Spekulationen um den Pentium 4

Thomas Hübner
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Intel hat den Pentium 4 Prozessor mit 2GHz entgegen der bisherigen Planung schon für das 3. Quartal 2001 angekündigt. Dass man schon jetzt in der Lage ist, den Pentium 4 ohne besonders aufwändige Kühlmaßnahmen mit dieser Taktfrequenz zu betreiben, hat man auf dem Intel Developer Forum in Taipei demonstriert.

Wahrscheinlich wird Intel die Taktraten des Pentium 4 schneller als zunächst geplant anheben. Aufgrund der wachsenden Marktanteile von AMD ist dies auch dringend notwendig. Es wird derzeit darüber spekuliert, ob Intel auch den Umstieg auf die 0,13-µm Fertigungstechnik früher als geplant umsetzt, oder zwischen den "Willamette" (aktuelles Stepping des Pentium 4) und den für Ende 2001 geplanten "Northwood" (0,13-µm Fertigungsprozess; 512KB Cache) noch ein zusätzliches Core-Stepping schiebt. Ansonsten müsste Intel einige Monate ohne eine Steigerung der Taktfrequenz auskommen. In dieser Zeit könnte man dann auf Angebote von AMD nur durch Preisnachlässe reagieren.

Weiterhin gibt es böse Gerüchte um den "Automatic Thermal Monitor" des Pentium 4. Dieser überwacht die Temperatur des Prozessors und senkt bei Überschreitung einer gewissen Grenze die interne Taktfrequenz so lange ab, bis sich der Prozessor wieder abgekühlt hat. Die Gerüchte besagen, dass Intel diese Funktion dazu nutzen könnte, um den Pentium 4 mit Taktraten laufen zu lassen, für die er eigentlich gar nicht geeignet ist. Der "Automatic Thermal Monitor" würde dann bei Volllast des Prozessors nach kurzer Zeit die Taktfrequenz heruntersetzen, um ihn vor einem Hitzetod zu bewahren. Der Anwender könnte also in dieser Zeitspanne nicht auf die volle Prozessor-Leistung zurückgreifen! Muss man also in Zukunft nicht mehr nur auf die Taktfrequenz achten, sondern auch noch darauf, wie lange der Prozessor die angegebene Leistung tatsächlich erbringen kann?