Warum Gainward keine ATi-Karten mehr anbietet

Wolfgang Andermahr
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Der erst kürzlich geschlossene Bund zwischen Gainward und AMD hat nicht lange angehalten. Nach etwa einem Jahr beendet Gainward die Partnerschaft und wird somit in Zukunft wieder exklusiv Nvidia-Produkte fertigen.

Bekanntlicherweise ist Gainward das Tochterunternehmen von Palit, dem Premium-Partner von Nvidia. Mittlerweile nur noch ein offenes Geheimnis ist, dass sich gleich die ganze „Palit Group“ vom ATi-Geschäft zurück ziehen wird. Damit wird in Zukunft neben Gainward und Palit auch Galaxy keine ATi-Grafikkarten mehr anbieten. Die große Frage bleibt aber immer noch, warum sich die Palit Group zu diesem Schritt gezwungen sieht. Eine offizielle Version wird es wahrscheinlich nie geben, jedoch wollen die Kollegen von Bright Side of News den wahren Grund aus einer inoffiziellen Quelle erfahren haben.

Demzufolge ist Gainward sehr unglücklich mit der Art und Weise, wie der High-End-Hersteller von AMD behandelt wird. So wolle AMD ihre wichtigsten Partner bei Laune halten und verbietet es somit, zeitlich vor den Herstellern Grafikkarten mit einem eigenen Design auszuliefern, solange man nicht zu den „Ausgewählten“ gehört. So hat Gainward vom ersten Tag an eigene Designs der GeForce GTX 275 ausgeliefert und auf das Referenzdesign komplett verzichtet. Dasselbe hatte der Hersteller mit der Radeon HD 4890 sowie der Radeon HD 4770 vor, was von AMD aber blockiert wurde.

Wer ins aktuelle Portfolio von Gainward guckt, wird schnell feststellen, dass der Hersteller weder eine Radeon HD 4890, noch eine Radeon HD 4770 anbietet. Der Grund soll bei der Radeon HD 4850 mit GDDR5-Speicher liegen, über die einige AMD-Partner wohl sehr unglücklich gewesen sind. AMD fragte deswegen bei Gainward an, den Verkauf und die Werbung für das Modell zu stoppen, was man aber ignorierte. Die Nichtbelieferung mit den neuen GPUs soll dann die darauf folgende Reaktion gewesen sein.

Da Gainward in Zukunft neue Grafikkarten aber vom Start an mit einem eigenen PCB ausstatten möchte, lässt sich die eigene Politik nicht mehr mit der von AMD vereinen, weswegen sich die Palit Group dazu entschlossen hat, keine ATi-Grafikkarten mehr zu verkaufen. Ob sich die Wahrheit tatsächlich so abgespielt hat, wird sich wahrscheinlich nie klären lassen. Der unbestätigte Bericht ist deshalb mit Vorsicht zu genießen.