirklich durchsetzen kann. Die Entwicklung werde laut Analysen einen Übergang von GDDR3 direkt auf GDDR5 erlauben, so dass sich GDDR4 nie wirklich durchsetzen kann. Derzeit sind rund 90 Prozent des Marktes für High-End-Grafikkarten mit GDDR3-Speicher ausgestattet. Dies soll auch in den kommenden Monaten so bleiben. 2011 wird die Mainstream-Speicher-Technologie in diesem Segment aber nicht GDDR4, sondern GDDR5 sein. GDDR5 wird den Analysen zu Folge ebenfalls einen Wert von 90 Prozent Marktanteil besitzen, während GDDR4 Ende 2008 bereits seinen Maximalwert erreichen soll, der aber nur bei 25 Prozent liegt.

GDDR4 biete gegenüber GDDR3 fast keine Neuerungen. Die Stromaufnahme des neuen Speichertyps konnte aber nicht so weit nach unten geschraubt werden, dass sie für Low-Voltage-Hardware interessant sein könnte. Feurle äußerte sich zu dem Thema mit dem passenden Statement: „It is not really a selling feature presently“. GDDR5 soll die Schwächen beheben. Gleichzeitig wird die Performance um etwa das Dreifache gegenüber dem heutigen, 800 MHz (DDR 1600) schnellen GDDR3-Speicher ansteigen. Außerdem wird es weitere neue Features geben, sagt Feurle voraus. Die Klassifizierung und entsprechende Spezifikationen für einen neuen Standard sollen von der JEDEC bereits im Sommer 2007 fertig gestellt werden. Erste Samples von GDDR5 will Qimonda Ende 2007 vorstellen, die Produktion soll 2008 starten.