Öffentlicher DNS-Server von Google

Benjamin Beckmann
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Im Rahmen seiner Offensive „Let's make the web faster“ (Lasst uns das Web schneller machen) bietet Google nun einen alternativen DNS-Server an, der die Auflösung von Domainnamen und somit das gesamte Internet schneller machen soll – so jedenfalls lautet der ambitionierte Plan des Unternehmens aus Mountain View.

Google lässt sich auch durch weniger erfolgreiche Vorstöße, wie dem Versuch, den Browsermarkt mit Google Chrome zu erobern, bei der Ausbreitung in nahezu alle Bereiche des Web nicht aufhalten. Nun hat es der Suchmaschinengigant auf eines der zentralen Organe des Internets abgesehen: Das Domain Name System, kurz DNS. Obwohl die meisten bereits davon gehört und diesen Begriff grob zuordnen können, sei das grundlegende Prinzip kurz erklärt: Systeme, die sich in einem Netzwerk wie dem Internet befinden, sind über eine ihnen speziell zugewiesene IP-Adresse erreichbar. Damit man sich diese Adressen nicht für jeden Rechner separat notieren oder speichern muss, wurde in den Achtzigerjahren DNS entwickelt. Die dezentral arbeitenden DNS-Server lösen seitdem Domainnamen in ihre jeweilige IPv4- und mittlerweile auch IPv6-Entsprechung auf. Dies kann beim Laden einer einzigen Website allerdings sehr viele Anfragen an die DNS-Server nach sich ziehen, da zumeist auch Inhalte von anderen Domains oder Subdomains geladen werden. Jede einzelne dieser Anfragen kann dabei mitunter eine Vielzahl von DNS-Servern durchlaufen, ehe der gewünschte Eintrag gefunden wird.

Dies möchte Google nun ändern, indem man den eigenen öffentlichen DNS-Server mit verschiedenen Mitteln effizienter arbeiten lässt. Dazu gehört neben sogenanntem „Load-Balancing“, das die Last zwischen den Google-DNS-Servern gleichmäßig verteilt, auch die regionale Verteilung der verschiedenen Rechenknoten, die laut Google auf der ganzen Welt verteilt sind, um die virtuellen Wege kurz zu halten. Weitere Details offenbart die Projektseite auf der Plattform „Google Code“.

Eigene DNS-Server kann man in nahezu jedem Betriebssystem und fast allen Router-Benutzeroberflächen festlegen. Wie man es unter Windows 7 macht, ist auf unseren Screenshots zu sehen. Die Adressen der Google-DNS-Server lauten 8.8.8.8 und 8.8.4.4.

Wer weder Google noch dem voreingestellten DNS-Dienst des Internetproviders Vertrauen schenkt, kann auch die prominente Alternative OpenDNS ausprobieren, welche allerdings durch Werbung auf HTTP-Seiten, deren Domains nicht aufgelöst werden konnten, finanziert wird. Ebenfalls recht bekannt sind die auf den Seiten des Chaos Computer Clubs aufgeführten DNS-Server.

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Themen:
  • Benjamin Beckmann E-Mail
    … hat von Oktober 2009 bis September 2011 Artikel für ComputerBase verfasst.
Quelle: Official Google Blog

Ergänzungen aus der Community

  • TheK 04.12.2009 18:59
    Hier hat Fefe eine recht gute Erklärung geliefert, was der Sinn des ganzen ist: http://blog.fefe.de/?ts=b5e7d15b - eine Protokollierung von DNS-Anfragen dürfte übrigens ob der Masse unmöglich sein.
  • n3m0 04.12.2009 21:29
    Tool zum finden des schnellsten DNS-Servers in der Nähe:

    Das Kostenlose Tool namebench findet die besten DNS-Server für einen Rechner, führt Benchmarks mit aus und gibt grafische Statistiken aus. Es unterstützt mehrere Datenquellen, die Browser-Historie und tcpdump-Aufzeichnungen, um eine möglichst relevante und individualisierte Empfehlung zu geben und gibt Auskunft welche die besten Nameserver in der Nähe sind.
    Verfügbar für Windows, MacOS, Linux.

    http://code.google.com/p/namebench/
  • matze.NET 05.12.2009 00:28
    eine Protokollierung von DNS-Anfragen dürfte übrigens ob der Masse unmöglich sein. "TheK, post: 7024362
    Ja klar, so unmöglich wie jede Minute 20h Spielzeit auf Youtube hochzuladen, genauso unmöglich wie unglaubliche Mengen an Zugriffen über Analytics zu tracken, genauso unmöglich wie gefühlt alle Webseiten in Realtime abzugrasen und die Ergebnisse in der Suchmaschine darzustellen...

    Ob sies machen oder nicht, an der Technik wirds in keinem Fall hängen...


    ----

    Seh grad, steht sogar hier:
    http://code.google.com/intl/de/speed/public-dns/faq.html#privacy
    http://code.google.com/intl/de/speed/public-dns/privacy.html


    Google Public DNS stores two sets of logs: temporary and permanent. The temporary logs store the full IP address of the machine you're using. We have to do this so that we can spot potentially bad things like DDoS attacks and so we can fix problems, such as particular domains not showing up for specific users.

    We delete these temporary logs within 24 to 48 hours.

    In the permanent logs, we don't keep personally identifiable information or IP information. We do keep some location information (at the city/metro level) so that we can conduct debugging, analyze abuse phenomena and improve the Google Public DNS prefetching feature.