Speicherpreise im freien Fall

Volker Rißka
88 Kommentare

Arbeitsspeicher ist derzeit sehr günstig zu bekommen. Analysen im asiatischen Raum bestätigen einen rapiden Preisverfall seit Beginn des Jahres, welcher immer noch anhält. Demnach ist Speicher sogar noch billiger als bisher erwartet, sogar für den Endkunden.

Den Analysen von DRAMeXchange zu Folge ist seit Anfang Januar 2007 der Grundpreis für den Arbeitsspeicher um satte 30 Prozent gefallen, was die Aussagen von Herstellern bestätigt, die im Januar getätigt wurden. DDR2-Speicherchips sind davon mehr betroffen als DDR1-SDRAM, welcher aber ebenfalls um gut 24 Prozent nachgab. In der Herstellung sanken die Produktionkosten beispielsweise für ein 512 MB DDR2-667-Speichermodul von knapp 34 US-Dollar auf einen sehr niedrigen Wert zwischen 25 und 32 US-Dollar. Diese Preise sind für die Hersteller mittlerweile so niedrig, dass potentielle Verluste in Kauf genommen werden müssen. Beobachter sprechen den Preisverfall der fehlenden Nachfrage seitens der OEM-Hersteller zu, da diese noch über volle Lagerbestände verfügen und deshalb wenige neue Module orderten.

Eine Stabilisierung der Preise könnte in nächster Zeit also bevorstehen. Erstmals seit drei Monaten stieg der Preis für einen 512 Mbit DDR2-667-Speicherchip von 3,87 US-Dollar auf 4,20 US-Dollar und hat damit knapp das Niveau von Anfang März/Ende Februar wieder erreicht.

Stichproben im Preisvergleichsdienst Geizhals.at bestätigen den Preisverfall auch im Einzelhandel. Der Durchschnittspreis für ein 512 MByte DDR2-667-Speichermodul ist innerhalb von drei Monaten von rund 50 Euro auf etwa 30 bis 40 Euro gefallen. Positiv an der Sache ist, dass die Module mit 1.024 MByte ebenso deutlich im Preis gefallen sind. Einen Riegel der Spezifikation DDR2-667 mit 1 GByte gibt es bereits ab 65-70 Euro. Anfang Januar mussten dafür noch 100 Euro gezahlt werden.

Diese Preise sind bereits seit einigen Wochen relativ stabil. Ein größerer Impuls könnte Bewegung in den Markt bringen. Dass die Preise noch weiter fallen ist dabei aber die unwahrscheinlichere Lösung. Deshalb kann es derzeit nur heißen: Wer Arbeitsspeicher aufrüsten möchte, sollte dies in nächster Zeit tun.