Tauschbörsenuser geben mehr Geld für Musik aus

Marcus Hübner
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Bekannter Weise hatte die Musikindustrie in den letzten Jahren starke Umsatzeinbußen zu verzeichnen und die Schuldigen waren in Form der Internettauschbörsen natürlich schnell gefunden. Das Internettauschbörsen, wie von den Mediengiganten propagiert, nicht Schuld daran sind, behaupten jetzt zwei veröffentlichte Studien.

Zwar gesteht die University of Connecticut und die State University of New York in ihrer Studie, dass die Umsätze aufgrund des Internets zurückgegangen sind, jedoch nur aus dem Grunde, dass Kunden jetzt die Möglichkeit haben sich vorab ausführlich zu informieren und dann eventuell auf einen Kauf verzichten und nicht wie früher grundsätzlich alles von prominenten Künstlern auf den Markt gebrachte kaufen. Umgekehrt profitieren davon bisher unbekannte Musiker, was durch die Anzahl der in den Charts vertretenen Künstler untermauert wird - zu Beginn der Neunziger waren es 400, im Jahr 2000 bereits 600. Die Wissenschaftler nennen dies "Sampling".

Eine aktuelle Jupiter Studie geht sogar soweit zu behaupten, dass der Nutzer von Filesharingprogrammen eher dazu bereit sind Geld auszugeben, als Nichtnutzer. So gaben 29 Prozent der Befragten an, ihre Nutzungsgewohnheiten hätten sich durch neue Technologien geändert, wobei nach eigenen Angaben 19 Prozent jetzt mehr und 10 Prozent weniger für Musik ausgeben.

Für die Umsatzrückgänge gibt es zudem noch weitere Gründe, wie zum Beispiel der normale Marktzyklus und die inzwischen sehr starke Konkurrenz in Form von Computerspielen und DVDs.